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199 - Schlacht der Giganten

199 - Schlacht der Giganten

Titel: 199 - Schlacht der Giganten
Autoren: Jo Zybell
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bedanken?«, fragte eine schnarrende Stimme.
    »Danke.« Daa’tan sprang auf, packte sein Schwert und stapfte zur Dornenhecke. Der Daa’mure nahm wieder seine ursprüngliche Gestalt an.
    »Nein!« Mühsam richtete Aruula sich auf den Knien auf.
    »Bitte nicht!« Daa’tan hörte nicht auf sie. Er trat an die Dornenhecke und spähte hinein. Aruula kämpfte sich hoch.
    Ihre Knie waren weich, in ihrem Kopf schien das Gehirn langsam zu rotieren. »Tu es nicht.« Sie wollte zu ihrem Sohn, doch der Daa’mure hielt sie fest. »Er ist doch dein Vater!«, rief sie. »Ich liebe ihn! Gerade erst habe ich ihn wiederbekommen, und jetzt willst du ihn mir schon wieder nehmen? Für immer nehmen?!«
    »Du hast doch mich!« Daa’tan holte aus und hieb in die Dornen. »Das sollte dir reichen, Mutter!«
    Die Ranken waren zu einem dichten Gestrüpp gewuchert.
    Mehr als zwei Meter tief steckte Matthew Drax darin. Dornen durchbohrten die Haut seiner Hände und seines Gesichts. Er war bewusstlos und rührte sich nicht. Hatten die Trümmer ihn erschlagen? Hatten die Dornen ein wichtiges Blutgefäß zerrissen? Oder waren sie am Ende vergiftet? Einer dieser Gedanken quälte Aruula mehr als der andere. Aber noch konnte sie spüren, dass Leben in ihm war, wenn auch nur schwach.
    »Töte ihn nicht, bitte!« Sie wand sich im eisernen Griff des Daa’muren und flehte ihren Sohn an. »Bitte, Daa’tan, schone sein Leben!«
    Er ließ das Schwert sinken und sah sie an. Hass funkelte in seinen nassen Augen. »Du kannst es dir kaufen«, sagte er. »Ja, wenn du dafür bezahlst, kannst du dir sein Leben kaufen.«
    Aruula war übel, die Glieder taten ihr weh. Sie wusste nicht, wovon er sprach. Ihr Kopf schmerzte, die Tränen schossen ihr aus den Augen. Sie wünschte nur eines: dass dies alles weiter nichts als ein böser Traum war und sie endlich, endlich erwachte.
    »Was willst du?«, schluchzte sie. »Was soll ich dir denn geben?«
    »Ich will, dass du mich nie mehr verlässt!«, sagte er und stapfte auf sie zu. »Ich will, dass du mit mir gehst!« Er steckte das Schwert unter den Gürtel, fasste sie bei den Schultern und zog sie zu sich. Nur eine Handbreite trennten ihre Gesichter jetzt noch. »Hörst du, was ich sage, Mutter?« Sie nickte und schloss die Augen.
    »Sieh mich an, Mutter!« Sie riss die tränennassen Augen auf und blickte ihn an. »Du bist mir was schuldig, hörst du?«
    »Ja, ja…«
    »Ich will, dass du mit mir gehst, solange ich lebe!« Mit gestrecktem Arm stach er nach dem Dornengestrüpp. »Und ich will, dass du den da nie wieder siehst! Ist das klar?« Er packte sie und riss sie an sich. »Nie wieder, hörst du?«
    »Ja, ja…« Sie nickte und ließ sich in seine Arme sinken.
    »Wenn du ihn nur am Leben lässt…« Tränen erstickten ihre Stimme.
    Daa’tan nickte triumphierend. Die Entscheidung war gefallen. Es gab keinen Weg mehr zurück. Aruula wusste es mit schmerzhafter Klarheit.
    Der Daa’mure packte sie unter der rechten Achsel, Daa’tan unter der linken. Gemeinsam zogen sie sie den Hang bis an den Rand der Senke hinauf. Chira lief dort oben hin und her und winselte. Aruula sah sie nur undeutlich, wie hinter einem rötlichen Schleier. Und als sie oben angelangt waren, erkannte sie, dass Staub die Lupa bedeckte. Ihr Fell war nicht mehr schwarz, sondern rötlich.
    Aruula blickte zurück. Unten am Steinquader hatten die Dornenranken Maddrax inzwischen vollkommen eingesponnen. Vergeblich suchten ihre Augen nach seinem blonden Haar. Schon kroch das Geäst den Stein hinauf.
    Daa’tan und der Daa’mure zogen sie weg von der Senke; weg von ihrem Geliebten.
    Daa’tan ließ sie plötzlich los, bückte sich und hob einen daumendicken, glänzenden Stab vom Boden auf, vielleicht so lang wie Aruulas Unterarm und mit spindelförmiger Verdickung an einem Ende. Der Stab sah aus wie eine kleine Keule. Aus irgendeinem Grund wusste sie, dass er Maddrax gehörte. Und aus irgendeinem Grund war ihr klar, dass Daa’tan die Bedeutung des Stabes nicht kannte. Er steckte ihn in seinen Gürtel und griff wieder nach dem Arm seiner Mutter.
    »Wohin gehen wir denn?«, flüsterte sie.
    »Irgendwo hier muss es ein Luftschiff geben«, sagte Daa’tan. »Und einen schwarzen Mann mit rosafarbenen Haaren, der es steuern kann.«
    Die verstaubte Lupa stand plötzlich vor ihnen und bellte und knurrte. Aruulas Sohn und der Daa’mure kümmerten sich nicht um das Tier. Sie stapften an ihm vorbei durch Geröll und knöchelhohen Staub und ließen den Uluru
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