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199 - Schlacht der Giganten

199 - Schlacht der Giganten

Titel: 199 - Schlacht der Giganten
Autoren: Jo Zybell
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rangen sein Sohn und sein Blutsbruder miteinander.
    Matt ließ Aruula zurück und rannte allein weiter. Als die Barbarin Daa’tan erkannte, wankte sie hinter ihrem Geliebten her.
    Neben den Kämpfenden sah Matt den Daa’muren stehen.
    Noch hatte der ihn nicht bemerkt. Es kam ihm vor, als amüsierte sich der Echsenartige über die Streithähne.
    Daa’tan kam auf Rulfans Brust zu sitzen. Er richtete sich über ihm auf und holte mit der Faust zum Schlag aus. Rulfan riss die Hand mit dem Kombacter hoch, um den Fausthieb abzublocken. Daa’tan schlug ihm die Waffe aus der Hand, dann traf ihn Rulfans Faust mitten im Gesicht. Der Junge brach zusammen und fiel über den Älteren. Gemeinsam rollten sie den Hang der Bodensenke hinab und verschwanden kurzzeitig aus Matts Blickfeld.
    Der Mann aus der Vergangenheit erreichte endlich die Senke. Unten, am Steinquader, auf dem die Anangu ein paar Wochen zuvor seine rechte Hand mit dieser Goldflüssigkeit getränkt hatten, lag Rulfan auf Daa’tan. Er richtete sich auf und schlug dem jungen Burschen die Faust gegen die Schläfe. Matt zuckte zusammen, Daa’tan erschlaffte.
    Der Daa’mure, etwa dreißig Schritte entfernt, stand die ganze Zeit wie teilnahmslos, nahm den Blick aber nicht von den Kämpfenden. Vermutlich interessierte ihn nur, welcher Primärrassenvertreter dem anderen letztlich den Schädel einschlug. Oder würde er Daa’tan beistehen, wenn es hart auf hart kam? Schließlich hatten die Daa’muren den Jungen doch aufgezogen. Ein Schaudern lief über Matts Rücken, als er daran dachte.
    Die Erde bebte. Ohrenbetäubendes Krachen und Donnern erhoben sich am Uluru. Matt fuhr herum. Die Felswände bröckelten, Staubfontänen stiegen auf. Hoch über dem Uluru stieg der Wandler aus einer Wolke aus Staub und Wasserdampf in den Morgenhimmel hinauf. Am östlichen Horizont ging die Sonne auf. Aruula stolperte der Bodensenke entgegen.
    Matt wandte sich wieder der Kuhle zu, in der sein Sohn sich halb betäubt aufrichtete und schüttelte. Er blutete aus der Nase.
    Rulfan stapfte mit finsterer Miene auf Matt zu. Nun spätestens musste der Daa’mure ihn bemerken – doch er blieb ruhig stehen und beobachtete weiter. Was zum Teufel wollte der Echsenmann?
    Rulfan hatte Matt erreicht. »Was war da los?«, fragte der Mann aus der Vergangenheit. »Warum habt ihr gekämpft?«
    Rulfan stieß einen Fluch aus und wischte sich Blut von der Oberlippe. »Mit deinem Sohn stimmt etwas nicht«, gab er zurück. »Als er hörte, dass ich dein Freund bin, hat er sich auf mich gestürzt.« Und als Matt mit skeptischer Miene loslaufen wollte: »Ich wäre an deiner Stelle vorsichtig!«
    Matthew Drax nickte nur und ging los. Die ganze Sache war ihm ein Rätsel. Warum dieser Angriff? Und warum stand der Daa’mure immer noch reglos da und glotzte, als würde er eine Verhaltensstudie durchführen?
    Unten am Steinquader angelangt, beugte Matt sich zu Daa’tan hinunter. »Komm, mein Sohn, ich helfe dir hoch.«
    Der Junge stieß ihn weg und sprang auf. Zornig blitzte er ihn an. Matt verstand die Welt nicht mehr.
    Plötzlich füllte eine Stimme sein Hirn aus. (Der Finder ist besiegt), verkündete sie mit schmerzhafter Dringlichkeit. Matt Drax sah, dass auch sein Sohn lauschte. Oben, am Rand der Senke, standen Rulfan, Aruula und – etwas abseits – der Daa’mure. Alle blickten sie in den Himmel. Sie hörten die Stimme also ebenfalls. (Zieht euch von dem Monolithen zurück, wenn ihr leben wollt), tönte sie in Matts Gehirn.
    Er wandte sich wieder Daa’tan zu. »Wir klären das später.«
    Er verstand dessen Gewalttätigkeit und Ablehnung nicht.
    »Komm schon, wir müssen weg hier!«
    Matt wollte loslaufen, stolperte aber und schlug lang hin.
    Das Blut gefror ihm in den Adern, als er den Kopf hob und das böse, triumphierende Grinsen in den Zügen seines Sohnes sah.
    Er versuchte aufzuspringen, doch etwas hielt ihn an den Knöcheln fest. Er blickte zu seinen Füßen und zweifelte an seinem Verstand – Dornenranken wucherten ihm von den Knöcheln her die Unterschenkel herauf!
    Matt stemmte sich hoch, wollte fliehen, doch das Dornengestrüpp hatte bereits seinen linken Arm eingewickelt.
    Und nicht nur das: Überall um ihn herum sprossen Dornenranken aus dem Sand. Sie wuchsen ihm bereits über die Knie und den linken Ellenbogen. Matt Drax stieß einen Entsetzensschrei aus.
    Wie ein großer Käfer lag er auf dem Rücken, versuchte sich frei zu strampeln, ruderte mit dem rechten Arm und schlug Geäst beiseite,
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