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199 - Schlacht der Giganten

199 - Schlacht der Giganten

Titel: 199 - Schlacht der Giganten
Autoren: Jo Zybell
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Daa’mure den Jungen verschleppen?
    Rulfan war nicht bewaffnet. Nur den Kombacter hatte er bei sich. Noch nie hatte er diese Waffe in Aktion gesehen oder sie gar selbst benutzt. Aber er konnte Aruulas Sohn nicht einfach in der Gewalt eines Daa’muren lassen. Also packte er den Kombacter, wandte sich vom Uluru ab und stapfte durch Sturm und Sand zu den miteinander ringenden Gestalten.
    Er beobachtete, wie der Daa’mure aufsprang und den Jungen an sich presste. Im Laufschritt schleppte er seine menschliche Last davon. Obwohl er sich immer weiter vom Uluru entfernte, beschleunigte auch Rulfan seinen Schritt.
    Wohin wollte der Daa’mure? Doch nicht etwa zum Luftschiff? Nur wenige Kilometer entfernt hing die PARIS im Geäst eines Baumes. Unter dem Einfluss des Finders hatte Victorius sein Luftschiff vor etwas mehr als zwei Wochen dort zum Absturz gebracht.
    Der Abstand zwischen Rulfan und dem Daa’muren wurde größer. Der Echsenartige war einfach zu schnell für ihn. An die fünfhundert Meter Vorsprung hatte er bereits. Hinter ihm, schon über einen Kilometer entfernt, bebte der Uluru. Donner grollte aus der Erde, unentwegt zuckten Blitze aus einer Wolke aus Dampf und Sand, die über dem Felsen stand.
    Rulfan wollte schon aufgeben, da gelang es Daa’tan erneut, sich aus den Armen seines Entführers zu winden. Er stürzte in den Staub, wich den Klauen des Daa’muren aus und sprang auf. Haken schlagend, rannte er zurück Richtung Uluru.
    Rulfan lief ihm entgegen. Im Laufen tastete er den Kombacter nach etwas ab, das sich wie ein Auslöser anfühlte, spürte auch bald eine Erhebung und ließ den Zeigefinger darauf ruhen. Daa’tan kam näher, entdeckte ihn wohl erst spät.
    Am Rand einer Bodensenke begegneten sie sich. In der Sohle der über zweihundert Meter breiten Kuhle erhob sich ein großer rötlicher Steinquader. Das war die Stelle, an der die Anangu Wochen zuvor den Scheiterhaufen für Aruula aufgeschichtet hatten.
    »Wer bist du?« Breitbeinig blieb Daa’tan drei Schritte vor Rulfan stehen. Der Sturm peitschte ihre langen Haare. Knapp zehn Meter hinter Daa’tan stürmte der Daa’mure heran.
    Rulfan hob den Kombacter und zielte an Daa’tan vorbei auf den Außerirdischen. »Ich bin ein Freund deines Vaters!«, rief Rulfan. »Wirf dich zu Boden!«
    »Ein Freund meines Vaters?« Daa’tan sprang Rulfan unvermittelt an und riss ihn um. »Dann bist du mein Feind!«
    ***
    Arm in Arm schleppten sie sich die letzten Stufen der Wendeltreppe hinunter. Sie waren in Staub gehüllt, Geröll kullerte aus dem Treppenschacht, der gesamte Fels bebte. Matt zog Aruula zur Öffnung der Bergschneise und ins Freie. Ein starker Wind wehte, die Luft war voller Sand.
    Zuerst traute er seinen Augen kaum, weil die Nacht zu Ende war und der neue Tag bereits anbrach. So viele Stunden hatten sie oben auf dem Felsplateau verbracht? Matt konnte es kaum glauben.
    »Ich kann nicht mehr«, keuchte Aruula. Sie hustete, weil sie Staub und Sand eingeatmet hatte. Chira fegte an ihnen vorbei und lief in Richtung des Telepathenlagers. Vermutlich wollte sie dort nach ihrem Herrn suchen.
    Geröll schlug links und rechts von ihnen in den Sand ein, Staubwolken erhoben sich. Matt blickte an der Wand des Uluru entlang nach oben. Risse hatten sich im Fels gebildet, Gesteinsbrocken polterten über den steilen Felsrücken nach unten. Der obere Teil des Monolithen war noch immer von Staub- und Wasserdampfwolken verhüllt; und noch leuchteten die Wolken dort oben im Sekundentakt auf.
    Die Risse an der Felswand wurden breiter, immer mehr Geröll stürzte herab. Der Kampf schien entschieden, war aber noch nicht zu Ende.
    »Wir müssen weg hier!« Matt Drax schrie, um das Geheul des Windes und das Splittern und Donnern aus dem Inneren des Uluru zu übertönen. »Sonst begräbt uns der verdammte Berg unter sich!« Er zog Aruula weg von der Felsschneise.
    Als er in den Laufschritt fiel, stürzte sie. Er drehte sich um, packte sie, hievte sich ihren Körper über die Schulter und rannte weiter. Sein Atem flog. Kaum spürte er seine Beine noch.
    Nach ein paar hundert Metern sah er zwei Männer am Rande einer Bodensenke stehen. Schwarzes und weißes Langhaar wehte im Wind.
    Daa’tan und Rulfan!
    Matt lief schneller. Plötzlich sah er einen Daa’muren hinter Daa’tan… und dann stürzte sein Sohn sich auf Rulfan! Der Mann aus der Vergangenheit blieb geschockt stehen. Er begriff nicht, was er doch mit eigenen Augen mit ansehen musste: Am Rand der Bodensenke
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