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199 - Schlacht der Giganten

199 - Schlacht der Giganten

Titel: 199 - Schlacht der Giganten
Autoren: Jo Zybell
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entgegen.
    Victorius stemmte sich hoch. Sein Kopf schmerzte, und er war maßlos verwirrt. In seiner Verwirrung stand er auf und lief hinter Cahai her.
    Plötzlich tobte eine Stimme durch seinen Kopf. (Der Finder ist besiegt), rief sie, und er glaubte, sein Schädel würde platzen.
    (Zieht euch von dem Monolithen zurück, wenn ihr leben wollt.) Victorius ging in die Knie und presste sich die Fäuste gegen die schmerzenden Schläfen. Ein paar Dutzend Schritte weiter stand Cahai wie festgewachsen. Auch ihm hatte die Stimme die schlimme Botschaft übermittelt, auch er war wie gelähmt vor Schreck.
    Doch nur einen Atemzug lang verharrte der Säbelmann.
    Dann schrie er gequält auf und rannte weiter. Victorius mühte sich auf die Beine und folgte ihm wieder. Die Vorstellung, ganz allein zurückzubleiben, machte ihm Angst.
    Nach einer kurzen Zeit blieb der Chinese aufs Neue stehen.
    Mit dem Säbel deutete er auf Gestalten, die ein paar hundert Schritte entfernt bei einer Bodensenke standen. Victorius erkannte Rulfan unter ihnen. »Ein Feind des Ahnen!«, brüllte Cahai. »Erschlagen wir ihn…!«
    ***
    Grao’sil’aana hielt Aruula im festen Griff. Als Daa’tan die ersten Dornenranken sprießen ließ und Mefju’drex zu Fall brachte, hatte sie zu ihm laufen wollen. Grao hatte ihr den Weg abgeschnitten und sie aufgehalten; was dort unten in der Senke geschah, war allein Daa’tans Angelegenheit.
    Trotzdem der ehemalige Primärfeind einen Pakt mit dem Wandler geschlossen hatte, wollte Daa’tan ihn töten. Grao hatte nicht vor, den Jungen daran zu hindern. Daa’tan unterstand nicht dem Willen des Wandlers, also konnte er tun und lassen, was er wollte. Und das waren nun einmal zwei Begehrlichkeiten: seine Mutter zu finden – und seinen Vater umzubringen. Beide würden sich hier und heute erfüllen.
    Grao’sil’aana richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Albino-Barbaren, der ihnen gegenüberstand, es jedoch nicht wagte, anzugreifen. Der Mensch konnte ja nicht ahnen, dass Daa’tans Mutter nicht bedroht war; Grao würde sie im Gegenteil vor allen Gefahren schützen, um sie später unversehrt seinem Schützling zu übergeben.
    An dem Albino vorbei sah Grao’sil’aana aus Richtung des Uluru zwei Primärrassenvertreter herankommen: einen kleinen schlitzäugigen und einen großen dunkelhäutigen mit pinkfarbenem Haar und blauem Frack. Grao’sil’aana erkannte sie wieder. Die beiden stürmten genau sie zu, und der Vordere schwang einen Säbel.
    Der Albino war so sehr auf ihn und Aruula fixiert, das er den Angriff vielleicht zu spät bemerkt hätte, aber da wehte die Stimme des Schwarzen heran: »Rulfan! Vorsicht!«
    So hieß der Albino also, denn er reagierte, fuhr herum und starrte den beiden Primärrassenvertretern entgegen.
    »Victorius?«
    »Cahai, nein!«, rief der Schwarze namens Victorius jetzt.
    »Du darfst ihn nicht töten, mon dieu!« Der Schlitzäugige –Cahai – ließ sich aber nicht stoppen. Er steuerte nun direkt auf Rulfan zu, der sich ihm zum Kampf stellen musste. Die Situation entwickelte sich zunehmend interessant!
    Für einige Momente war Grao’sil’aana durch die Geschehnisse abgelenkt. Die Frau in seinen Pranken nutzte die Chance sofort: Sie rammte ihm ihre Ferse mit aller Wucht in eine Kniekehle, sodass er einknickte und seinen Griff unwillkürlich lockerte. Aruula riss sich mit einem kräftigen Ruck los, stürzte in den Sand, rollte sofort weiter und sprang wenige Meter entfernt wieder auf die Beine. Ohne sich umzublicken, lief sie in die Bodensenke hinunter – wo Daa’tan gerade im Begriff war, seinem Vater den Schädel zu spalten.
    Grao’sil’aana hätte die Frau verfolgen können, aber erstens konnte Daa’tan auch selbst mit ihr fertig werden, und zweitens interessierte ihn das Schicksal des Albinos. Also blieb er am Rand der Kuhle stehen und beobachtete weiter.
    Aruula fiel ihrem Sohn von hinten um den Hals und riss ihn um. »Das darfst du nicht tun!«, schrie sie. »Er ist dein Vater! Ich liebe ihn!« Sie warf Daa’tan bäuchlings in den Sand und hielt ihn fest. Das Dornengestrüpp wucherte weiter, der Primärrassenvertreter Mefju’drex zappelte und strampelte darin. Er war gefangen; ohne fremde Hilfe würde er nie mehr aus dieser Falle herauskommen. Grao’sil’aana betrachtete ihn und die wuchernden Dornenranken mit einem Anflug von Bedauern und zugleich mit großer Neugier. Er war gespannt, wie sein Schützling sich verhalten würde.
    Da drang plötzlich die Stimme des
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