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199 - Schlacht der Giganten

199 - Schlacht der Giganten

Titel: 199 - Schlacht der Giganten
Autoren: Jo Zybell
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Lichtsäulen, Lichtblitzen und Lichtwänden flimmerte auf dem Felsplateau und verband den Uluru mit dem über ihm schwebenden Wandler. Es war, als würde das Fluidum aus Lichtblitzen die kosmischen Gegner vereinigen.
    Eine kleine schwarze, knochige Gestalt taumelte durch das Zentrum dieser Höllengewalten: Gauko’on. Er verglühte wie ein Fetzen schwarzen Papiers.
    Jetzt war es endgültig um Matts Fassung geschehen: Panik packte ihn, und er brüllte wie von Sinnen. Die Gewissheit, hilflos im Grenzbereich eines gigantischen Mentalorkans verharren zu müssen, raubte ihm die Hoffnung; die Furcht, in der geistigen Schlacht zweier kosmischer Titanen zermalmt und verbrannt zu werden, überwältigte ihn wie ein Albtraum, wie ein Erstickungsanfall.
    Matthew Drax schrie, bis er merkte, dass Aruula in seinen Armen zitterte. Der Schrecken darüber brachte ihn zur Besinnung. Um sie nicht noch mehr zu ängstigen, riss er sich zusammen, kämpfte seine Panik nieder und stand auf. Er schob das Prachtschwert unter seinen Hüftgurt. Dicht an die Schachtwand gepresst zerrte er Aruula die krummen Felsstufen hinab. Winselnd lief Chira hinter ihnen her. In immer kürzeren Abständen liefen Erschütterungen durch den Uluru.
    ***
    So dringend es auch war, zu Matt, Aruula und Daa’tan zurückzukehren – Rulfan sah keine andere Möglichkeit, als unter der Plane eines zerstörten Zeltes Deckung vor dem Sandsturm zu suchen. Wäre er losgestapft, er hätte binnen weniger Sekunden die Orientierung verloren.
    Dort lag er also eine knappe halbe Stunde, während Orkane und Lichterscheinungen über den Uluru hinwegtobten. Die Erde bebte, und der Mann aus Salisbury fragte sich, ob er das Ende dieser Nacht noch erleben würde.
    Als Sturm und Lichtblitze eine Atempause einlegten, hob er die Zeltplane und spähte hinaus. War das bereits die Morgendämmerung, oder erhellten nur die Blitze der Gigantenschlacht die Umgebung des roten Felsens?
    Der Sandsturm hatte nachgelassen. Nun konnte man wieder die Konturen des Uluru erkennen – eine Orientierungshilfe in den wirbelnden Schlieren. Sandwolken und Blitze hüllten das obere Drittel des Tafelfelsens ein. Wo hatten Matt und Aruula wohl Deckung gesucht? Würde er sie überhaupt noch wieder finden können? Was, wenn die Daa’muren inzwischen bis zum Uluru durchgebrochen waren?
    Verzweiflung drohte ihm ins Gehirn zu kriechen. Er wehrte sie entschlossen ab. Er musste alles versuchen, musste seine Freunde unterstützen!
    Rulfan nahm den Kombacter, streifte die Plane von seinem Rücken und stand auf. Gegen den Sturm gelehnt stapfte er los.
    Die Feldwand verschwamm immer wieder hinter den Sandschleiern. Sie war noch etwa sechshundert Meter entfernt.
    Rulfan glaubte kurz eine Schneise im Fels zu erkennen. Ein guter Schutz vor dem Orkan; hatten die Freunde dort vielleicht Deckung gefunden?
    Der Sturm schwächte sich zu einem starken Wind ab. Noch immer war die Luft voller Sand. Obwohl Rulfan den Mantel über den Kopf gezogen und Mund und Nase verhüllt hatte, musste er sich ständig die Augen auswischen.
    Der Boden bebte unter seinen Stiefelsohlen, ein hohles Donnern und Knirschen drang aus dem Uluru. Auch wenn hoch über dem Felsen das unheimliche Lichtinferno hin und wieder einen Atemzug lang aussetzte, wurde es doch nicht mehr richtig dunkel.
    Rulfan war nun sicher, dass die Morgendämmerung anbrach, und dass er das Ende dieser langen Nacht tatsächlich erlebt hatte.
    Hinter Sandschleiern sah er auf einmal eine helle Gestalt sich aufrichten. Wie ein großer silbriger Vogel, der seine Schwingen spreizte, sah sie aus. Rulfan blieb stehen und spähte in die Dämmerung. Sand rieselte über den Rücken der rätselhaften Erscheinung und häufte sich als kleiner Wall hinter ihr auf – und dann veränderte sich die Gestalt: Sie bildete muskulöse Arme und Beine und einen kompakten Torso aus.
    Auch einen Schädel erkannte er.
    Rulfan blinzelte und wischte sich den Sand aus den Augen: Kein Vogel, kein Rochen – ein Daa’mure stand dort etwa dreihundert Meter entfernt! Und auch einen Menschen konnte der Albino jetzt erkennen, einen jungen Burschen mit langen schwarzen Haaren.
    Daa’tan! Aruulas und Maddrax’ Sohn!
    Der Junge duckte sich unter den ausgestreckten Armen des Daa’muren hinweg und rannte in Richtung Uluru davon. Der Echsenartige setzte ihm nach. Fünf oder sechs weite Sprünge brauchte er nur, dann hatte er ihn eingeholt. Er warf sich auf ihn und hielt ihn fest.
    Was spielte sich dort ab? Wollte der
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