Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1987 - Der Mörderprinz

Titel: 1987 - Der Mörderprinz
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
vom Sonnenlicht verbrannt und zersetzt.
    Eine weitere halbe Stunde verstrich, während Guantamari Sailent versuchte, sich an der Küstenlinie zu orientieren. Der Pier und das Hüttendorf waren nicht weit entfernt.
    Er brachte die Wanderung mit schwindenden Kräften hinter sich, und er stellte mit unendlicher Erleichterung fest, daß keine der Hütten umgerissen war, daß von den Dächern nur ein einziges Schäden trug.
    Aus der Entfernung erkannte er sechs Gestalten. Es waren seine Frauen.
    Sie standen alle zusammen an einer Stelle zwischen den Hütten und dem Pier, von der Krone eines riesenhaften Urwaldbaumes überdeckt, der ihnen Schatten spendete.
    Die siebente Frau lag auf einer Bahre.
    Er verfolgte, wie die überlebenden sechs die Bahre an Seilen in ein nicht sehr tiefes Loch hinabließen, das sie zuvor gegraben haben mußten. Die Beerdigung war ein kurzes, stilles Zeremoniell.
    Guantamari Sailent fühlte sich unfähig, einen Laut hervorzubringen, während er auf wackligen Beinen viel zu langsam war, um noch Abschied zu nehmen.
    Als das Loch wieder zugeschüttet war, brach er hinter seinen letzten sechs Frauen zusammen.
    Sie bemerkten ihn jetzt erst. „Sailent!" hörte er ihre entgeisterten Stimmen. „Du lebst!"
    Er röchelte: „Ja. Aber ich..."
    Den Rest konnte er nicht mehr sagen, weil er das Bewußtsein verlor.
    Aber ich... ich habe das Boot verloren.
    PERRY RHODAN - Der Mörderprinz 3.
    Person: Prinz Samaho Aktion: Ein Ausflug in den thermodynamischen Untergang Lokation: Galaxien Pooryga und Kohagen-Pasmereix Die wunderbarsten Sphärenmusiken der Galaxis erfüllten seinen Palast, als Samaho den Thron von Crozeirenstadt bestieg. Hunderttausende von Artgenossen versammelten sich auf dem Platz des multiversalen Friedens, sie blickten mit ihren durchscheinenden Konusköpfen auf zu dem Prinzen, der niemals ein König sein würde, zu einer silbern schimmernden Empore aus reiner Energie, auf der sich Samaho unbekleidet und ohne einen Schmuckgegenstand seinem Volk präsentierte.
    Ich gehöre euch, hieß das. Ich werde euch dienen.
    Es war nur eine Geste, und er wußte nicht sicher, ob er in diesem Augenblick sein Volk in die Irre führte oder nicht. Denn er plante Veränderungen, und das Volk liebte Veränderungen nicht. Das Volk war in Traditionen erstarrt. In den fahlen Konusköpfen bewegte sich nichts.
    Samaho gestand sich ein, daß er den Anblick der amorphen Menge haßte. Er verabscheute den allgegenwärtigen Stillstand in ihren Leben, und die Gewißtheit, daß keine von all diesen Gestalten jemals etwas tun würde, was bedeutend war, schien ihm unerträglich.
    Über den düsteren roten Himmel des hereinbrechenden Abends zogen crozeirische Sphärenschiffe, donnerten vorüber mit künstlich generierten Kondensstreifen, deren Milliarden hauchfeine Wassertropfen das Sonnenlicht reflektierten, das eigentlich unter dem Horizont schon nicht mehr sichtbar war.
    Per Hyperfunk wurde die Schau auf jeden Planeten der bekannten Galaxis übertragen.
    Samaho wußte nicht, wie viele Individuen in diesem Augenblick auf seine Finger starrten, als er die Insignien der Macht an sich nahm: die Zeichen eines Regenten und eines Abkömmlings der Cro-Schwestergötter. Das Meer der Köpfe und das alles überlagernde Gemurmel, das die Menge unterhalb seines Palastes produzierte, waren mehr, als ein Crozeire begreifen konnte.
    „Ich bin tief berührt, mein Prinzregent!" sprach eine quäkende Stimme, als es vorbei war. Aus seinem Mund klang der neue Titel wie ein Hohn. „Euer Auftreten läßt die Galaxis auf einen klugen und milden Herrscher von Crozeiro hoffen."
    Samaho widmete Karvencehl einen langen, forschenden Blick. Er war sicher, daß der Diener ihn verspotten wollte, aber er sah keine Möglichkeit, den Störenfried auf Dauer loszuwerden.
    Weil es keinen neuen König gab, nur einen Prinzregenten, hatte sich Karvencehl für ein Weiterleben entschieden.
    Er hatte Gomberach verweigert.
    Samaho bemühte sich, die versteckte Feindseligkeit des Dieners positiv zu beurteilen.
    Karvencehl war ihm nicht angenehm. Allein die Stimme des Dieners verursachte ihm Unbehagen. Der lange Umgang mit Samahos Vater hatte Karvencehl jedoch gelehrt, einen Herrscher nicht als unfehlbar zu betrachten, sondern als ein lebendiges Wesen, das ebenso der permanenten Korrektur bedurfte wie jedes andere.
    „Wie reagieren die führenden Wirtschaftssysteme?"
    „Verläßliche Daten liegen bis dato nicht vor, mein Prinzregent. Bitte gewährt den Analysten ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher