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1976 - Die Sonnenwürmer

Titel: 1976 - Die Sonnenwürmer
Autoren: Unbekannt
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im Lauf ihrer Entwicklung nichts anderes übrig als eine bedingungslose Spezialisierung. Eine Furche im Sand erregte seine Aufmerksamkeit.
    Mit einem Blinzeln der tellergroßen Augen forderte er die Schutzhelmoptik zu einer Vergrößerung auf. Eine kleine Hologrammeinblendung vor der Sichtscheibe zeigte ihm den Ausläufer einer Düne, in dem der Sand auf einer Breite von etwa zwei Metern aufgeworfen und zur Seite geschleudert wurde.
    Er machte zwei hornähnliche Gebilde aus, die aus dem Sand hervorragten und mit irrwitziger Geschwindigkeit auf ihn zuhielten. Ein Blick auf die Helmskala verriet ihm dass der Schutzschirm zu einhundert' Prozent Leistung aufgebaut war, ein Umstand, der angesichts der noch unbekannten energetischen Fähigkeiten dieser Würmer beträchtlich zu seiner Beruhigung beitrug. „Normalsicht!" befahl er. „Vergrößerung beenden!"
    Keinen Augenblick zu früh. Kurzzeitig. erfassten ihn Verwirrung und leichter Schwindel, als das Hologramm vor der Helmscheibe in sich zusammenbrach, er die beiden Hörner inmitten des aufgewühlten Sandes aber fast genauso groß sah wie zuvor. Dann begriff er: Das Geschöpf hatte ihn fast schon erreicht! Es war unwahrscheinlich flink, viel schneller, als er gedacht hatte. Er hob den rechten Tentakel mit dem Paralysator und richtete ihn auf das Wesen... wollte ihn auf den Wurm richten, doch das Tier sprang schon mit einem mächtigen Satz aus dem Sand, drohte ihn unter sich zu begraben.
    Es war riesig, mindestens doppelt so groß wie er selbst, und Verhaanda hatte das Gefühl, unter einem Berg von Sand begraben zu werden, den es mit sich in die Höhe riss. Flimmernd verglühten Myriaden winziger Körner in dem energetischen Schirmfeld, und der strahlend blaue Himmel verdunkelte sich, als sei abrupt die Nacht hereingebrochen. Hilflos schlug er mit den Tentakeln um sich. Ein grelles Licht blendete ihn, und ein lautes Kreischen peinigte seine Ohren. Wie durch Watte drang die Stimme der Anzugsyntronik zu ihm vor, und er brauchte eine Weile, bis er die Worte verstand: „Schutzschirm ausgefallen! Energetische Überlastung! Schutzschirm ausgefallen!"
    In blinder Panik schlug er auf die Kontrollflächen seines Anzugs und traf eher durch Zufall die gewünschte: Der Brustpack-Antigrav aktivierte sich und trug ihn durch den aufgewühlten Sand, ließ ihn gegen einen unerträglich festen Gegenstand prallen, wirbelte ihn herum und hinauf oder hinab, irgendwohin, in eine Schwärze, die immer undurchdringlicher wurde und schließlich seinen letzten Gedanken vereinnahmte.
    Als Verhaanda die Augen öffnete, erkannte er sofort die kleine Krankenstation der LHAMAAR, wusste aber nicht, warum er sich hier befand. Drei, vier Medodrohnen umschwärmten ihn, verabreichten. ihm Injektionen und wechselten einen Verband um den vorderen der bei den rechten Beintentakel. Dann fiel es ihm langsam wieder ein. „Der Wurm ...", sagte er. Sein eigenes Gesicht schob sich über ihn. Das seines Sinnesbruders natürlich. „Der Energiestoß des Wurms hat deinen Schutzschirm überlastet und dich bewusstlos werden lassen", sagte Xypon. „Du hast den Antigrav aktiviert und wurdest von ihm aus dem Energiegewitter getragen, und ich habe dich dann mit einem Traktorstrahl an Bord geholt. Du hast Glück gehabt.
    Abgesehen von einigen Prellungen bist du unverletzt. Ich habe dir Mittel verabreichen lassen, die dir die Schmerzen nehmen."
    „Du hast mein Leben gerettet", sagte Verhaanda bewegt. „Du hast mir das Leben gegeben", erinnerte ihn sein Alter ego. „Du bist ich. Ich bin du.
    Wie könnte ich dich sterben lassen?"
    „Und der Wurm ...?"
    „Ich habe die Aufzeichnung studiert, die die KI der LHAMAAR von dem Vorgang gemacht hat. Deine Vermutung trifft zu. Diese Würmer können große Mengen an Sonnenenergie in ihrem Körper speichern und bewusst wieder abgeben." Xypon rief ein Hologramm auf, das in der Mitte der kleinen Krankenstation gebildet wurde. Verhaanda richtete sich mühsam auf die sechs Armtentakel auf. Unwillkürlich verspürte er tiefe Furcht, als er beobachtete, wie knapp er dem Tod entronnen war.
    Er hatte die Geschwindigkeit des Wurms sträflich unterschätzt, ein Umstand, der beinahe fatale Folgen gehabt hätte. Entrückt verfolgte er, wie das Geschöpf aus dem Sand emporschoss. Bei den beiden Gebilden, die er zuvor darin ausgemacht hatte, handelte es sich in der Tat um gewaltige Hörner, die aus dem Kopf des Wurms sprossen. Das Wesen sprang auf ihn zu, als wolle es ihn mit der bloßen Masse
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