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1976 - Die Sonnenwürmer

Titel: 1976 - Die Sonnenwürmer
Autoren: Unbekannt
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sagte Xypon. „Sie sind dicht beieinander. Der Energieschirm kann alle drei Würmer umfassen!"
    Verhaanda beugte sich erregt vor, um die Jagd der Drohnen genauer beobachten zu können. „Noch nicht", sagte er. „Noch nicht."
    Zum Glück war das Bordgehirn so programmiert, dass es Xypons Befehle ignorierte, wenn Verhaanda sie nicht bestätigte und die Künstliche Intelli - genz den geringsten Zweifel verspürte, dass sie gegen die Interessen des Joridaers verstießen. „Worauf wartest du?" fragte sein Sinnesbruder. Einer der beiden Würmer, zu denen der Artgenosse die Quallen getrieben hatte, gab die Antwort. Er brach aus dem Sand hervor, und Verhaanda konnte deutlich die gewaltigen Hörner an seinem Kopfende ausmachen, zwischen denen sich ein greller Blitz bildete und auf die Quallen überschlug. Die beiden flüchtenden Tiere sackten leblos zusammen. Diesmal war die KI der LHAMAAR vorbereitet und legte rechtzeitig einen Blendfilter über das Holobild.
    Xypon sah ihn erwartungsvoll an, doch Verhaanda hielt sich genau an seinen Plan. „Drohne eins, eingreifen!" sagte er. Aus dem makellos blauen Himmel über der endlosen Wüste schoss eine der Sonden der LHAMAAR hinab. Die drei Würmer schienen sie wahrzunehmen, kaum dass sie ihre Annäherung begonnen hatte. Sie richteten sich auf und reckten die Köpfe, als wollten sie Ausschau nach ihr halten. „Entfernung siebenhundert Meter!" meldete die Kr. Verhaanda glaubte, das Pfeifen zu hören, mit dem die Sonde durch den Himmel jagte. Eine Täuschung, dachte er. Oder aber das Bordgehirn verstärkte das Geräusch, um die 'Szene realistischer darzustellen. „Entfernung dreihundert Meter!" Der Wurm, der die Funktion des Treibers übernommen hatte, schnellte mit einem gewaltigen Satz aus dem Sand.
    Verhaanda hatte den Eindruck, dass er einen Moment lang in der Luft schwebte. Bevor er wieder zu Boden stürzte und den Sand zu einer meterhohen Wolke aufwirbelte, bildete sich zwischen seinen Hörnern eine Entladung.
    Abrupt erlosch das Holo. Die Stärke des entfesselten Energieschlags hatte ausgereicht, um die anfliegende Drohne zu vernichten. Augenblicklich schaltete das Bordgehirn auf eine andere Einheit um. Verhaanda zuckte unwillkürlich zusammen, als die Perspektive plötzlich wechselte und er das von ihm ausgewählte Schlachtfeld aus viel größerer Höhe sah. „Der Blitz des Wurms hat zwei Drohnen zerstört, darunter die, die das Holo übertragen hat!" sagte Xypon erstaunt. „Damit habe ich gerechnet." Der Joridaer hob mit einer energischen Geste zwei Armtentakel. „Jetzt!" befahl er dem Bordgehirn.
    Die KI reagierte gemäß ihrer Anweisungen. Zeitgleich schossen fünf weitere Drohnen heran. In einer waren die Aggregate untergebracht, die für den Aufbau des Energieschirms sorgten. Das Feld spannte sich als weite Halbkugel über das Gebiet. Verhaanda wusste, dass es auch tief in den Boden reichte, um zu verhindern, dass die Würmer sich in den Sand eingruben und auf diese Weise entkamen. Der letzte Wurm entlud die in ihm gespeicherten Energien. Der milchige Energieschirm flackerte und wurde an einigen Stellen transparent. Der Energietransfer von der LHAMAAR zur Drohne nahm so gewaltige Ausmaße an dass die Reaktoren tief im Inneren des kleinen Schiffes buchstäblich erzitterten. Aber der Schirm brach nicht zusammen.
    Xypon war hellrot geworden. „Du hast es gewusst!" keuchte er. Verhaanda sah seinen Sinnesbruder forschend an. „Du hast gewusst, dass die Würmer den Schirm zusammenbrechen lassen können, wenn sie gleichzeitig losschlagen, und deshalb dafür gesorgt, dass einer nach dem anderen seine Energie entlädt, bevor du den Schirm errichtest!" Die drei gefangenen Würmer gerieten in der Begrenzung des Schirms in wilde Raserei. Ihre gewaltigen Körper peitschten hin und her und wirbelten solche Sandmassen auf, dass der Joridaer und sein Alter ego hinter dem flimmernden Schirm nur noch Schemen ausmachen konnten. Mehrmals richteten sie sich auf, um Energiestöße zu schleudern, doch sie hatten sich verausgabt und keine Gelegenheit mehr, ihre körpereigenen Speicher aufzuladen. Der Schirm verhinderte es. „Drohne vier", sagte Verhaanda voller Befriedigung. „In den Schirmbereich einfliegen und die drei Wesen paralysieren!" Doch seine Zufriedenheit wich, als er seinen Sinnesbruder ansah. Für Xypon schien eine Welt zusammengebrochen zu sein. Die großen Lider hingen tief über die Telleraugen, und er hielt seinen Körper so gekrümmt, dass er einen guten Teil
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