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1976 - Die Sonnenwürmer

Titel: 1976 - Die Sonnenwürmer
Autoren: Unbekannt
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Verluste wollte Tekener unbedingt vermeiden. Die E-SJ 4 war vor dem Eintauchen in die Sonnenatmosphäre abgeschossen worden. Überdies hatten die Ausbruchsversuche der in Skoghal gefangenen Guan a Var eine noch nie da gewesene Heftigkeit erreicht. Nicht mehr lange, und die Fesseln des Roten Riesen würden sich endgültig lösen. Niemand vermochte zu sagen, ob sie nicht nur für Sonnen sondern auch für Raumschiffe eine Gefahr darstellten. Aber der Smiler beabsichtigte nicht, mit der PYXIS noch vor ort zu sein, wenn es soweit war, um es am eigenen Leibe zu erfahren.
    Immerhin hatten sie ihr wichtigstes Ziel erreicht. Sie hatten Vincent Garron gefunden. Er hatte zwar seinen Körper aufgeben, in einer Hyperraumsenke zurücklassen müssen, doch sein Bewusstsein befand sich in dem verbliebenen der eigens zu diesem Zweck mitgeführten beiden Avataras. Und von dem Supermutanten er hoffte Tekener sich wichtige, wenn nicht sogar entscheidende Hinweise auf die Guan a Var. Die vorgetäuschte Gelassenheit, die der Smiler während des kleinen Psychoduells mit Soboth an den Tag gelegt hatte, fiel schlagartig von ihm ab. Nun wartete er nervös, während ein kugelförmiger Medorobot durch eine Strukturlücke im Schirm in die Isolationszelle flog und Avatara Vier untersuchte. Der ausgebildete Kosmo-Psychologe war sich zwar sicher, dass die Soboth-Persona nicht etwa nur vortäuschte, den Androidenkörper verlassen zu haben, wollte aber kein unnötiges Risiko eingehen.
    Man hatte mittlerweile festgestellt, dass die Alter egos des Androidenkörpers mehrere zwar nur minimal, aber messbar voneinander verschiedene Merkmale aufwiesen, unter anderem unterschiedliche galvanische Hautreaktionen und völlig verschiedene Hirnstrom-Muster. Diese Werte überprüfte der Medorobot nun. Dass er anschließend den mit mehrfach gestaffelten Energieschirmen und zusätzlich einem Fesselfeld gesicherten Wohnbereich Garrons kommentarlos verließ, war so abgesprochen. Nur, wenn die Werte nicht mit denen des Supermutanten übereingestimmt hätten, der nun als Kernperson des Avataras definiert war, hätte er mit einem Kodewort sofort Meldung gemacht. „Willkommen daheim, Vincent", sagte Tekener und des aktivierte die Energieschirme.
    Der Avatara richtete sich langsam auf und schwankte zum Hygienetrakt der Zelle. Automatisch bildete sich ein milchiges Flimmerfeld, das die Konturen seines Körpers nur noch verschwommen erkennen ließ. „Ohne deine Hilfe hätte ich Soboth nicht so schnell zurückdrängen können", sagte er, während er sich entkleidete und dann vom Schweiß der Raserei der vergangenen Stunden befreite. „Du hast ihn mit deinen Bemerkungen völlig aus der Fassung gebracht, bis er schließlich die Kontrolle verlor und ich zuschlagen und ihn vertreiben konnte."
    „Ich verstehe mich ganz gut auf solche Spielchen." Tekener grinste. „Aber irgendwann wird das nicht mehr funktionieren. Irgendwann wird er dahinterkommen und sich nicht mehr auf diese Weise provozieren lassen."
    „Dann eben auf eine andere", meinte Garron lapidar. Tek zuckte mit den Achseln. Er war da nicht so zuversichtlich. Der Mutant lag mit seinem Optimismus mitunter gewaltig falsch. So hatte er vor vier Tagen großspurig behauptet, Soboth werde in nächster Zeit kein Problem darstellen. Eine eklatante Fehleinschätzung, wie sich mittlerweile herausgestellt hatte. „Vince, wir brauchen dringend weitere Informationen über die Guan a Var" ,kam er zur Sache. „Du hast uns ja schon einiges gesagt, aber das reicht bei weitem noch nicht. Eigentlich hast du bislang immer nur um den heißen Brei herumgeredet." Das milchig flimmernde Feld brach zusammen, und der mit einer frischen Montur bekleidete Garron verließ die Hygienezelle und funkelte Tekener wütend an. „Du kannst dir einfach keine Vorstellung davon machen, wie die Kommunikation mit den Sonnenwürmern verläuft. Mit So'o'both, besser gesagt. Denn mit den anderen ist ja gar keine möglich."
    Ein Tanz auf dem Vulkan, dachte Tekener. Nicht nur Soboth, auch Garron kann jede Sekunde explodieren. „Du verständigst dich mittels Hypersignalen mit dem Sonnenwurm, die wir zwar mit dem Hyperraum-Resonator empfangen, aber nicht in Wortfolgen übertragen können."
    „Das meine ich nicht!" Garron schüttelte aufgebracht den Kopf. „Ich verstehe So'o'both einwandfrei. Nein, einerseits begreift So'o'both als Geschöpf des Hyperraums gar nicht, was er und seine Artgenossen im Einsteinkontinuum anrichten, und andererseits ..." Er
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