Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1976 - Die Sonnenwürmer

Titel: 1976 - Die Sonnenwürmer
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
doch Verhaanda fühlte sich unwillkürlich ein wenig unwohl, als er die LHAMAAR per Transmittersprung verließ und nach langen Jahrzehnten wieder einmal die Tentakel auf die Oberfläche einer Welt setzte. Dafür fiel die Begrüßung durch Gua11aar überaus herzlich aus. „Du ahnst gar nicht, was wir dir zu verdanken haben, Verhaanda", sagte der führende Genkonstrukteur der Joridaer, als er seinen Gast zum Forschungszentrum führte, einem riesigen, gebirgehohen Quader auf einem kilometerbreiten Sandstrand. „Wie hast du überhaupt entdeckt, dass die Energieorgane dieser semiintelligenten Hornwürmer ein unglaubliches Potential haben, das sich durch Genmanipulation weiter ausbauen lässt?"
    Verhaanda zögerte mit der Antwort. Ich habe es gar nicht herausgefunden, hätte er ehrlicherweise erwidern müssen. Ich bin nur darauf gekommen, weil mein zweites Ich eine so unerklärliche Antipathie gegen diese Wesen entwickelte. Doch er schwieg, und Guanaar war taktvoll genug, nicht auf einer Antwort zu beharren.
    Vielleicht war er auch nur zu aufgeregt, denn sie hatten das Gebäude erreicht, in dem der angesehenste Wissenschaftler der Joridaer seine Forschungen durchführte. Erst als sie es betreten hatten, fühlte Verhaanda sich wieder etwas wohler. Das lag hauptsächlich daran, dass die Umgebung ihn stark an sein Schiff erinnerte.
    Ein Transmitter strahlte sie ins höchste Stockwerk ab. „Ein reiner Zufall", antwortete er nun mit beträchtlicher Verspätung auf Guanaars Frage. „Irgendwie wurde ich auf sie aufmerksam, aber ..." Er verstummte erstaunt, als in dem Energieschirm vor ihm eine Strukturlücke entstand und ihm den Blick in einen riesigen Hangar gewährte, der ihn unwillkürlich an den Planeten erinnerte, auf dem er die Hornwürmer entdeckt hatte. Auf mehrere Meter Höhe bedeckte Sand den Boden, und ein unendlich blauer Himmel überspannte die künstliche Wüste. „Wir versuchen, den Guana so angenehme Bedingungen wie möglich zu bieten", erklärte der Wissenschaftler. „Den Guana?" fragte Verhaanda. Guanaar senkte den Blick, aber nur ganz kurz. „Nun ja, da ich sie entwickelt habe, dachte ich, ich benenne sie auch nach mir. Oder wäre es dir lieber gewesen, ich hätte sie Verha genannt?" Nur das nicht! durchzuckte es Verhaanda aus irgendeinem Grund. Dann sah er den ersten Wurm, und sein Erstaunen wuchs ins Unermessliche. Der Genkonstrukteur hatte wirklich verblüffende Arbeit geleistet. Das Wesen, das neugierig durch den Sand auf sie zukroch, erinnerte kaum noch an die drei, die er vor über einhundert Jahren auf dem namenlosen Planeten gefangengenommen hatte. Es war über zwanzig Meter lang und entsprechend dicker. Und in den Augen zwischen den beiden Hörnern am vorderen Ende funkelte mehr Intelligenz als in den dreien auf dem Planeten zusammen.
    Der Wurm verharrte vor seinem Schöpfer, den er fast um das Zehnfache überragte, und Guanaar ging ohne die geringste Furcht auf ihn zu und versetzte ihm einen kräftigen Schlag gegen die Flanke. Verhaandas Staunen nahm kein Ende. In der dicken, lederartigen Haut des Geschöpfs öffnete sich eine Art Falte, die ihn unwillkürlich an die Luke eines Raumschiffs erinnerte. Ein strenger Geruch schlug dem Joridaer entgegen, und als er Guanaar in das Geschöpf folgte, fand er sich in einer unwirklichen Umgebung wieder. Die Wände, von denen er umgeben war, schienen aus Fleisch und Blut zu bestehen, waren aber von einem transparenten Film überzogen, der verhinderte, dass Körperflüssigkeiten hinabtropften. Sie pulsierten im Rhythmus des Herzschlags des Guana, und als die Hautfalte sich hinter ihm wieder schloss, bemerkte Verhaanda, dass ein sanftes Leuchten von ihnen ausging, das angenehme Helligkeit spendete.
    Direkt hinter der Einstiegsluke befand sich ein kleiner Raum, der Verhaanda ein wenig an die Zentrale seiner LHAMAAR erinnerte. Hier waren, so unwahrscheinlich es ihm auch vorkam, technische Geräte in das Körperinnere des Wurms eingelassen. Aus einem strunkähnlichen Auswuchs entspross ein Kontursessel, wie es ihn auch an Bord seines Schiffes gab. „Normalerweise kann ein Guana nur eine Person aufnehmen", erläuterte Guanaar, während er in dem Sessel Platz nahm. „Aber dieser hier ist der Prototyp der neuesten Generation, die einer normalen Besatzung Platz und die gleichen Annehmlichkeiten wie ein Raumschiff bieten soll."
    „Wie ein ... Raumschiff?" fragte Verhaanda.
    Guanaar schwenkte begeistert die Tentakel. „Dieser Guana kann vielerlei Arten von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher