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1971 - Rätselhaftes Sarkamanth

Titel: 1971 - Rätselhaftes Sarkamanth
Autoren: Unbekannt
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Expedition ist unterwegs, um die dafür benötigten Raumschiffe zu holen."
    „Sie kommen wahrscheinlich recht schnell zurück", fügte Tess hinzu und war dabei deutlich überzeugender als ich. „Es ist unnötig, ein Risiko einzugehen. Ihre Kinder sind nicht in Gefahr. Wenn das Superbeben beginnt, haben wir DaGlausch längst verlassen."
    „Und wenn es jetzt gleich über uns hereinbricht? Oder morgen?" stieß Vanessa atemlos hervor. „Oder in der nächsten Woche?"
    „Das wird es nicht", behauptete Tess voller Zuversicht und mit einer erstaunlichen inneren Kraft: „Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es bis spätestens in einem Jahr zu diesem Superbeben kommen wird, aber es werden sicher noch Monate vergehen, bevor wir die ersten Anzeichen davon verspüren."
    Wir führten Vanessa und ihre Kinder aus dem Umfeld des Not-Antigravschachtes heraus auf den Gang und transportierten sie ins Medo-Zentrum des TLD-Towers, um sie behandeln zu lassen. Allerdings bezweifelte ich, dass die syntronischen Psychiater viel gegen die selbstzerstörerischen Gedanken unternehmen konnten, die ihr dieser Parallelum eingepflanzt hatte. Ich unterrichtete einen Arzt und bat ihn um Hilfe. Er sagte seine Unterstützung zu. Als wir uns von Vanessa und den Kindern verabschiedeten, beschlossen Tess und ich, sie im Auge zu behalten, um einen weiteren Selbstmord versuch zu verhindern. Danach gingen wir zu Gia de Moleon, um sie auf Parallelum und seine Anhänger aufmerksam zu machen. Die Sekte konnte viel Unheil anrichten. Es war unserer Ansicht nach wichtig, ihr rechtzeitig entgegenzutreten, bevor ihr geistiges Gift sich allzu sehr in Alashan ausbreitete.
    Gia de Moleon stand mit einigen ihrer Mitarbeiter in einem Konferenzraum vor einer Holo-Wand, die den Sternenhimmel über Alashan kombiniert mit einem Ortungsschirm zeigte. Bürgermeister Stendal Navajo betrat den Raum nahezu gleichzeitig mit uns durch eine andere Tür. Seinen Zylinder trug er in der Hand. Obwohl es nicht zu warm war und er nicht schwitzte, schwenkte er ihn wie einen Fächer vor seinem Gesicht hin und her. Ich hatte das Gefühl, dass er Gia ärgern wollte. „Was ist passiert?" fragte er. „Das wissen wir noch nicht", antwortete sie. „Irgendetwas nähert sich uns, aber vorläufig ist unklar, was es ist. Wir können noch nicht einmal sagen, ob es ein festes Objekt oder eine Form reiner Energie ist." Farbige Schatten symbolisierten hyperphysikalische Erschütterungen des Kontinuums über Thorrim. Weitere Symbole am Rande des Holos zeigten an, dass Gia de Moleon mittlerweile Alarm gegeben hatte und dass sich die Abwehrkräfte von Alashan mobilisierten, um der unbekannten Gefahr zu begegnen. „Die ALVAREZ und die GOOD HOPE III sind es jedenfalls nicht", stellte Navajo in seiner nüchternen Art fest.
    Ich blickte zu ihm hinüber. Er schien nicht im Mindesten beeindruckt zu sein. Das Unbekannte und Unerklärliche, das sich uns näherte, brachte ihn nicht aus dem Gleichgewicht. Manchmal fragte ich mich, ob dieser Mann überhaupt Angstgefühle hatte. Tess behauptete es, aber ich war mir dessen nicht so sicher. Wir blickten auf die Holo-Wand, und ich spürte, wie es mich kalt überlief. Eine derartige Erscheinung hatte ich noch nie beobachtet.
    Es sah aus, als ob sich der Raum in allen Nuancen des Regenbogens verfärbte und als ob sich ein pulsierendes Wesen aus einer anderen Dimension durch eine schwer zu überwindende Barriere zu uns durchkämpfen wollte. „Hast du irgendwelche Eindrücke?" fragte ich Tess.
    Sie schüttelte nur stumm den Kopf. Sie war ungewohnt ernst, und ihre blassen Lippen waren schmal. Sie hatte Angst, und ich erfasste, was sie dachte.
    War da tatsächlich ein Objekt, das sich uns näherte, oder beobachteten wir ein Phänomen, das in irgendeiner Weise mit dem erwarteten Super-Kesselbeben zusammenhing? Waren dies bereits die ersten Anzeichen einer heraufziehenden Katastrophe? Plötzlich schien die Holo-Wand zu bersten. Flammende Wellenlinien in allen nur erdenklichen Farben füllten sie aus, und es vergingen einige Sekunden, bis sich das Bild wieder klärte.
    In dieser Zeit vernahm ich die aufgeregten Stimmen der anderen und einen derben Fluch aus dem Munde des Bürgermeisters, der Tess ziemlich irritiert aussehen ließ.
    Die farbigen Wellenlinien verschwanden, und wir sahen ein scheibenförmiges Objekt. Die Syntronik wies aus, dass es einen Durchmesser von 155 Metern hatte und 48 Meter hoch war. Es befand sich auf direktem Kurs auf Thorrim. Niemand
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