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1970 - Hiobsbotschaft

Titel: 1970 - Hiobsbotschaft
Autoren: Unbekannt
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Raumschiffs, das wie ein Wirbelwind über Lugreas Verband gekommen war.
    Der Kommandant der sechshundert Schiffe gab den Angriffsbefehl. Die Walzenraumer nahmen Fahrt auf, um erst im letzten Moment abzubremsen.
    Dabei scherten sie aus. Die beiden Feindschiffe zeichneten sich deutlich auf den Ortungsschirmen ab. Doch plötzlich geschah etwas, das die Hamaraden in heillose Verwirrung stürzte. Zuerst wurden von dem kleineren der Feindschiffe etliche Abschüsse registriert - harmlose Raketengeschosse, wie die Hamaraden glauben mussten.
    Dann aber, auf einmal, war das All voll von Ortungsreflexen, für die es eigentlich nur eine Erklärung geben konnte: Die Fremden hatten Hilfe von einer Flotte bekommen, die in diesen Augenblicken im Kurryan-System materialisiert war. Kommandant Lugrea empfing den Feuerbefehl des Oberbefehlshabers und gab ihn an seine Gunner weiter. Die TERXEX eröffnete aus allen Rohren das Feuer auf die fremden Objekte.
    Nash Villon hatte das Kommando über die Robinson-Plattform 3.
    Gleichzeitig fungierte er als ihr Pilot. Er hatte mitverfolgt, wie zuerst die VI-Torpedos abgeschossen wurden, als die GOODHOPE III gerade Fahrt aufgenommen hatte und den sechshundert Schiffen entgegenflog, um von der ALVAREZ abzulenken. Dann war seine Stunde gekommen. Die sechs Robinson-Plattformen wurden in dem Moment ausgeschleust, als die Hamaraden das Feuer auf die virtuellen Falschreflexe eröffneten. Villon und seine fünf Kameraden an den Kontrollen der fünf anderen Plattformen wussten, worauf es ankam: Sie sollten den Hamaraden entgegenfliegen und so viele wie möglich von ihnen abschießen.
    Die Hamaraden durften die ALVAREZ nicht gefährden. Nicht einmal ein verirrter Schuss durfte sie treffen. Solange sie auftankte, war sie schutzlos.
    Die GOOD HOPE III würde sich ebenfalls in den Kampf werfen und von der ALVAREZ ablenken, indem sie so viele Gegner wie möglich auf sich zog. Die VI-Torpedos wurden aktiviert. VI stand für Virtual Imager, also Virtuellbildner. Das hieß nichts anderes, als dass auf den Ortungsschirmen der Hamaraden plötzlich Dutzende und Hunderte von Raumschiffen und Torpedos auftauchten und die Besatzungen völlig verwirrten. „Feuer!" rief Nash Villon seinem Schützen zu, als sie auf Schussweite heran waren. Strahlenbündel der Hamaraden zuckten an ihnen vorbei und trafen die Kopien der Virtuellbildner - aber jeden Moment konnte es eine der Plattformen erwischen oder die GOOD HOPE, die ebenfalls ihren Virtuellbildner einsetzte und Dutzende Kopien von sich zauberte. Zum erstenmal wurde das Transformgeschütz ausgelöst - und zum erstenmal explodierte ein Raumer der Hamaraden. Nash Villon und seiner Crew würde später einmal der Ruhm zukommen, den ersten Abschuss in dieser Schlacht erzielt zu haben - falls es ein „Später" für sie gab.
    Aber jetzt blitzte es überall in den Reihen der Angreifer auf. Ein Schiff nach dem anderen explodierte in der ersten Angriffswelle der Alashaner. Kein Schuss verfehlte sein Ziel. Sieben Hamaraden gab es nur noch in der Form schnell diffundierender Gaswolken. „Nachladen und feuern!" befahl Nash Villon. Noch während er sprach, löste der Bordschütze die Transformkanone zum zweitenmal aus, und wieder explodierte eine Hamaradenwalze.
    Diesmal war es näher. Die Lichtflut raste über die offene Plattform hinweg. Unwillkürlich duckte sich Villon. Er war bei der Schlacht gegen die Dscherro-Burg TUROFECS dabei gewesen und hatte geglaubt, dadurch abgehärtet worden zu sein. Nun musste er feststellen, dass es gegen den Schrecken keine Abhärtung gab. Er durfte nicht daran denken, dass in den feindlichen Raumschiffen Wesen starben, die vielleicht genauso fühlten wie er, genauso gerne lebten und die gleiche Angst vor dem Tod hatten. Wenn er sich diesen Luxus erlaubte, war er verloren, denn die anderen leisteten sich ihn garantiert nicht.
    Explosionen überall. Den Hamaraden nützte es auch nichts, dass sie ausgeschwärmt waren. Die Plattformen hatten sich ebenfalls verteilt und griffen die Flanken der Hamaraden an, während die GOOD HOPE III dazwischen in der Mitte vorstieß und in schnellerer Folge, als es den Plattformen möglich war, ihre Transformschüsse abgab. Mittlerweile wurde erkennbar, dass sich die Ordnung des gegnerischen Verbandes auflöste. Schiffe flogen plötzlich kreuz und quer, brachen aus ihrem bisherigen Kurs aus und verließen ihre angewiesenen Plätze. Es wurde offenbar, dass die Hamaraden vollkommen verwirrt waren.
    Ihre Schiffe
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