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197 - Odas Wiedergeburt

197 - Odas Wiedergeburt

Titel: 197 - Odas Wiedergeburt
Autoren: A.F.Morland
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und zu warten, bis Jennifer satt war, hatte ohnedies keinen Sinn. Er würde später zurückkommen und die Türen aufschließen, und Jennifer würde ihn mit diesem zufriedenen Blick ansehen, den sie danach immer hatte, und sie würde mit ihrem blutverschmierten Mund dankbar lächeln, und Blut würde an ihrem Kleid und an ihren Händen sein. Es machte Huntington nichts aus, die Reste zu beseitigen. Er tat es gern für Jennifer. Es gehörte mit zu seinen Pflichten, die er übernommen hatte, seit sie tot war.
    Huntington hatte viel getrunken, aber er stand mittlerweile wieder etwas sicherer auf den Beinen. Ohne Eile entfernte er sich.
    Plötzlich war ihm, als hörte er Schritte, und einen Augenblick später erblickte er einen Mann. Verdammt, jemand hatte es gewagt, Dark Stone Castle heimlich zu betreten!
    Diese Angelegenheit wollte Huntington sofort mit seiner Duellpistole aus der Welt schaffen. Er hatte jedoch nicht die Absicht, den Eindringling zu töten, nein, das sollte Jennifer zu einem späteren Zeitpunkt tun.
    Er wollte den unverfrorenen Kerl lediglich verletzen und für Jennifer aufheben.
    Gespannt verbarg sich Huntington in einer dunklen Nische. Er hörte die Schritte näher kommen und preßte die Lippen fest zusammen.
    Das war neu, daß sich ihm die Opfer förmlich aufdrängten. Er hatte nichts dagegen. Das erleichterte ihm die Nahrungsbeschaffung ungemein.
    Er drückte sich gegen die Wand und hob die Duellpistole. Gleich würde er dem Eindringling eine höchst unerfreuliche Überraschung bescheren.
    ***
    Cruv, der häßliche Gnom von der Prä-Welt Coor, lag schon so lange in seinem steinernen Sarg, daß ihm jedweder Zeitbegriff abhanden gekommen war.
    Es gab für ihn keine Tage und keine Nächte - nur eine quälende Ewigkeit in diesem Steingefängnis, dem er nicht entfliehen konnte.
    Normalerweise hätte er darin den Tod finden müssen, doch das verhinderten schwarzmagische Kräfte, die ihn nährten. Er brauchte nicht zu essen und nicht zu trinken.
    Magie erhielt ihn am Leben. Er war dazu verurteilt, in diesem engen Kerker zu liegen und von grausamen Gedanken gepeinigt zu werden.
    Denn der Schwarzblütler Nalphegar hatte einen bösen Zwilling von ihm geschaffen, und den hatten Tucker Peckinpah und Morron Kull mitgenommen, um mit ihm zusammen ein gefährliches, hinterlistiges Höllentrio zu bilden.
    Cruvs Freunde würden seinem Doppelgänger ahnungslos vertrauen, und er würde dieses Vertrauen mißbrauchen, würde ihnen in den Rücken fallen oder sie in eine Falle locken.
    Der gute Gnom hatte dies zu verhindern versucht. Cruv II konnte nur existieren, solange Cruv I lebte. Aus diesem Grund hatte sich das Original das Leben nehmen wollen.
    Nalphegar hatte Morron Kull versprochen, Cruv I an einen sicheren Ort zu bringen und dafür zu sorgen, daß ihm nichts zustoßen konnte.
    Er hatte ihn hierher gebracht, auf diesen Tafelberg in der Hölle, und Cruv hatte sich in die Tiefe gestürzt, um mit seinem Freitod Cruv II zu vernichten.
    Doch er hatte nicht daran gedacht, daß Nalphegar fliegen konnte. Als sein kleiner Körper vom Plateau fiel, folgte ihm der Schwarzblütler, fing ihn auf und brachte ihn unversehrt auf den Tafelberg zurück. Und dann hatte er Cruv im felsigen Boden lebendig begraben…
    Verzweifelt hatte der Gnom versucht freizukommen. Es war ihm nicht gelungen. Inzwischen hatte er eingesehen, daß er hier so lange gefangen sein würde, wie Nalphegar es wollte.
    Eine tiefe Resignation erfaßte ihn, und grauenvolle Wachträume folterten ihn. Immer wieder sah er seinen bösen Doppelgänger schreckliche Dinge tun, und er hatte keine Möglichkeit, dessen verfluchte Existenz zu beenden.
    Die quälende Einsamkeit hatte eine stumpfe Lethargie im Gefolge, gegen die sieh Cruv immer weniger zu wehren vermochte, je länger seine Gefangenschaft dauerte.
    Er gab allmählich die Hoffnung auf, zur Erde zurückkehren und seine Freunde Wiedersehen zu können, begann sich allmählich damit abzufinden, für immer in der Hölle bleiben zu müssen.
    Immer seltener loderte das ersterbende Flämmchen der Hoffnung wieder auf. Immer rascher fiel es wieder in sich zusammen. Denn nüchtern betrachtet gab es keine Hoffnung mehr für ihn.
    Als Regi-Teida mit ihrem Vogel-Freund auf dem Tafelberg landete, bekam der Gnom es mit, und er versuchte sich sofort bemerkbar zu machen, doch das Mädchen und der weiße Vogel wurden nicht auf ihn aufmerksam.
    Nalphegars Magie ermöglichte es dem Gnom zu sehen, was außerhalb seines steinernen
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