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197 - Odas Wiedergeburt

197 - Odas Wiedergeburt

Titel: 197 - Odas Wiedergeburt
Autoren: A.F.Morland
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erhob sie sich, und ihr nackter Körper bedeckte sich mit einem weißen Federflaum.
    Yekall erreichte das Plateau vor seinen schwarzen Kumpanen. Ihm folgte Hidarch. Der letzte war Daramm.
    Yekall streckte die Hand aus und zeigte auf das Mädchen, das einen weißen Federmantel zu tragen schien. »Dort ist sie! Packt sie! Werft sie nieder! Ich will mich mit ihr vergnügen!«
    Hidarch und Daramm gehorchten wie immer.
    Regi-Teida stand mit trotzig erhobenem Haupt da und erwartete die schwarzen Teufel. Sie versuchte nicht einmal, wieder zu fliehen.
    Es hatte den Anschein, als wüßte sie, daß ihr die Unholde nichts anhaben konnten. Daramm und Hidarch ergriffen sie, wie ihnen befohlen worden war, und warfen sie auf den harten Felsen.
    Die Kundschafterin wehrte sich nicht. Ihr schönes Gesicht war zu einer starren, abweisenden Maske geworden. Haßerfüllt sah sie Yekall an, der langsam näher kam.
    Er grinste triumphierend. »Du hättest dir die Flucht sparen können, Mädchen. Uns entkommt man nicht.«
    »Sag deinen schwarzen Bastarden, sie sollen mich loslassen!« verlangte Regi-Teida schneidend.
    »Du hast hier nichts zu fordern!« herrschte Yekall sie an. »Wie ist dein Name?«
    »Regi-Teida.«
    »Du bist kein Höllenwesen.«
    »Nein.«
    »Woher kommst du?«
    Die Kundschafterin sagte es ihm, und sie forderte noch einmal mit Nachdruck ihre sofortige Freilassung.
    »Erst werden wir unseren Spaß mit dir haben«, erwiderte Yekall und legte sich höhnisch grinsend auf sie.
    Da geschah etwas Unerwartetes: Dem Mädchen wuchs ein Geisterschnabel. Er war transparent, aber dennoch pickelhart, und damit zerhackte Regi-Teida dem schwarzen Teufel das Gesicht.
    Brüllend bäumte sich Yekall auf, und der tödliche Schnabel stieß erneut zu. Diesmal traf er Yekalls Kehle und durchbohrte sie.
    Tot sackte Yekall zusammen.
    Hidarch und Daramm erschraken so sehr, daß sie völlig vergaßen, Regi-Teida noch länger festzuhalten. Sie ließen von dem gefiederten Mädchen ab und sprangen entsetzt auf.
    Die Kundschafterin stieß den toten Teufel mit dem Fuß von sich und erhob sich. »Wer will als nächster sterben?« fragte sie scharf.
    Weder Hidarch noch Daramm hätte es geschafft, Yekall zu töten. Diesem zierlichen Mädchen hingegen war es ohne Mühe gelungen. Jetzt zeigten die schwarzen Teufel, welch jämmerlich feige Kreaturen sie waren.
    »Wir wollen nichts von dir«, stieß Daramm heiser hervor.
    »Er hat recht«, warf Hidarch ein. »Wir hätten dich nicht verfolgt, wenn es uns Yekall nicht befohlen hätte. Wir mußten ihm gehorchen.«
    »Verschwindet!« zischte Regi-Teida verächtlich. »Wenn ich euch noch einmal sehe, folgt ihr Yekall in den Tod!«
    Hidarch und Daramm wollten sich entfernen. Sie drehten sich um.
    »Halt!«
    Die schwarzen Teufel wandten sich ihr mit Angst in den Augen wieder zu.
    Regi-Teida zeigte auf den Leichnam. »Nehmt ihn mit!«
    Daramm und Hidarch schlichen wie geprügelte Hunde heran, griffen nach Armen und Beinen des Toten und trugen ihn fort. Aber als sie das Ende des Plateaus erreicht hatten, belasteten sie sich nicht länger mit Yekall.
    Sie warfen ihn in die Tiefe und kletterten am Felsen hinunter.
    Regi-Teida war allein.
    Der gefährliche Geisterschnabel verschwand, der Federflaum jedoch blieb. Die Kundschafterin sank auf die Knie und gedachte ihres toten Vogel-Freundes, dessen geheimnisvolle Energie auf sie übergegangen war.
    ***
    Nun war mir klar, warum Steward Huntington uns dieses idiotische Wett-Trinken vorgeschlagen hatte: damit Jennifer später leichtes Spiel mit uns hatte.
    »Welchen willst du zuerst?« fragte der Schloßbesitzer seine tote Frau.
    Sie zeigte mit ihrem Krallenfinger auf mich. »Den!«
    Daryl Crenna wurde aktiv, aber damit schien der alte Mann, der noch erstaunlich kräftig und vital war, gerechnet zu haben. Als Pakka-dee sich bewegte, riß Huntington einen massiven Eichenhocker hoch und schlug meinen Freund damit nieder.
    Wie ein gefällter Baum stürzte der Mann aus der Welt des Guten um.
    Meine Hand zuckte ins Jackett. Ich wollte den Colt Diamondback aus der Schulterhalfter reißen und mit Jennifer kurzen Prozeß machen.
    Eine geweihte Silberkugel zwischen die Augen hätte genügt, um die menschenfressende Frau zu vernichten, aber ich kam nicht dazu, den Revolver zu ziehen, denn wie durch Zauberei hielt Huntington plötzlich eine alte Duellpistole in der Hand.
    Ich starrte in das schwarze Mündungsauge und regte mich nicht, denn selbst wenn Huntington ein ganz miserabler
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