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1964 - Ein weißer Haluter

Titel: 1964 - Ein weißer Haluter
Autoren: Unbekannt
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1291 NGZ
     
    Pirrus Anphang, schlank, blond Und 48jährig, und seine Leute gehörten zum Terranischen Liga-Dienst. Noviel Residor, der neue TLD-Chef, hatte sie nach Kalkutta geschickt, um herauszufinden, was der weiße Haluter Blo Rakane im Museum Janir Gombon Alkyetto eigentlich suchte. Dass der Haluter vor drei Tagen dort eingetroffen war, hatte beim TLD einige Alarmsirenen schrillen lassen. Nun ging es darum, was sich der Haluter zu finden erhoffte. Entsprechende offizielle Anfragen an ihn waren unbeantwortet geblieben. Man wollte ihm den Besuch aber auch nicht verbieten; schließlich galten die Haluter als alte und gute Freunde der Terraner.
    Nur das war der Grund, weshalb Residor entsprechend reagiert hatte: Pirrus Anphang und seine Mitarbeiter sollten den Haluter möglichst unauffällig beobachten und ihm ins Nonggo-Museum folgen, das für Publikumsverkehr immer noch gesperrt war. Blo Rakane sollte die Überwachung keinesfalls bemerken. Pirrus Anphang wusste, dass es nicht leicht war, in das Museum einzudringen. Also bewegten sich er und seine Leute im Schutz von Deflektoren und zahlreichen hochgezüchteten Anti-Ortungsgeräten, die auch gegen halutische Geräte wirkungsvoll sein sollten. Anphangs Stellvertreterin und Vertraute war Arphra Orpheus, eine schwarzhaarige, aber zielstrebige Schönheit, gerade mal 29 Jahre jung. Den ausgefallenen Namen hatte sie von ihren Eltern erhalten, die sich den „Terra-Nostalgikern" zurechneten und deshalb ihren Wohnsitz auch in der alten Region Griechenland besaßen.
    Kurz vor einem der 23 Eingänge des Nonggo-Museums machte Anphang halt und prägte seinen insgesamt fünf Begleitern ein: „Wir gehen so vorsichtig wie nur möglich vor, und sollten wir uns trennen müssen, immer in mindestens Zweiergruppen. Wir können es uns Dicht leisten, durch Zufall in die mikroelektronischen Fänge des Meso-Neurons zu gelangen. Einer hilft dem anderen, wenn es darauf ankommt. Noch Fragen?" Seine Begleiter schüttelten den Kopf. Anphang befahl, die Deflektoren und Anti-Ortungsgeräte einzuschalten. Sekunden später waren sie unsichtbar.
    Allerdings konnten sie sich gegenseitig durch Antiflex-Brillen sehen. So warteten sie darauf, dass der weiße Haluter erschien. Über Funk erhielten sie zehn Minuten später die Nachricht, dass Blo Rakane sein Raumschiff verlassen hatte, in dem er nach wie vor untergebracht war. Kurz darauf konnten sie ihn sehen. Sie traten zur Seite und warteten, bis er per Antigravgürtel das Museum erreicht hatte und es durch genau den Eingang betrat, vor dem sie sich postiert hatten. Dies war kein Zufall. Sie hatten alle verfügbaren Informationen über den Haluter erhalten - und dazu zählten sowohl die Zeit, zu der er sich zum Museum aufmachte, als auch die Stelle, an der er es stets betrat. Pirrus Anphang wartete zehn Se kunden, dann winkte er und ging vor. Als erster passierte er den Eingang, ohne registriert zu werden.
    Die technische Ausrüstung der Terraner stand derjenigen des ihnen noch unbekannten Arkoniden in kaum etwas nach. Jedoch trugen sie statt eines High-Tech-Anzugs einfache Kombinationen. In einem Waffengurt steckte ein moderner Kombistrahler. Anphang hoffte, dass er keinen Gebrauch davon machen musste, aber sie wussten nicht, welche Überraschungen das Museum für sie bereithielt. Vor ihnen lag ein weiter, hoher Gang. Sie sahen den Rücken des Haluters und folgten ihm in einem Abstand von etwa fünfzig Metern. Der Boden war weich und schluckte das Geräusch ihrer Schritte.
    Blo Rakane bog nach links ab, dann, nach etwa zweihundert Metern, nach rechts. Dort öffnete sich eine Halle, in der Genhered zwischen einigen Ausstellungsstücken auf ihn wartete. Die bei den Wesen begrüßten sich, und Rakane kam sofort zur Sache. „Haben Sie während der Nacht etwas gefunden?" fragte der weiße Haluter. Der Nonggo machte eine verneinende Geste. Pirrus Anphang, der mit seinen Leuten unsichtbar im Eingang der Halle stand, hatte die Mimik und die Bewegungssprache dieser großen, so zerbrechlich wirkenden Wesen gut studiert. Keines Menschen Gesicht konnte jemals so ausdrucksvoll sein wie das eines Nonggo. „Auch ich war nicht lange fort", berichtete das humanoide Wesen. „Ich verlasse das Museum nur, wenn es unbedingt sein muss, und gestern musste ich wieder etwas zu mir nehmen, um nicht zu verhungern. Das Museum kann mich leider nicht ernähren."
    „Sie brauchen sich vor mir nicht zu rechtfertigen, Genhered" ,sagte der weiße Haluter. Pirrus Anphang hatte
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