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1961 - Ein Sechstel SENECA

Titel: 1961 - Ein Sechstel SENECA
Autoren: Unbekannt
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Beschleunigungsfaktor um mehr als zwanzig Prozent. Ehe die Automatik MATERIAS den Sinn dieses Fluges durchschaute, lag die Geschwindigkeit des Hantelschiffes bei dreißig Prozent der Lichtgeschwindigkeit und nahm rasch zu. „Wir schaffen es nicht", sagte Bully. Wie aus dem Boden gewachsen stand er plötzlich zwischen Fee und Rhodan. „Wir sind zu nah dran."
    Die Kommandantin schürzte die Lippen. Sie strich sich mit einer lässigen Geste eine blonde Haarsträhne hinter das linke Ohr und schloss den Helm ihres SERUNS. „Wir schaffen es." Bei der Kosmischen Fabrik blitzte es übergangslos auf. Eine Lichtkaskade von mehreren Kilometern Durchmesser erfasste die SOL. Sie leuchteten in allen Farben des Spektrums und umwaberte die Paratronstaffel wie gefärbter Nebel. „Dreieinhalb Millionen", las Fee auf dem Hauptmonitor ihres Kommandopanels.
    Die Leuchtschrift zeigte, dass soeben vierzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit überschritten worden waren. „Was erwartest du?" fragte sie den untersetzten Terraner mit dem roten Bürstenhaarschnitt. „Dass MATERIA uns ausweicht? Wer weiß. Vielleicht wäre sie dazu in der Lage." Das Farbenspektrum nagte an der Paratronstaffel. SENECA meldete Auflösungserscheinungen des äußeren Energiefeldes. Änderungen in der Modulation der Staffel schafften keine Abhilfe.
    Die Distanz zur Fabrik schrumpfte auf drei Millionen Kilometer, nahm immer schneller ab. Der Leuchtfleck des offenen Hangars wuchs rasend schnell an. Er ähnelte dem aufgerissenen Rachen eines Ungeheuers und war es wohl auch. Bis zum Zusammenprall waren es keine zwanzig Sekunden mehr. MATERIA begann übergangslos in grellem Rot zu glühen. Offensichtlich rechneten die Insassen tatsächlich mit einem Versuch, die Kosmische Fabrik zu rammen. Wer immer dort drüben auf sie wartete, kannte die Terraner schlecht oder zumindest nicht gut genug, um ihre Gedankengänge nachzuvollziehen.
    Die rote Glut erzeugte hyperdimensionale Phänomene und erinnerte an das Hintergrundglühen des sterbenden Universums Tarkan. Zumindest fand Bully das. „Sie versuchen, uns in den Hyperraum abzustrahlen, falls wir die Fabrik tatsächlich rammen wollen", seufzte Perry Rhodan. Wer immer da drüben lauerte, Shabazza, Cairol der Zweite oder Torr Samaho, musste ihre Absicht spätestens jetzt erkennen. Achtundvierzig Prozent Lichtgeschwindigkeit! Die SOL erreichte MATERIA und raste in knapp hundert Kilometern Entfernung an ihr vorbei. Das rote Glühen schien zum Greifen nahe. Die Andruckabsorber gaben den ersten Alarm aus. Ihre Belastung lag inzwischen bei hundertvierzig Prozent. Länger als zwei Minuten hielten das die alten Aggregate des Hantelschiffes nicht durch.
    Neunundvierzig Prozent. Drüben an der Fabrik erlosch das Glühen. Aus dem Nichts entstanden weiß leuchtende Spiralen und pendelten sich auf den Kurs des Schiffes ein. In Sprüngen von fünf Kilometern rückten sie der SOL näher. Ein letzter Versuch, das Schiff mit Gewalt aufzuhalten? Um den Preis seiner Vernichtung?. Roman Muel-Chen stöhnte laut auf. Sein Kopf sackte zur Seite. Im selben Augenblick verschwand MATERIA von den Bildschirmen; die SOL war im Hypertakt-Flug.
    Zu SENECA existierten nur zwei direkte Zugänge. Die Biopositronik allein bestimmte darüber, für wen sie sich öffneten. Ein knappes halbes Jahr war es her, dass Perry Rhodan diesen Ort zum letzten Mal betreten hatte. Damals war er allein gekommen. Diesmal brachte er Reginald Bull, Fee Kellind, Tautmo Aagenfelt und Monkey mit. SENECA vollzog das übliche Ritual. Er maß die Zellschwingungen seines Chips und gab den Weg frei.
    Hinter dem Eingang wartete Trabzon Karett auf sie. Er sah ein wenig bleich aus, war aber unverletzt. „Folgt mir bitte!" sagte er und führte sie in die Alpha-Zentrale. Fee fand, dass er Rhodan dabei irgendwie merkwürdig ansah. „Willkommen in meinem beschädigten Reich", empfing die Biopositronik sie. „Der Nimbus meiner Unverletzlichkeit ist hiermit Geschichte."
    „Keine Sorge", sagte Rhodan. „Wir behalten es für uns. Dass man in die Fünfhundert-Meter-Kugel hineinkommt, hat uns die Nano-Kolonne vorgemacht. Es war nicht besonders schwer."
    „Tut mir leid, wenn ich dich berichtigen muss, Perry", sagte SENECA.
    Seine Stimme klang freundlich wie immer. „Du hast das Gallertkügelchen eingeschleppt. Natürlich ohne es zu wissen." Rhodan wurde noch blasser als zuvor in der Hauptleitzentrale. „Du meinst, als ich dich nach Shabazzas Flucht aus der SOL aufsuchte?"„Ja. Keiner hat das
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