Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1950 - Thoregon Sechs

Titel: 1950 - Thoregon Sechs
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Abgrund.
    „Fee!" hörte sie eine drängende Stimme. „Die Transformkanone! Wir müssen endlich schießen!"
    „Wir haben nicht die Munition und nicht das Kaliber für die Übermacht."
    Dann hörte es unvermittelt auf. Sie empfand eine große Erleichterung.
    Die Gurte hielten sie im Sitz. Fee Kellind fühlte sich in Schwerelosigkeit unwohl, dennoch ließ sie nicht eine Sekunde lang die zahlreichen Displays aus den Augen.
    „Aussteigen...!"
    Schub Nummer vier bestand nicht mehr aus Bojen - sondern aus Rhodan und den TLD-Agenten.
    Die Bojen stellten eine perfekte Tarnung für sie dar. Inmitten all der strahlenden Pseudoziele fielen die Raumanzüge nicht ins Gewicht. Shabazza würde kaum erwarten, daß Rhodan ihn mit Bodentruppen angriff.
    Aber der vierte Schub kam nicht. Kellind wartete vergeblich.
    Sie zählte in Gedanken die Sekunden....einundzwanzig, zweiundzwanzig....
    Ihr Blick blieb an den Holos aus den Schleusenkammern hängen, und sie begriff mit einemmal, welches banale Problem es war, das den Ausstieg behinderte.
    „Künstliche Schwerkraft wiederherstellen!" trieb sie ihre Leute an. „Beeilt euch!"
    Jetzt! Jetzt müßt ihr raus!
    Die GOOD HOPE III hätte in dieser Sekunde beschleunigen und sich aus dem Gefahrengebiet um Century I entfernen sollen.
    Kellind nahm auf manuellem Weg Dutzende von Schaltungen vor. Keine schien den gewünschten Effekt zu bewirken.
    In den Schleusenkammern ballten sich die Agenten zu hilflosen Pulks. Zum Glück schaltete niemand sein Triebwerk an; in der Enge hätte es eine Katastrophe gegeben.
    Der Plan war schlicht gescheitert.
    Kellind wurde übergangslos ruhig. Sie machte sich bewußt, daß sie jetzt über alles allein entscheiden mußte.
    Die Schwerkraft kam nicht wieder.
    Ihr Blick fiel auf das Schleusen-Holo, in dem auch Perry Rhodan zu sehen war.
    Kellind schlug mit der Faust auf den Notverschluß-Sensor. Es handelte sich um eine vorprogrammierte Schaltung, die für Notfälle gedacht war.
    Sie beobachtete, wie ein automatischer Traktorstrahl die Agenten beiseite drängte. Das Schleusentor fuhr zu.
    Vor der Linse wirbelten Arme und Beine. Behelmte Gesichter zogen für Sekundenbruchteile vorbei.
    Mit einem Notkompressor wurde Luft in die Kammern gepumpt; ein sinnreicher Mechanismus für den Fall, daß es zu Unfällen kam.
    Kellind beobachtete den Druckmesser, bis eine halbe Atmosphäre erreicht war.
    „Fee!"
    Die GOOD HOPE III hielt direkten Kollisionskurs auf den Planeten.
    „Bremsbeschleunigung fortsetzen!" ordnete sie an. „Wir gehen mit der Geschwindigkeit weiter runter. Kollisionskurs beibehalten."
    Cavalieri brüllte: „Das ist eine Abweichung vom Plan!"
    „Halt deinen Mund, Jon!" versetzte sie barsch.
    Kellind sah das Feuer der Abwehrforts in die Schirme schlagen. Sie bildete sich ein, daß die Feuerfrequenz anstieg.
    „Schutzschirme bei zweihundert Prozent!" hörte sie eine mahnende Stimme. „Wir halten das nicht länger durch! Die Leistung der Projektoren muß auf Referenzwerte heruntergefahren werden!"
    Kellind donnerte: „Finger weg von den Projektoren!"
    „Wir können nicht..."
    „Ich sagte Finger weg!"
    Die GOOD HOPE III bremste weiterhin, ihre Distanz zum Planeten Century I betrug nicht mehr als achtzigtausend Kilometer.
    Es war ein so lächerlich geringer Wert, daß sich kaum die Messung lohnte.
    Dies war der kritischste Augenblick. Anfälliger war das Schiff zu keiner Zeit.
    „Schutzschirme auf 280 Prozent!"
    Ringsum wurde alles hell. Das Schiff lag in Dauerfeuer.
    Kellind wartete ab, eine Sekunde noch, zwei, bis das Feuer plötzlich nachließ.
    Die GOOD HOPE III war bis auf 30.000 Kilometer an die mutmaßliche Position des Planeten heran.
    Der Ortungsschutz, der Century I gegen Entdeckung aus dem All sichern sollte, hörte zu wirken auf. Im Orterholo erschien das Abbild einer häßlichen Sauerstoffwelt.
    Das Bild war mit Restlichtverstärkern behandelt, da es sich um die Nachtseite des Planeten handelte.
    Cavalieri zog eine schematische Darstellung hoch.
    Sämtliche Energiereflexe erschienen, die sie mit den Mitteln der GOOD HOPE erfassen konnten.
    Shabazza und die Korrago waren überall. Es handelte sich um Hunderttausende von Punkten.
    „Das kann nicht sein...", preßte Jon Cavalieri fassungslos zwischen den Zähnen hervor. „Das sind doch viel zu viele."
    Und plötzlich flackerte ein drittes Hologramm auf. Es war das wichtigste von allen.
    Fee Kellind erkannte einen hantelförmigen, in blauen Aufrißlinien dargestellten Körper, der über
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher