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1947 - Finale in Mirkandol

Titel: 1947 - Finale in Mirkandol
Autoren: Unbekannt
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wildem Blick die Szenerie.
    Was er sah, befriedigte ihn nur sehr wenig. Überall lagen die Diplomaten in Deckungen, jetzt starrten sie zur Mitte der Halle, wo der Teleporter völlig überraschend aufgetaucht war. Es war augenscheinlich, dass er der Urheber dieser Lage war, der Geiselnehmer, jene Person, die die Bewaffneten in die Halle geschickt hatte. Wahrscheinlich der Mörder der Solmothin Galida. Und jene Person, der die anderen Toten und die Verletzten zuzuschreiben war.
    Was wollte dieser Terraner? Warum hatte er das getan? Und welche Pläne und Absichten verfolgte er jetzt, nachdem er erschienen war?
    Offensichtlich ein Teleporter und damit ein Mutant für viele der Abgesandten stellte er allein schon aus diesem Grund eine Monstrosität dar. „Vincent!" Solder Brant stand auf und schwankte auf den Mutanten zu, aber der machte nur eine wegwerfende Handbewegung. Verwirrt und ratlos blieb Brant stehen, auf seinem Gesicht malten sich Verständnislosigkeit und Verwirrung.
    „Jetzt kannst du die Narkosestrahler einsetzen!" schrie Cistolo Khan aufgeregt. „Jetzt haben wir ihn!" Sargor von Progeron presste die Lippen aufeinander. „Er steht zu nahe bei Mhogena", gab er zu bedenken. „Die Narkosestrahler sind sehr wirksam, aber es dauert seine Zeit, bis die Galaktiker eingeschlafen sind. Nur ein paar Sekundenbruchteile, nicht länger, aber für Garron kann das reichen, um einfach abzudrücken. Dies ist doch dieser Vincent Garron, nicht wahr?" Khan hatte Garron niemals persönlich gesehen, aber er kannte das Gesicht des Todesmutanten von Filmen und Fotos. Jetzt allerdings war das Gesicht kaum wiederzuerkennen.
    Garrons Gesichtszüge waren verzerrt, seine Stirn war von dickperligem Schweiß bedeckt. Er machte einen angestrengten und erschöpften Eindruck.
    Sein Blick flackerte unstet hin und her. „Er ist dem blanken Wahnsinn sehr nahe", stellte Cistolo Khan fest. „Du hast recht, Sargor, er kann jederzeit abdrücken. Wir sollten ihn daher beschäftigen. Lass deine Truppen stürmen und ihn so ablenken! Dann setzen wir die Narkosestrahler ein." Sargor von Progeron zögerte kurz, dann nickte er. Rasch gab er seine Befehle an den Kommandeur der Sicherheitskräfte, die den Versammlungsort belagerten. Auf einem Bildschirm war ein Raumschiff in Warteposition über der Halle des Galaktikums zu sehen. „Die Aktion muss genau koordiniert werden", sagte Sargor von Progeron halblaut. „Wahrscheinlich haben wir nur wenige Sekunden Frist. Wenn meine Soldaten die Halle stürmen, wird sich Garron vermutlich auf dem gleichen Weg absetzen, auf dem er gekommen ist." Khan nickte. Damit musste in der Tat gerechnet werden. Was den LFT-Kommissar am meisten beschäftigte, war die Frage, was Vincent Garron ausgerechnet von Mhogena wollte. Welches Interesse hatte er an dem Fünften Boten von Thoregon? Wollte Garron eine Hilfsexpedition der Galaktiker nach Chearth verhindern? Dann handelte er voreilig, denn die Stimmung in der Versammlung war vor Garrons Eingreifen alles andere als klar gewesen. Nach Cistolo Khans Einschätzungen hatten die Chancen für Mhogena ziemlich schlecht ausgesehen. Außerdem hatte sich Garron bislang niemals erkennbar um galaktische Politik gekümmert, der Überfall passte einfach nicht ins Konzept.
    Sein Ziel waren die Solmothen gewesen, das stand für Cistolo Khan fest. Über das Warum konnte er nur spekulieren. Obwohl der Mutant dicht neben Mhogena stand und seine Waffe auf den Fünften Boten von Thoregon gerichtet hielt drückte er nicht ab. Die Leichen der Maahks aber, die neben Mhogena lagen, bewiesen, dass Mhogena das Ziel von Garrons Angriffen gewesen sein musste. Auf keinen anderen Abgesandten war gezielt geschossen worden, nur auf Mhogena hatten die Bewaffneten mehrmals zu feuern versucht. Seltsamerweise waren alle diese Versuche fehlgegangen ... „Sturmangriff beginnt in diesem Augenblick", gab Sargor von Progeron bekannt. Auf der Projektionswand war zu sehen, wie Schwerbewaffnete durch die Gänge neben der Halle rannten. Khan erkannte sowohl Arkoniden als auch Naats in ihren klobigen Uniformen. „Jetzt kommt es darauf an", stieß Sargor von Progeron hervor. „Ich gebe gleich den Feuerbefehl für das Raumschiff."
    „Warte noch!" rief Cistolo Khan. Er behielt Vincent Garron im Auge. Der Mutant stand mit flackerndem Blick neben Mhogena. Es war nur zu sehen, wie der Fünfte Bote unverwandt Vincent Garron anblickte. Es musste irgendeine geheime Verbindung zwischen diesen beiden Lebewesen bestehen,
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