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1947 - Finale in Mirkandol

Titel: 1947 - Finale in Mirkandol
Autoren: Unbekannt
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an den Eingängen ausschalten, aber nicht die Waffenträger zwischen den Abgeordneten." Sargor von Progeron nickte. „Ich sehe es ähnlich", sagte er. „Aber wir könnten von dem Raumschiff aus die gesamte Anlage mit Narkosestrahlern beschießen lassen; Dann schlafen alle ein, und wir können ungehindert und ohne Gefährdung der Abgesandten in die Halle eindringen."
    „Eine gute Möglichkeit", räumte Cistolo Khan ein. „Für den äußersten Notfall. Ich schlage vor, dass wir abwarten. Die Gegenseite ist am Zuge. Mal sehen, was Vincent Garron nun unternehmen wird - und was er von uns will." Sargor von Progeron starrte den Terraner an. „Du willst warten?" fragte er ungläubig. „Jede Minute, die verstreicht, kann neue Tote und Verletzte bedeuten!"
    „Im Augenblick ist alles ruhig", hielt Cistolo Khan ihm entgegen. „Ein Eingreifen von unserer Seite kann aber jederzeit wieder zur Eskalation führen. Es sieht nach einem Patt aus." Sargor von Progeron überlegte kurz. „Ich lasse das Raumschiff abwarten", verkündete er dann. „Dann sehen wir weiter. Ich glaube, dein vordringliches Interesse gilt nicht den Abgeordneten in der Halle, sondern diesem Vincent Garron. Habe ich recht?"
    „Garron ist brandgefährlich" ,gab Cistolo Kahn zu. „Nach meiner Einschätzung hat er jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder er gibt auf, dann können wir die Angreifer einfach entwaffnen, wenn sie aus der Massensuggestion erwachen, und die Lage ist geklärt. Oder aber Garron wird aktiv, und dann sollten wir bereit sein zuzuschlagen. Wo steht übrigens die ST. AMARINA?"
    „Auf dem Raumhafen von Mirkandol", berichtete Sargor von Progeron. „Allerdings abseits der normalen Gesandtschaftsschiffe. Warum willst du das wissen?"
    „Weil Garron höchstwahrscheinlich mit diesem Schiff nach Arkon gekommen ist. Ich möchte fast wetten, dass er sich dort aufhält und von dort aus seine Aktionen plant und unternimmt." Cistolo Khan lächelte. „Vielleicht wäre die ST. AMARINA ein geeignetes Ziel für den Einsatz einer Narkosewaffe."
    „Ich werde das sofort veranlassen", sagte der arkonidische Geheimdienstchef. „Ich schicke ein anderes Schiff los. Hoffen wir, dass wir damit Erfolg haben."
     
    10.
     
    Solder Brant zitterte am ganzen Leibe. Unmittelbar vor ihm stand einer der Bewaffneten. Ratlos blickte der Arkonide um sich. Er war kein Kämpfer, das war offensichtlich; wahrscheinlich gehörte er zum ganz normalen Service-Personal, das in Mirkandol nahezu allgegenwärtig war. Die Waffe in seiner Hand zielte auf Solder Brant, der fest glaubte, dass sein Leben in wenigen Sekunden beendet sein würde. Aber dann, zu Solder Brants Verwunderung, schritt der Mann weiter, suchte sich einen neuen Standplatz und behielt von dort aus die Szenerie im Auge. Brant atmete erleichtert aus. Das war knapp gewesen. Seine Gedanken waren wirr, er wusste selbst nicht genau, was um ihn herum wirklich geschah. Was hatte dieser Überfall zu bedeuten?
    Der Kandidat kauerte sich tief zusammen. Sein Puls hämmerte, sein Atem ging stoßweise; noch saß ihm der gerade erlittene Schrecken im Gemüt.
    Was konnte er jetzt tun? Genaugenommen gar nichts, außer abwarten, hoffen und beten, dass ihm Schlimmeres erspart bleiben würde. Zwei Schritte von seinem Standort entfernt lag eine verkrümmte Gestalt auf dem Boden. Der Diplomat von Ferrol lebte noch, Brant konnte sein Stöhnen und Ächzen hören. Solder Brant blickte sich hastig um. Zurzeit waren keine Bewaffneten in der Nähe. Er schluckte heftig, nahm dann allen Mut zusammen und kroch zu dem Verletzten hinüber, der sich schwach regte. Der Ferrone hatte einen schweren Treffer im linken Bein erhalten.
    Der Verletzte war benommen, stand unter Schock. Er ließ ein Stöhnen hören, als Brant die offene Wunde untersuchte. Brant wälzte sich auf dem Boden herum, als er sein Hemd auszog, um damit die Blutung zu stillen. Den Versuch, den Stoff in Streifen zu reißen, gab er bald auf. Stattdessen benutzte er das gesamte Hemd als Druckverband. Nach drei Minuten gelang es Solder Brant auch, die Blutung zu stillen. Er stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, auch wenn er nicht zu sagen vermochte, ob seine Reaktion noch rechtzeitig gekommen war. Der Blutverlust des Ferronen war gewaltig, und der Terraner hatte bei seinen Bemühungen Blut an Händen, im Gesicht und vor allem an der Kleidung abbekommen.
    Brant lag jetzt auf dem Rücken. Wenn er zur Decke hinaufsah, konnte er die kleinen Kameras erkennen, die jetzt wahrscheinlich
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