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1944 - Haß gegen Alashan

Titel: 1944 - Haß gegen Alashan
Autoren: Unbekannt
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Alashan.
    „Von hier oben sieht Thorrim wie ein kleines Paradies aus", murmelte der rothaarige Terraner und bekam fast ein bißchen Heimweh.
    Die GLIMMER überflog gerade den Südpol mit den ausgedehnten, gleißenden Eisfeldern und nahm Kurs auf den Äquator. Breite Flußläufe durchschnitten Steppenlandschaften, die sich in Seenplatten oder Sumpfzonen ergossen; manche auch in einen der zwölf Salzwasserozeane von der Größe des terranischen Mittelmeeres. Im Umkreis von Zortengaam grasten riesige Mauster-Herden. Das Feld über dem TLD-Tower lag wie auf Terra auch brach.
    Die beiden Städte boten einen exotischen, fast bizarren Anblick - die eine hochmodern, mit einem exakten Straßenmuster und riesig hohen Wohntürmen, die andere eher orientalisch mit ihren vielen verschachtelten Häusern, Höhlen- und Kavernensystemen und dem unübersichtlichen Gewirr an Gäßchen und Brückenverbindungen.
    Die Unterschiede zwischen beiden Städten konnten aber nur Eingeweihten auffallen: Längst waren auch über die höchsten Türme Alashans diverse Attrappen gezogen worden, die der Stadt. einen orientalischen Charakter verliehen und sie so optisch sehr stark an Zortengaam annäherten.
    „Wir müssen unter allen Umständen verhindern, daß sie in die bevorstehende Auseinandersetzung unmittelbar mit hineingezogen werden", meinte Bull.
    „Deshalb müssen wir den Konflikt so schnell wie möglich beenden", stimmte Rhodan ihm zu. „Es hat schon zu viele Opfer gegeben - unzählige Milliarden in verschiedenen Galaxien, nur weil die Koalition Thoregon verhindert werden soll. Es muß ein Ende finden."
    ‘ „Ich weiß das", sagte Bull mit einem ironischen Unterton. „Nun mußt du nur noch deine Verbündeten überzeugen."
    „Ich kann euch dabei nur Erfolg wünschen", mischte sich Eismer Störmengord ein. „Ich hoffe, es stört euch nicht, wenn ich euch nicht begleite. Ich denke aber, daß meine Argumente kaum hilfreich wären."
    „Was wirst du tun?" wollte Bull wissen.
    „Ich werde mich ein wenig in Zortengaam umsehen und mich dann um die GLIMMER kümmern. Keine Sorge, ich fliege nicht sofort wieder ab." Der Goldner hatte sich in der Tat sehr verändert. Er war nicht mehr restlos auf seine Rolle als Bebenforscher fixiert.
    So furchtbar die Kesselbeben für ihn auch waren - im Augenblick war Shabazza der schlimmere Feind.
    Und hoffentlich einer, der zu überwinden war im Gegensatz zu Kesselbeben.
     
    *
     
    Gia de Moleon, die leicht gebeugte, alternde Dame, und Stendal Navajo, hochgewachsen, dünn und in Frack und Zylinder, erwarteten die Rückkehrer auf dem quadratischen Landefeld, auf dem auch die zuvor gelandete ALVAREZ stand.
    Der Anblick der beiden ungleichen Menschen war ein wenig bizarr. Ein Unbeteiligter hätte sie für verschroben, vielleicht sogar leicht verrückt, in jedem Fall aber harmlos gehalten. Man sah ihnen nicht an, daß sie derzeit die Fäden in Alashan in der Hand hielten Gia als Chefin des TLD, hinter deren liebenswürdigem Aussehen sich ein knochenharter Profi mit einem scharfen Verstand verbarg; Stendal als Bürgermeister der jungen Nation, zwar mit einem seltsamen Geschmack für Kleidung, aber als ehemaliger Agent hervorragend ausgebildet, ein absoluter Pragmatiker.
    Jeder Außenstehende hätte die beiden unterschätzt und wäre voll ins offene Messer gerannt.
    Perry Rhodan wußte, was ihm bevorstand. Er wußte auch, daß nach wie vor weder de Moleon noch Navajo den Unsterblichen gegenüber sonderlich positiv eingestellt waren. Obwohl die beiden sonst häufig in Konflikte verstrickt waren, wie Alashan geführt werden sollte, waren sie sich in diesem Punkt ausnahmsweise einmal absolut einig.
    Beide hielten ihm nach wie vor, bei der Gründung von Camelot gewissermaßen gegen die Interessen der Erde verstoßen zu haben. Die Liste der Vorwürfe ließ sich beliebig fortsetzen - die ständigen kosmischen Gefahren, mit denen sich die Unsterblichen auseinandersetzten, brachten Terra nicht selten an den Rand des Untergangs.
    Natürlich waren diese Vorwürfe „das alles wäre nicht passiert, wenn ..." -nicht haltbar, doch es war eine typisch menschliche Verhaltensweise, immer einen „Sündenbock" zu suchen, dem man die ganze Schuld und Verantwortung aufbürden konnte.
    Dementsprechend rüttelten sie an der Legende - vielleicht aber auch, weil sie eine gewisse Art von Scheu oder gar Furcht davor hatten. Weil es im Grunde über das Verständnis hinausging, mit jemandem zu sprechen, der zwar wie ein normaler Mensch
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