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1944 - Haß gegen Alashan

Titel: 1944 - Haß gegen Alashan
Autoren: Unbekannt
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jenem Korrago-Kopf entnehmen zu können, den sie im Empirium mitgenommen hatten. Dieser Korrago hatte Shabazzas Rolle gespielt. Leider hatten sich die Datenspeicher in dem Kopf selbst vernichtet. Hier waren also keine weiteren Informationen über Shabazza zu holen. Gerade deshalb war jeder Hinweis wertvoll, der von 1-Korrago kam.
    Damit waren die beiden Repräsentanten der Nation Alashan einigermaßen versöhnt. In weitgehender Harmonie wurde die Sitzung fortgeführt, während die Großsyntronik mit der Entschlüsselung der Daten begann.
    Weder Perry Rhodan noch Reginald Bull wiederholten die Forderungen zur Erfüllung des Plans an diesem Tag. Die Konferenz dauerte dennoch bis spät in die Nacht.
     
    *
     
    „Guten Abend, Benjameen", sagte Mara Donner freundlich. „Du bist wie immer pünktlich und kannst deinen Dienst gleich beginnen."
    Der junge Arkonide gab keinen Gruß zurück. Sein Gesicht wirkte düster und verschlossen.
    „Oh, du bist wohl mit dem linken Fuß aufgestanden?" meinte die Wissenschaftlerin fröhlich. „Hast du einen miesen Tag gehabt?"
    „Dangst es nicht", antwortete Benjameen von Jacinta in schleppendem Tonfall. Heute wirkte er noch schmaler und dadurch schlaksiger als sonst. Ein hoch aufgeschossener Jüngling von 18 Jahren mit dem für Arkoniden typischen albinotisch weißen Haar und den rötlichen Augen. „Ich habe ... dieses Training allmählich satt. Wenn ich schon höre, daß ich meinen Dienst antreten soll ..."
    „Ich verstehe, daß es dir auf die Nerven geht", behauptete Mara mitfühlend. Sie war 48 Jahre alt und der Wissenschaft völlig hingegeben. „In gewissem Sinne nehmen wir dir die Privatsphäre. Aber wenn du je mit deiner Gabe umgehen willst, müssen wir sie ergründen."
    Benjameen ließ sich auf der Liege im spartanisch eingerichteten Schlaflabor nieder und befestigte die Kontakte selbst an seinen Schläfen, den Handgelenken und auf der Brust. Diese Handlungen führte er inzwischen so nebenbei, wie ein Schlafwandler aus.
    „Ist das denn wirklich notwendig?" beklagte er sich. „Ich finde nicht, daß meine Begabung so etwas Besonderes ist."
    „Du bist ein Para-Träumer. Das ist ziemlich einzigartig, meine ich."
    „Nun gut, ich kann also im Schlaf die seelischen Notlagen anderer erfassen. Das funktioniert aber nur, wenn die geistige Tätigkeit entsprechend stark ist. Wenn derjenige also schreckliche Angst hat oder gar in Todesgefahr ist. Denkst du, das will ich? Ich wünschte, ich könnte es abstellen!"
    „Gerade deswegen brauchst du dieses Training, Benjameen." Mara blieb sehr geduldig. „Du mußt lernen, dein Talent bewußt einzusetzen. Wir wissen, daß deine Fähigkeiten über diese schwache Schlaftelepathie hinausreichen."
    Benjameen legte sich zurück. „Ich kenne das Programm auswendig!" rief er und leierte monoton herunter: „Punkt a: Der Schlaf soll oberflächlich gehalten werden, damit die Kontrolle des Bewußtseins besser erhalten bleibt. Punkt b: Die prädormitale Selbstprogrammierung muß antrainiert werden, um die Handlungen während des REMSchlafs auszuführen, die vorher geplant worden sind. Punkt c: Rutscht mir doch alle ..."
    „Na, das war aber jetzt recht menschlich", scherzte Mara, während sie die Einstellungen an den Überwachungssystemen vornahm.
    „Hm. Ich war wohl zu lange mit Alaska Saedelaere zusammen."
    „Er kennt natürlich eine Menge solcher Ausdrücke."
    „Er ist menschlicher als jeder andere, Mara. Ich frage mich, wo er jetzt sein mag... wie es ihm geht ..."
    Benjameen richtete sich auf, als Mara mit einem Becher zu ihm kam.
    „Cocktail gefällig?" scherzte sie.
    Benjameen hatte sich von Anbeginn geweigert, sich an eine Infusionsnadel hängen zu lassen. Also mußte er das Spezialgebräu trinken; immerhin war ein wenig Geschmacksaroma beigemischt, denn er mußte einen halben Liter davon trinken. Dieser Cocktail diente dazu, die Bildung verschiedener Neurotransmitter wie Noradrenalin, Serotonin und Acetylcholin zu fördern.
    „Bäh", machte der junge Mann. Auch wenn es nicht schlecht schmeckte, fiel es ihm immer schwerer, das Gebräu zu trinken.
    „Los, Cocktail gefällig!" mahnte Mara gespielt streng und drückte ihm den Becher in die Hand.
    Benjameen zog eine schmerzliche Miene. Er prostete Mara zu und kippte den Inhalt in einem Zug hinunter. Dann legte er sich wieder hin und schloß die Augen. Kurz darauf war er eingeschlafen.
    Das hatte er während des Trainings inzwischen gut gelernt: Er konnte jederzeit und überall innerhalb
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