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1944 - Haß gegen Alashan

Titel: 1944 - Haß gegen Alashan
Autoren: Unbekannt
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es bisher nämlich noch nie gewesen.
     
    5.
     
    Suchende Ich habe Kontakt bekommen! Ich kann es kaum glauben. All meine Hoffnung ist zurückgekehrt. Sie werden mich holen und mir eine neue Heimat geben. Und das beste ist: Sie werden mir dabei helfen, meine verhaßten Feinde zu vernichten.
    Saewenas Name wird in die Annalen eingehen als der Vernichter von Alashan, als Rächer seiner Sippe. „ Ich werde sie alle vernichten. Ein paar lasse ich am Leben, um sie daran zu erinnern, was sie mir und den Meinen angetan haben. Und als Mahnung für alle, die etwas ähnliches vorhaben.
    Die neue Sippe ist nicht so fortschrittlich, das ist mir bewußt. Aber ich bringe eine Menge Wissen mit und kann ihnen helfen. Um so lieber werden sie mich aufnehmen. Ich kann ihnen sagen, wo sie neue, bessere Maschinen bekommen. Ich kann ihnen helfen, diese Maschinen zu nutzen und auf den neuesten Stand zu bringen. Das alles habe ich ihnen gesagt.
    Sie werden kommen. Sie haben es mir versprochen, und sie werden dieses Versprechen halten, um von mir zu profitieren. Onein, meine Feinde, für Saewena ist es noch nicht Zeit zu sterben.
    Aber für euch!
     
    *
     
    Am nächsten Morgen war Tess immer noch wie gerädert. Ihre Ohnmacht hatte nicht lange angehalten, und auch der Schmerz war schnell vergangen.
    Trotz Drängen der Nachbarn war sie nicht zum Arzt gegangen, sondern hatte sichhingelegt und ein paar Stunden geschlafen. Eine anschließende Dusche am frühen Morgen brachte ihre Lebensgeister zurück.
    Danach ging es ihr etwas besser.
    Trotzdem ging sie nicht zur Arbeit. Sie brachte es nicht einmal fertig; anzurufen und sich zu entschuldigen. Das Erlebnis ließ ihr keine Ruhe.
    Einerseits drängte sie alles dazu, ihren Geist erneut schweifen zu lassen, um diese schrecklichen Impulse zu orten und herauszufinden, gegen wen sich dieser glühende Haß richtete. Andererseits hatte sie Angst davor.
    Was, wenn dieses Wesen ihre Gedanken spüren konnte? Wenn sich dieser schreckliche Schmerz und der Schock wiederholten?
    Ruhelos lief Tess in ihrer kleinen Wohnung auf und ab.
    Schließlich hielt das Mädchen es nicht mehr aus und ging nach draußen.
    Es war ein schöner, friedlicher Sonnentag. Tess sah Menschen mit zufriedenen Gesichtern; manche .vielleicht ein wenig hektisch, aber nicht mißgelaunt. Kinder spielten, Liebespaare gingen spazieren. Keiner von ihnen konnte je erahnen, was Tess vor wenigen Stunden durchgemacht hatte. Sie wünschte niemandem einen solchen Schmerz, gepaart mit Grauen und Furcht.
    Keiner dieser Menschen könnte einen so wilden, starken Haß empfinden.
    Und auch nicht die Thorrimer. Sie waren sehr friedfertig, verabscheuten jede Art von Aggression.
    Trotzdem - Tess konnte sich nicht getäuscht haben. Schließlich hatte sie das Bewußtsein verloren.
    Irgend jemand in dieser Region empfand einen unstillbaren Haß und den Wunsch, alles zu vernichten. Doch wer konnte das sein?
    Das schlimmste war, daß Tess sich an niemanden wenden konnte. Dann hätte sie zugeben müssen, Telepathin zu sein -und das war das letzte, was sie wollte.
    Sie erinnerte sich noch gut an eine ähnliche Begebenheit in ihrer Kindheit, als sie mit ihren Eltern im Luftbus geflogen war. Sie hatten einen schönen Ausflug gemacht und waren auf dem Heimweg. Tess war damals acht Jahre alt gewesen.
    Auf einmal hatte sie etwas gespürt, das sie als sehr bedrohlich empfunden hatte. Ein kleines Mädchen wie sie konnte das Gefühl natürlich nicht in Worte kleiden und auch nicht herausfinden, was es zu bedeuten hatte.
    Tess hatte vorlauter Aufregung und Entsetzen einen krampfartigen Anfall bekommen, und der Luftbus hatte notlanden müssen. Doch kaum hatten sie ihn verlassen, war der Anfall vorüber. Der herbeigerufene Medogleiter hatte sie trotzdem zu einer Notfallklinik gebracht.
    Man hatte Tess dort viele Fragen gestellt - verfängliche Fragen, denn während ihres Anfalls hatte sie Dinge von sich preisgegeben, die sie instinktiv immer verschwiegen hatte. Dennoch hatte Tess es geschafft, sich wieder herauszureden. Sie hatte sich wieder soweit in -der Gewalt gehabt, daß sie sich auf ihre Gesprächspartner einstellen und die „richtigen" Antworten geben konnte.
    Auch ‘ihre Eltern waren genau befragt worden, doch in ihrer Sorge um die Tochter schwiegen diese erst recht. Sie waren nicht der Ansicht, daß etwas „Besonderes" an Tess war, hysterische Anfälle konnten bei sensiblen Kindern immer mal vorkommen. Sie erlaubten keine weiteren Untersuchungen und .verließen
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