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1940 - Tanz der Träumer

Titel: 1940 - Tanz der Träumer
Autoren: Unbekannt
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selbst zu steuern. Er überließ es Pul-Bork und sank in einen der bequemen Passagiersessel der Zentrale. Das Möbelstück drückte an allen Ecken und Enden.
    Für Vorgen-Atta mit seinem athletischen Körperbau waren die Sessel alle ein wenig zu eng, aber es wäre ihm nie eingefallen, dies zu bemängeln oder eine Sonderanfertigung zu verlangen.
    Er glaubte an die Träumerin und ihre Ziele. Und ihm war bewußt, daß er für diese Ziele Opfer zu bringen hatte. Sein ganzes Sinnen und Trachten war danach ausgerichtet, er dachte kaum an etwas anderes.
    Die RANN-TOL brachte ihn auf die gegenüberliegende Seite des Planeten. Zwischen Hunderten von Kreuzschiffen hindurch steuerte sie die Position der IMMORA-SIL an. Sie hing in einem hohen Tausend-Kilometer-Orbit.
    Ihre Besatzung bestand ausnahmslos ausnahmlos aus Ginkoos. Vermutlich lag es daran, daß dieses Schiff Schwierigkeiten machte. Andererseits gab es Dutzende von Kreuzschiffen, in denen ebenfalls nur Ginkoos aus der ehemaligen Angriffsflotte Dienst taten. Sie kamen mit der neuen und ungewohnten Technik besser zurecht.
    Während sich das Beiboot auf dem Weg zu seinem Ziel befand, nahm Vorgen-Atta ununterbrochen Meldungen entgegen. Neue Lieferungen mit Tronium-Azint waren eingetroffen und wurden in die Kreuzschiffe verladen. Der Statthalter hatte die Ladezeiten erneut um ein Zehntel verkürzt. VorgenAtta sorgte durch Umschichten bei Personal und Automaten dafür, daß sie das neue Limit einhalten konnten.
    Wieder traf eine Schadensmeldung aus der IMMORA-SIL ein. Diesmal war einer der Speicher für die sekundäre Energieversorgung durchgebrannt. Ein Teil der Quartiere sowie Hangars und Lagerhallen war vom Ausfall betroffen. Bis Ersatzteile von Ankorum eintrafen, dauerte es mehrere Planetenumdrehungen.
    Rhodans Stellvertreter brachte kein Verständnis für diese Art von Zwischenfällen auf. Wenn sie Schule machten, endeten die Vorbereitungen für den sechzehn Millionen Lichtjahre weiten Flug in einer Katastrophe.
    Daß genau das nicht geschah, zählte zu den wichtigsten Aufgaben des Rawwen.
    „Schaffen wir es noch?" erkundigte er sich beiläufig bei Pul-Bork.
    „Ich verstehe nicht, was ..."
    „Die Frage hat rein rhetorischen Charakter." Vorgen-Atta stieß ein rauhes Lachen aus. „Vielleicht unternehmen wir den Flug umsonst, weil die IMMORA-SIL bei unserer Ankunft nicht mehr existiert."
    Der Pilot schlug vor Begeisterung über den Scherz die Zähne gegeneinander. Es entstand ein knatterndes Geräusch.
    „Wir können es noch rechtzeitig schaffen", sagte er. „Ja,ich bin mir ziemlich sicher. Wenn das Schiff explodiert, befinden wir uns bereits an Bord."
    Diesmal prustete Vorgen-Atta vor Heiterkeit und bremste sich erst, als der Steuerautomat eine Meldung ausgab. Gleichzeitig erschien das Schiff auf dem Bildschirm. Die Positronik markierte den Lichtfleck mit einem roten Kreis. Der Rumpf der IMMORA-SIL wuchs im Zeitlupentempo vor ihnen auf. Vorgen Atta konnte es kaum erwarten, an Bord zu gehen.
    Eine halbe Stunde mußte er sich gedulden, bis das Beiboot sein Ziel erreicht hatte und einschleusen wollte.
    Das Hangarschott klemmte und öffnete sich nicht weit genug. Pul-Bork gelang es im letzten Augenblick, das Beiboot auf Nullfahrt zu bringen. Keine dreißig Meter über der IMMORA-SIL kam es zum Stillstand.
    „Was geschieht hier?" erkundigte sich Vorgen-Atta. Seine Stimme klang ausgesprochen ungnädig.
    „Lang lebe Jii’Nevever! Wir wissen es nicht", lautete die Antwort. Der Ginkoo-Funker im Schiff gab ein Seufzen von sich. „Wir versuchen, die Automatik zum Öffnen mehrerer Hangars zu bewe gen. Aber hier funktioniert gar nichts Man sollte die Werft verschrotten, die das Schiff gebaut hat."
    „Das spricht euch nicht von eurer Verantwortung frei. Ich komme an Bord."
    Vorgen-Atta nahm einen Raumanzug aus der Wandhalterung und schlüpfte hinein.
    „Warte hier auf mich", wies er den Piloten an. So schnell es ging, schleuste er aus. Die Wandung des Kreuzschiffes hing greifbar nahe über ihm und füllte den gesamten Horizont aus. Wie zum Hohn setzten sich die beiden Hälften des Hangarschottes wieder in Bewegung. Sie fuhren erst ein Stück auseinander und schlossen sich dann ganz.
    Der Rawwe stieß sich ab und segelte zum Schiff hinüber. Er drehte sich in der Mitte des Weges um hundertachtzig Grad und setzte Augenblicke später auf. Die Magnetsohlen sogen sich an der Oberfläche des Schiffes fest.
    Vorgen-Atta balancierte sein Gleichgewicht aus und stapfte anschließend
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