Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1940 - Tanz der Träumer

Titel: 1940 - Tanz der Träumer
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ausgerichtete Koordinatensystem keinen Pfifferling mehr wert."
    Gucky verzichtete auf eine Antwort. Die beiden Gefährten entmaterialisierten.
     
    2.
     
    Alles, was du tust, tust du für die Träumerin!
    Überall in den Korridoren und Hallen der Schiffe leuchtete der Spruch und hämmerte den Insassen ins Bewußtsein, was sie bereits wußten. Sie lasen ihn und murmelten den Text vor sich hin. Unauslöschlich brannte er sich ihnen ins Bewußtsein.
    Zwar glaubte jedes Wesen an Bord der Schiffe ohnehin an die Mission der Träumerin, weil all seine Sinne nach den Träumen ausgerichtet waren, die Jii’Nevever ihnen eingeflößt hatte. Sprüche, Beschwörungen und predigtähnliche Formulierungen sorgten jedoch dafür, daß die Bindung der einzelnen Puydorer zu ihrer Herrin noch enger wurde.
    Lediglich bei den Besatzung der IMMORA-SIL schien er nichts zu nutzen.
    Vorgen-Atta war es leid, sich ‘mit den Humanoiden in diesem Schiff herumärgern zu müssen. Seine Geduld war am Ende, und der Stellvertreter Michael Rhodans hatte bereits konkrete Vorstellungen über das Maß der Strafen, mit dem er sie zur Räson zwingen wollte.
    Er berührte den Aktivierungsknopf für die interne Funkanlage und erhielt das kodierte Freizeichen. Der Statthalter befand sich folglich an Bord. Allerdings nahm er den Funkspruch nicht persönlich entgegen. Zur Zeit tat Kotten-Iri in der Zentrale des 500-Meter-Schiffes GAAFENOO Dienst. Er gehörte zu Vorgen-Attas ehemaliger Besatzung auf der RANN-TOL.
    „Ich verlasse das Flaggschiff und gehe an Bord der IMMORA-SIL, um nach dem Rechten zu sehen", machte Rhodans Stellvertreter dem Artgenossen begreiflich. „Was immer dort geschieht, es hält uns auf."
    „Ich bestätige und leite die Information an den Statthalter weiter", antwortete der Rawwe. „Für Jii’Nevever!"
    „Für Jii’Nevever!"
    Vorgen-Atta schaltete ab und verließ die Funkzentrale. Zwischenfälle erlebte er fast täglich. Sie hielten ihm vor Augen, daß er bei seinem Bemühen um einen reibungslosen Ablauf der Vorbereitungen immer noch nicht genug tat. Der in der IMMORA-SIL überstieg jedoch alles Bisherige.
    „Es ist meine Schuld", diktierte er in sein Log. „Mir obliegt die Auswahl der Besatzungen. Ausfälle wie in der IMMORA-SIL dürfen nicht vorkommen. Ich werde den Fehler wiedergutmachen."
    Die sich täglich vergrößernde Flotte über Na’Call litt unter Personalmangel. Mehrere hundert bisher von Jii’Nevever eroberten Sonnensysteme reichten bei weitem nicht aus, auch nicht die Traumimpulse für die Bewohner der betroffenen Planeten. Selbst Millionen von Planetenbewohnern täuschten Michael Rhodans Stellvertreter nicht darüber hinweg, daß es an technisch und wissenschaftlich gebildetem Personal für die Schiffsbesatzungen fehlte.
    Vorgen-Atta hatte die Lage bisher für überschaubar gehalten. Die Probleme mit der IMMORA-SIL jedoch warfen alle seine Planungen über den Haufen.
    Erschwerend kam hinzu, daß Ankorum inzwischen den Ausstoß an Kreuzschiffen erhöht hatte. Jeden Tag kamen zwei, drei Dutzend hinzu. Sie hingen in unterschiedlichen Orbits über dem Planeten. Die Warteschlange im äußersten Orbit an der 20.000-Kilometer-Grenze wurde immer länger, die Kugelschalen um Na’Call standen immer dichter.
    Vorgen-Atta hatte sich als Ziel gesetzt, daß er seine Aufgabe fehlerlos erfüllte. Eine Verzögerung, an der er die Schuld trug, hätte er nicht ertragen.
    Der Pilot der RANN-TOL erwartete ihn an der vierten Schleuse. Ein dünner Schlauch verband die GAAFENOO mit dem 100-Meter-Kampfbeiboot. Es gehörte zu den zwei Dutzend kleinen Einheiten, die die Ginkoos beim Angriff auf Na’Call unterstützt hatten. Jii’Nevever hatte sie zurückgeschlagen und mit ihren Träumen überrollt. Jetzt dienten die Besatzungen und ihre Schiffe der Träumerin.
    Nur die OKKURA bildete eine Ausnahme. Ihr und ihrer Besatzung war die Flucht gelungen.
    Pul-Bork warf Vorgen-Atta einen fragenden Blick zu.
    „Hast du es dir anders überlegt?" fragte er vorsichtig.
    „Wie? Ach so." Erst jetzt bemerkte Vorgen-Atta, daß er stehengeblieben war. „Nein, es bleibt dabei."
    Er folgte dem Piloten hinüber in das Beiboot. Er schämte sich, weil er das kleine Schiff vor nicht langer Zeit gegen die Träumerin in den Kampf geführt hatte. Dennoch war es sein Schiff, und die Scham besiegte er durch seinen kompromißlosen Einsatz für Jii’Nevever beziehungsweise ihren Statthalter Michael Rhodan.
    Diesmal verzichtete Vorgen-Atta darauf, das Beiboot
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher