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1932 - Schiff am Abgrund

Titel: 1932 - Schiff am Abgrund
Autoren: Unbekannt
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Ausnahme beschädigt oder zerstört.
    Rückschlagsenergien beim Metagrav-Manöver hatten das Unglück bewirkt. Die Syntrons hatten versucht, die Grigoroff-Schicht beim Hyperraumflug möglichst lange zu stabilisieren. Jetzt war es zu spät, noch irgend etwas zu reparieren. Die einzige Chance bestand in einem Austausch der riesigen Blöcke gegen neue. Und die mußten die Menschen erst einmal auftreiben. Der jupiterähnliche Gasriese als einziger Begleiter seiner Sonne wies kein intelligentes Leben auf und kam daher nicht für ein solches Vorhaben in Frage.
    Fee Kellind verließ den Bereich des Metagrav-Triebwerks und suchte eine der technischen Abteilungen im oberen Polbereich der GOOD HOPE III auf. Dort arbeiteten TLD-Spezialisten fieberhaft an der Bestandsaufnahme. Sie war bis auf wenige Ausnahmen abgeschlossen. Ein erster Blick auf die Übersicht verursachte der Kommandantin spürbares Magendrücken.
    Hypertrop-Zapfer: defekt.
    Gravitraf-Speicher: zerstört/defekt.
    HÜ-Schirmprojektoren: zerstört.
    Grigoroff-Projektoren: indifferent/ nicht existent.
    Antigravschächte: ohne Energie/beschädigt.
    Fusionsreaktoren für sekundäre Energie: zerstört/defekt.
    Hyperfunksystem: implodiert.
    Hyperfunkantennen eins und zwei: geschmolzen.
    Die kleinen Notstromaggregate der verschiedenen Abteilungen funktionierten noch. Mangels Lademöglichkeiten reichte ihr Inhalt höchstens für zwei. Wochen. Wenigstens funktionierten auf diese Weise die Medostation sowie Schwerkraft, Heizung, Lufterneuerung und die wichtigen Dinge des persönlichen Bedarfs wie Wasserpumpen und Mikrowellenherde.
    „Das gibt uns Luft für ein paar Tage", erklärte einer der Techniker, die mit der Auswertung aller Meldungen beschäftigt waren. „Mehr aber auch nicht. Bis dahin muß uns eine Lösung eingefallen sein. Solange Energiemangel herrscht und keine Syntrons arbeiten, brauchen wir uns über die fernere Zukunft keine Gedanken zu machen."
    „Tuck Mergenburgh muß her", antwortete die Kommandantin. „Er kennt die Zusammenhänge besser als wir alle zusammen."
    Die Anwesenden wußten ohne Ausnahme, daß Mergenburgh im Sterben lag. Fees Worte quittierten sie mit verbissenem Schweigen.
    „Macht weiter!" forderte Fee die TLD-Agenten auf.
    Durch stillgelegte Labors und leere Quartiere machte sie sich auf den Rückweg zu Jon. An mehreren EinMannSchleusen arbeiteten Spezialisten in Schutzanzügen. Sie bauten optische Beobachtungsysteme aus dem kleinen Observatorium auf und verlegten Kabel, um auf diese Weise ein paar Bilder von draußen in das Innere des Schiffes und in die Zentrale übertragen zu können. Spätestens bis zum Abend nach Standardzeit des Schiffes hofften sie ihre Vorbereitungen abgeschlossen zu haben.
    In den Transmitterstationen waren Techniker im Einsatz. Sie entfernten die Hauptbatterien, die bei einem Energieabfall während des Betriebs für den nötigen Potentialausgleich bei der Übertragung sorgten und damit Leben retteten. Die Energiespeicher benötigten sie dringend anderweitig.
    An verschiedenen Positionen der Schiffshülle untersuchten TLD-Agenten den Zustand der kleinkalibrigen Desintegratoren, damit sie im Ernstfall für die Abwehr von Asteroiden eingesetzt werden konnten.
    Fee sprach mit den Männern und Frauen, sofern es sinnvoll erschien. Die Stimmung unter den Mitgliedern der Besatzung war relativ ausgeglichen. Dennoch täuschte kein Lächeln oder Grinsen darüber hinweg, daß sich alle Insassen des Schiffes in einer extrem bedrohlichen Lage befanden. Und daran würde sich auf absehbare Zeit nichts ändern. Dscherro-Horden oder Piraten konnten auftauchen, wenngleich nur zufällig.
    Selbst aus großer Entfernung war es nicht schwer, den Zustand des Kugelraumers zu erkennen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.
    Und nicht zuletzt mußten sie jeden Augenblick damit rechnen, daß eine Flotte der Korrago auftauchte und vollendete, was der explodierende Computer nicht geschafft hatte. Der unkontrollierte Hyperraumsprung hatte vermutlich eine derartige Flut an Energieemissionen erzeugt, daß es Verfolgern mit den technischen Mitteln der schwarzhäutigen Androiden leichtfiel, sich auf ihre Spur zu setzen und das Zielgebiet der GOOD HOPE III herauszufinden.
    Fee glaubte nicht an Wunder, sonst hätte sie jetzt eines herbeigesehnt. Sie kehrte zu Jon Cavalieri und dem Metagrav zurück.
    Der Ortungschef sah ihr mit einem übermäßig freundlichen und gleichzeitig verzweifelten Blick entgegen. Daß zwischen den beiden
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