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1932 - Schiff am Abgrund

Titel: 1932 - Schiff am Abgrund
Autoren: Unbekannt
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Brustkorb und den Zwerchfellbereich zu massieren. „Bereite alles für die Elektrostimulations-Behandlung vor."
    Der Roboter fuhr zwei weitere Tentakel aus und legte sie links und rechts an das Brustbein an.
    „Nimm die Hände weg, Logan!" forderte der Medo den Arzt auf.
    Poseider stand auf und wischte sich die Augen. Inzwischen brannten sie wie Feuer, und er wünschte sich nichts sehnlicher als eine Dusche. Dabei fand er nicht einmal Zeit, sich zu waschen.
    Der Oberkörper des Schwerverletzten bäumte sich unter den elektrischen Schlägen auf. Die Herzfrequenz besserte sich, aber eine halbe Minute nach dem Ende der Behandlung sackte sie erneut ab.
    „Weitermachen!" ordnete Poseider an und hoffte, daß die Batterien des Medos wenigstens so lange ausreichten, daß Tuck Mergenburgh ein paar Stunden durchhielt. Stunden des Heilschlafs konnten Leben retten.
    Der Mediker spürte plötzlich, wie seine Beine nachgaben. Er tastete um sich und fiel nach hinten in die Arme von Ors Tecken.
    „Du mußt ihn retten", sagte der Cheffunker leise und führte ihn zu einem Sessel. „Ohne Tuck können wir einpacken."
    Was das unter den gegebenen Umständen bedeutete, mußte Tecken ihm nicht erst erklären. Poseider nickte fahrig.
    „Was ist mit Mia?" fragte er endlich.
    „Sie schläft. Ich habe mich bereit erklärt, sie für ein paar Stunden zu vertreten."
    „Und wer vertritt mich?"
    Tecken zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung."
    Poseider senkte den Kopf und schloß die Augen.
    „Zwei Liter zu trinken, ein wenig zu essen und eine Dusche sind alles, was ich jetzt brauche. Begleitest du mich?"
    „Natürlich. Allein kannst du dich nicht mehr auf den Beinen halten."
    Er ließ sich von Tecken zu seiner Kabine bringen. Der Cheffunker kümmerte sich persönlich um Speis und Trank. Poseider stärkte sich und duschte anschließend. Danach schlief er im Sitzen ein.
    Als er erwachte, stellte er fest, daß sechs Stunden vergangen waren. Ors Tecken war nicht mehr anwesend, kehrte jedoch wenig später zurück.
    „Du hast mich hier sitzenlassen", beschwerte sich der Arzt.
    „Es mußte sein. Du wärst sonst mitten in der Medostation zusammengebrochen. Trink nochmals einen Becher Fruchtsaft! Danach begleite ich dich zurück in die Medostation." ‘ „Wie geht es Tuck?"
    „Schlecht. Aber er lebt. Du wirst seinen Tod nicht verhindern können, Logan. Das könnte nur Laati.
    Und der liegt bekanntlich im Koma."
    „Ja, ich weiß." Es klang nicht besonders erfreut.
    Tecken nickte wissend. „Es ist deine Sache, Logan. Die anderen sind der Ansicht, daß er nach wenigen Tagen von allein aus dem Koma erwachen wird. Daß wir nicht soviel Zeit haben, begreifen sie nicht. Versuch du, Laati aus dem Koma zu holen. Damit hilfst du Tuck und uns allen."
    Logan Poseider schüttelte so heftig den Kopf, daß ihm schwindlig wurde.
    „Du kannst alles von mir verlangen, nur das nicht", beharrte er. „Laati sollen die Kollegen übernehmen."
    Das Ärzteteam an Bord war klein. Drei Mediziner, dazu sechs Krankenpfleger und -pflegerinnen sowie ein Dutzend Medoroboter. Für eine Besatzung von knapp über hundertsechzig Personen - die Zentralebesatzung eingerechnet - reichte es unter gewöhnlichen Umständen aus. In der aktuellen Lage jedoch war das Team heillos unterbesetzt. Logan Poseider wußte das genau. Dennoch wehrte sich alles in ihm gegen die Vorstellung, einem - in seinen Augen - Verrückten wie Laati zu helfen und hinterher dafür auch noch Undank zu ernten.
    „Solange es andere Ärzte an Bord gibt, geht Laati mich nichts an. Schreib dir das hinter die Ohren, Ors Tecken!"
    Der Cheffunker schwieg. Poseider komplimentierte ihn aus der Kabine hinaus und machte sich auf den Rückweg zur Medostation.
     
    *
     
    Fee Kellind sah auf den ersten Blick, daß Cavalieris Versuche keinen Sinn machten. Der Chefsyntroniker schleppte zusammen mit zehn Männer und Frauen Batterien herbei und befestigte sie auf einer Lafette. Statt der üblichen Metalldrähte benutzte er Stahlbänder, um die tragbaren Energiespeicher untereinander zu verbinden. Daß es sich um Stahlbänder aus den Lagerräumen handelte, konnte Fee sich denken. Sie gehörten zur Verpackung der Steuerelemente, die, das Schiff im Kre’Pain-System eingekauft hatte.
    „Gib es auf!" sagte sie. „Das wird nie was."
    „Ich brauche etwa eine halbe Stunde."
    „Na gut. Aber vergiß nicht, ihr werdet an anderer Stelle im Schiff dringender gebraucht."
    Die primären und sekundären Energiespeicher waren ohne
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