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1930 - Das Geheimnis der Na'Call

Titel: 1930 - Das Geheimnis der Na'Call
Autoren: Unbekannt
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Feinde zurück.
    Manchmal allerdings schien sie die Schwäche zu haben, sich zu sehr auf Nebensächlichkeiten zu konzentrieren. Der Einsatz, mit dem sie die Wiederherstellung ihrer Behausung auf Curayo betrieb, gehörte in diese Kategorie.
    Michael wiegte nachdenklich den Kopf.
    „Mißfallen ist nicht der richtige Ausdruck", antwortete er zögernd. „Ich frage mich nur, welchem Zweck dieser Aufwand dienen soll Immerhin verbindet uns die gemeinsame Aufgabe, den Sprung in eine andere Galaxis vorzubereiten. Diese Aufgabe hat uns Shabazza gestellt, und er darf erwarten, daß wir unsere Kräfte voll und ganz darauf konzentrieren. Wozu also dieser Aufwand auf Curayo, wenn du in kurzer Zeit ein ganz anderes Zuhause in einer anderen Galaxis beziehen wirst?"
    Jii'Nevever würde zwar nicht versuchen, Michael mit ihren Kräften zu überwältigen, aber noch konnte sie mit ihm per Gedankenkraft kommunizieren. Plötzlich spürte Michael in sich ein Gefühl sanfter Erheiterung entstehen.
    „Wenn ich meine Kräfte entfalten soll, wie Shabazza sich das wünscht", antwortete die Träumerin von Puydor; ihre Stimme entstand in ihm, als würde sie rein akustisch mit ihm sprechen, „dann brauche ich dazu auch eine entsprechende Umgebung - wie beispielsweise diesen Palast. Hier kann ich jene Kraft tanken, die wir für unsere Pläne brauchen werden. Im übrigen bin ich, während die Arbeiten hier vollendet werden, durchaus nicht untätig, falls du das befürchtest."
    „So kraß habe ich es nicht ausgedrückt", wehrte Mike ab.
    Der Terraner steckte in einer eigentümlichen Zwitterstellung, die ihn vor manches Problem stellte. Zum einen war er ein Mann in Diensten Shabazzas. Das hatte - für Michael ohne jeden Zweifel, ohne die geringste Einschränkung - die oberste Priorität.
    Jii'Nevever war nach den Ereignissen der letzten Wochen sozusagen eine Verbündete von Shabazza; jedenfalls hatten die beiden eine Art Abkommen geschlossen. Michaels Aufgabe bestand nun unter anderem darin, Jii'Nevever daraufhin zu kontrollieren, ob sie sich auch an das Abkommen mit Shabazza hielt.
    Auf der anderen Seite, hatte er nicht die Macht - und nicht einmal den Willen dazu -, Jii'Nevever restlos zu überwachen, sie notfalls zu maßregeln, wenn sie eigene Wege ging, oder ihr Befehle zu erteilen. Er mußte eine diplomatische, ausgleichende Rolle spielen.
    „Wie dem auch sei", argumentierte die Träumerin weiter, „vor wenigen Tagen erst habe ich mit deiner Hilfe die Werftwelt Ankorum wiederbelebt und in Besitz genommen. Der Betrieb dort läuft, wovon du dich bereits überzeugt hast und gerne erneut überzeugen magst, wenn du willst."
    Der Terraner antwortete nicht.
    „Außerdem". fuhr Jii 'Nevever fort, „habe ich dir inzwischen eine Flotte von Kreuzschiffen der Varmiren zur Verfügung gestellt, darunter dein Flaggschiff, auf das du so stolz bist, die GAAFENOO.
    Ein erster wichtiger Schritt ist damit bereits getan, denn diese Schiffe verfügen über moderne Triebwerke. Sie sind daher technisch in der Lage, deine Milchstraße zu erreichen. Shabazza hätte also allen Grund, mit uns zufrieden zu sein."
    Ein Test, dachte Michael Rhodan, sie versucht damit herauszufinden, wie oft und intensiv mein Kontakt mit Shabazza ist. Aber sie wird es nicht erfahren. Jii'Nevever ist ein Werkzeug in seinen Händen, ein wirkungsvolles und nützliches, gewiß, aber eben nicht mehr als ein Werkzeug.
    „Und warum", fragte Michael Rhodan unbeeindruckt, „brechen wir dann nicht in Kürze zu unserem wirklichen und wesentlichen Ziel auf?"
    Abermals verbreitete Jii'Nevever eine Atmosphäre stiller Heiterkeit um sich, die auch ihren General erfaßte.
    „Wer, Michael Rhodan, ist wir oder uns? Sind wir beide damit gemeint, gehört Shabazza dazu? Umfaßt dieses wir auch meine Bedürfnisse und Pläne? Ich habe mich - du bist ja dabeigewesen - unter einem gewissen Zwang dazu bereit erklärt, Shabazza in seinem Vorhaben zu unterstützen, das stimmt. Aber es bedeutet nicht, daß ich nunmehr meine Intelligenz nicht mehr besäße, daß ich meine ureigensten Interessen verleugnen würde oder gar bereit wäre, mich für irgend etwas, einen Plan, ein Vorhaben, eine Aktion zu opfern, die mit meinen Interessen nicht das geringste zu tun haben.
    Erwartet man das von mir?"
    „Shabazza hat dir bewiesen, daß es für dich besser ist, ihm zu helfen", wehrte sich Mike mit deutlicher Schärfe in der Stimme.
    „Im großen und ganzen mag das stimmen", gab Jii'Nevever zu, „aber nur, solange dabei
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