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1930 - Das Geheimnis der Na'Call

Titel: 1930 - Das Geheimnis der Na'Call
Autoren: Unbekannt
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Träumerin von Puydor.
    Mike Rhodans Kreuzschiffe waren inzwischen gestartet und machten Jagd auf die Schiffe der Ginkoos. Vor allem aber hetzten sie hinter der OKKURA ein, um sie vor die Schlünde ihrer Energiegeschütze zu bekommen.
    Die Besatzung der OKKURA war außer Gefecht gesetzt, nicht mehr in der Lage, auch nur irgend etwas zu unternehmen - nichts zur eigenen Rettung, aber auch nichts im Sinne von Jii'Nevever.
    Icho Tolot sah, wie ein Keulenschiff nach dem anderen langsamer wurde, seinen Flug abbrach und sich schließlich den Kreuzschiffen ergab. Es fiel kein einziger Schuß, niemand kam ums Leben.
    Eine Niederlage, eine furchtbare, verheerende Niederlage für die Verbündeten.
    Woher sollten sie nach dieser Katastrophe - die sich in Puydor mit unglaublicher Geschwindigkeit herumsprechen würde - neue Schiffe, neue Mannschaften bekommen, um den Kampf gegen die Träumerin von Puydor fortzuführen? Hoffnungslos, dieser Abschnitt des Kampfes gegen Jii'Nevever war an diesem Tag für immer abgeschlossen worden.
    Icho Tolot stieß ein Ächzen aus.
    Der Haluter mochte zwar nicht so aussehen, aber auch er war imstande, Schmerzen zu empfinden, körperliche und seelische.
    Den Körper konnte Jii'Nevever nicht beeinflussen, wohl aber die Seele. Die Träumerin von Puydor hatte begriffen, daß der Haluter der stabilste und stärkste ihrer Gegner war, daher hatte sie ihr Augenmerk vor allem auf Icho Tolot und dessen Gedankenwelt gerichtet.
    Tolots Ordinärhirn wußte, daß zur Rettung auch noch das Planhirn vorhanden war, dennoch empfand der Haluter einen unerträglichen seelischen Schmerz, Grauen und Entsetzen, als er bemerkte, daß Jii'Nevever ganz gezielt nach gewissen Erinnerungen in seinem Hirn griff.
    Icho Tolot hatte einmal, es war mehr als ein Jahrtausend her, ein Kind zur Welt gebracht; es hatte nicht sehr lange gelebt und war gestorben, ehe es das Erwachsenenalter erreicht hatte. Die meisten Informationen zu diesem Thema hatte Tolot für sich behalten, auch gegenüber seinen Freunden. Sie kannten wohl die Tatsache als solche, aber was dieses Ereignis in Tolots Gefühlsleben bewirkt hatte, hatte er ihnen verschwiegen - und sie hatten ihn nie danach gefragt.
    Und jetzt mußte er erleben, wie dieses Kind langsam aus seinem Gedächtnis verschwand, gleichsam ausgelöscht wurde, ebenso getilgt wie die Erinnerung daran, daß er ja noch das Planhirn besaß ...
    Tolot öffnete den Mund und schrie voller Qual auf. Es interessierte ihn in diesem Augenblick nicht, ob er damit einem anderen Besatzungsmitglied das Trommelfell platzen ließ.
    Es interessierte ihn nicht...
    Aus dem Planhirn schob sich die Information nach vom, suchte ihren Platz und erreichte Tolots Bewußtsein.
    Der Augenblick zu handeln war gekommen, der einzige Augenblick, den die Träumerin von Puydor nicht beeinflussen konnte.
    Jetzt!
    Die OKKURA hatte die nötige Geschwindigkeit erreicht, um in den Linearraum eindringen zu können. Tolot mußte nur noch ...
    Er bewegte sich wie in Zeitlupe, quälend langsam. Er wagte nicht, die Starre seines Körpers gänzlich aufzuheben - nur so weit, daß er sehen und handeln konnte.
    Auf der Projektion kamen zwei Kreuzschiffe immer näher, auf Kernschußweite heran. „Computer - Linearmanöver!" stieß Icho Tolot mit letzter Geisteskraft hervor, seine Stimme war für einen Haluter extrem leise.
    Er bekam noch mit, daß die Bordpositronik den Befehl gehört hatte und auch befolgte. Die OKKURA drang in den Linearraum vor und war damit vorerst sicher vor der ungeheuren Macht der Träumerin von Puydor. Gerettet, dachte der Haluter. Dann versank sein Verstand in der wohligen Dunkelheit völligen Vergessens ...
     
    ENDE
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