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1930 - Das Geheimnis der Na'Call

Titel: 1930 - Das Geheimnis der Na'Call
Autoren: Unbekannt
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doch darauf aufmerksam."
    „Die INTURA-TAR", sagte Timor nachdenklich. „Also doch ..."
    „Dieses Lebensschiff ist in der Tat die INTURA-TAR", bestätigte der Koraw, .„und sie verehren und beten Yammamihu an, den Schöpfer allen Lebens, der Sterne des Kosmos und überhaupt. Angeblich haust er im Zentrum der Universums, und das liegt ja nach diesen Aussagen im Zentrum von Puydor."
    Wieder ließ Kran-Hoka ein verächtliches Schnauben hören.
    „Da sieht man es wieder einmal, wie blöde Lebewesen sein können", sagte er gereizt. „Den eigenen Planeten, die eigene Sonne, die eigene Galaxis - immer steht das, was man kennt, im Zentrum des gesamten Universums. So ein Unfug! Das wahre Zentrum des Universums ..."
    Der Koraw verstummte auf einmal.
    Gucky warf ihm einen spöttischen Blick zu.
    „Du kennst es?" fragte er amüsiert.
    „Nein, das nicht", gab Kran-Hoka zu; er verhielt sich jetzt merkwürdig reserviert. „Aber ..."
    Julian Timor warf einen Blick auf die Instrumente und Anzeigen der OKKURA. Das Schiff näherte sich jetzt sehr zügig seinem Ziel, dem Makkal-System.
    „Jedenfalls behaupten die Orr-Leute", nahm Kran-Hoka den Faden seiner Erzählung wieder auf, „daß Yammamihu irgendwo in Puydor zu finden ist, und angeblich kennen nur sie allein, die Orr-Leute, die genauen Koordinaten von Yammamihus Welt. Diesen Planeten darf nur betreten, wer von der Sekte ausgewählt worden ist und diesem Schöpferwesen ewigen Gehorsam geschworen hat. Wenn einer vor Yammamihus Angesicht geführt wird, dann erfährt er eine Erleuchtung und Erhebung, und er wird der ewigen Glückseligkeit teilhaftig - so heißt es!"
    Der Tonfall von Kran-Hokas Stimme ließ ahnen, wie wenig er von solchen Dingen hielt. Kran-Hoka war durch und durch Raumfahrer, nüchtern, praktisch, rational eingestellt, den Blick auf das Wesentliche gerichtet - und gleichzeitig wie so viele Raumfahrer, die die Galaktiker im Laufe eines langen Lebens als Zellaktivatorträger kennengelernt hatten, durch und durch abergläubisch. Allem Spirituellen und Religiösen trat er mit äußerster Skepsis gegenüber, nur an den eigenen Mythen hatte er nicht die geringsten Zweifel.
    „Und was muß man tun, um diese Gnade zu erlangen?" fragte Julian Timor interessiert.
    „Keine Ahnung", gab Kran-Hoka zurück. „Die Lehren der Orr-Sekte sind wirr, albern und abstrus. Ich kenne keinerlei Details davon, weil es mich einfach nicht interessiert."
    „Eigentlich seltsam", sinnierte Icho Tolot. „Seorken-Orr, von dem wir den Namen des Generationenschiffes erfahren haben, ist an Bord der INTURA-TAR geboren und aufgewachsen, aber er hat mit keiner Silbe etwas davon erzählt, daß die INTURA-TAR Zentrum einer religiösen Gemeinschaft oder Sekte ist."
    „Vielleicht schämt er sich deswegen", vermutete Julian Timor achselzuckend. „Wir werden es wohl niemals erfahren."
    Kran-Hoka wandte sich ab, um die Kontrolle über die OKKURA wieder zu übernehmen. Es konnte nur noch Sekunden dauern, bis die OKKURA in den Normalraum zurückkehrte.
    „Aha!" stieß Kran-Hoka hervor. „Da ist die INTURA-TAR."
    Die Ortung der OKKURA hatte ein großes Raumschiff erfaßt und warf die Daten auf eine Projektionsfläche. Es erwies sich in der Tat als ein großes Generationenschiff der Rawwen. Auch der Name stimmte, wie der schnelle Austausch der Computerdaten ergab.
    Von der INTURA-TAR existierte nur noch die Bughälfte. Das Heck war offensichtlich verschollen, man sah. daß etwas fehlte.
    Wahrscheinlich war dies seit jenen Tagen so, als die Varmiren versucht hatten, Guu'Nevever den endgültigen Todesstoß zu versetzen.
    Aber inzwischen hatten wohl zahllose Rawwen an dem Schiff gearbeitet und besonders die Bruchstelle mit neuen Bauten versehen, die der INTURA-TAR wieder ein einheitliches Aussehen gaben. Allerdings war dieses Schiff erheblich kürzer als die meisten anderen Rawwenschiffe, die durch die Galaxis kreuzten. Es hatte nur noch eine Länge von rund 650 Metern.
    „Wie praktisch", bemerkte Julian Tifflor. „Die INTURA-TAR liegt gleichsam am Wegesrand, wenn wir nach Farrangu wollen."
    „Sollen wir die INTURA-TAR anfunken?" fragte Kran-Hoka. „Die Ortung beweist, daß es dort energetische Aktivität gibt, das Schiff hat also sicherlich eine Besatzung, mit der man reden könnte."
    „Versuche es!" schlug Julian Tifflor vor. „Ich bezweifle aber, daß wir damit Erfolg haben werden."
    Seine Voraussage erwies sich als richtig. Die Galaktiker bekamen auf ihre zahlreichen Versuche, in Kontakt
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