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1928 - Unheimliche Korrago

Titel: 1928 - Unheimliche Korrago
Autoren: Unbekannt
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Augenblick glaubte die Kommandantin sogar eine schwache Erschütterüng der Schiffszelle zu spüren. Ihr Nerven waren überreizt. Genau in dem Augenblick verging nämlich die Station der Korrago auf Kre'Pain in einer gewaltigen Explosion. Aber das geschah viele Millionen Kilometer weit entfernt.
    Der Vibrationsalarm fraß sich unnachgiebig in ihr Inneres vor. Gleichzeitig wurden die Erschütterungen heftiger.
    Vakuumeinbruch! Feuer in den Ladezonen!
    Hiobsbotschaften trafen aus nahezu allen Stationen ein, sie vermischten sich mit dem anhaltenden Grollen aus dem Schiffsinnern und den Stimmen der Zentralebesatzung.
    Sekundenbruchteile später kam es auch in der Zentrale zu starken Entladungen. Eine Konsole implodierte, und Lichtbogen zuckten durch den Raum; wo sie einschlugen, zersplitterten Aggregatverkleidungen wie Geschosse.
    Feuer im Schiff ... die Triebwerkssektion hermetisch abgeriegelt und nicht mehr zugänglich ... Zerstörungen im gesamten Bereich der Unterkünfte ... Zufällig genau in dem Augenblick, in dem die Station der Korrago vernichtet wurde?
    Fee Kellind registrierte kaum, daß sie von einem Splitter getroffen wurde. Der beißende Qualm, der wie ein Moloch alles zu verschlingen drohte, ließ ihr die Tränen in die Augen schießen. 25 Minuten ...
    Offenbar hatte die Selbstvernichtungsanlage der Station aus einer Vielzahl hochbrisanter Sprengladungen bestanden, die per Funkbefehl gezündet worden waren. Dieser Impuls hatte auch den abgetrennten Computer im Laderaum der GOOD HOPE III erreicht. Eine andere Erklärung gab es nicht.
    Schon die Vielzahl der blinkenden Warnanzeigen ließ erkennen, daß das Schiff schwer beschädigt worden war. Die automatisch schließenden Sicherheitsschotten verhinderten einen weiteren Druckabfall, den Explosionsherd eingrenzen konnten sie nicht mehr, die freiwerdende Energie hatte zu große Schäden angerichtet. In einer ersten Aktion grenzten die Kampfroboter mit tragbaren Projektoren die Laderäume ab, doch war wohl mit keiner weiteren Explosion zu rechnen.
    Wir haben verdammtes Glück, daß wir noch leben, schoß es Fee Kellind durch den Sinn.
    Sie spürte Verbitterung und Zorn, und sie merkte nicht einmal, daß sie ihre Fingernägel tief in die Handballen einkrallte.
    Meine Maske ist beschädigt. Unwichtig!
    Keine Reaktion des Hauptsyntrons, als sie den Befehl zur Kursänderung gab. Der einzige im Augenblick funktionierende Holoschirm zeigte die Sonne Kre in gefährlicher Nähe.
    Fast schien es, als griffen riesige Bogenprotuberanzen bereits nach dem Schiff. „Die Neuorganisation läuft", meldete Tsualar Gross. „In spätestens dreißig Sekunden stehen die wichtigsten Funktionen wieder zur Verfügung."
    Dreißig Sekunden - das war fast schon eine kleine Ewigkeit. Aber was konnte man von einem alten und zusammengeflickten Schiff wie der GOOD HOPE III erwarten? Der Raumer war schwer beschädigt und im Moment praktisch manövrierunfähig.
    Vorübergehend ließ Fee sich in ihrem Kontursessel zurücksinken und vergrub das Gesicht in den Händen. Nicht um sich selbst machte sie sich Sorgen, ihr eigenes Leben war unbedeutend - die Verantwortung für Alashan wog unendlich schwer.
    Zweihunderttausend Menschen, in 'einer fremden Galaxis gestrandet, hatten ein Recht auf Hoffnung und Leben.
    Stumm massierte sie mit den Fingerspitzen ihre Schläfen. Wie ein Hammerwerk dröhnte das Blut unter ihrer Schädeldecke.
    Als sie die Hände zurückzog, war der Syntron wieder da, aber die Anzeigen waren erschreckend: Achteinhalb Minuten bis zum Eintauchen in die Sonnenkorona. „Alle Schirmfeldprojektoren sind ausgefallen", sagte Cavalieri. Er hatte Tuck Mergenburghs Platz übernommen. Der Cheftechniker wurde soeben von Robotern medizinisch betreut, eine der Entladungen schien ihn ziemlich schwer verletzt zu haben.
    Alle Triebwerke ausgefallen ... Auch der Metagrav reagierte nicht mehr auf Steuerimpulse ...
    Wie eine Sternschnuppe würde die GOOD HOPE III beim Sturz in die Sonne aufflammen und verglühen. Hilfe von Kre'Pain war nicht zu erwarten. Selbst bei sofortigem Start konnte keines der dafür in Frage kommenden Raumschiffe rechtzeitig eintreffen, ganz zu schweigen davon, daß sie dem bereits deutlich spürbaren Schwerkraftsog der Sonne kaum würden trotzen können. Das galt auch für die Rettungsboote des Kugelraumers, keines verfügte über ausreichenden Triebwerksschub. Jetzt rächte es sich, daß Gia de Moleon nicht bereit gewesen war, eine der zehn Space-Jets aus dem TLD-Tower
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