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1928 - Unheimliche Korrago

Titel: 1928 - Unheimliche Korrago
Autoren: Unbekannt
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Schatten in fahloranger Dämmerung kündeten bereits den neuen Morgen an. Die Felsnadeln hatten sich in dicke weiße Umhänge gehüllt, und der erste Eindruck war der eines Heeres stummer Wächter, die sich enger um das Wrack scharten als am Tag zuvor.
    Wie oft mochte die GOOD HOPE III den Gletscher inzwischen überflogen haben?
    Dunkel entsann Fee sich, den Kugelraumer im Traum gesehen zu haben - Tuck Mergenburgh war beim Versuch einer Landung im Hochgebirge in das konzentrierte Feuer der Abwehrgeschütze geraten. Mit einer unwilligen Handbewegung wischte die Kommandantin die Schatten der vergangenen Nacht beiseite.
    Die wärmende Thermokleidung aus dem Gleiter war eine Wohltat, und die Gravogürtel erleichterten den Weg über den Gletscher und zurück zu der Station der Androiden. Hier hatte sich nichts verändert.
    Fees Skepsis erwies sich als unnötig. Der Impulsgeber öffnete das Lamellenschott wie schon am Tag zuvor, aber diesmal verfügten sie über Meßgeräte, die das Vorhandensein energetischer Sperren anzeigten. „Es handelt sich um ein Prallfeld, dessen Struktur sich nur schwer erfassen läßt", stellte Cavalieri nach einer .Weile fest. „Ich behaupte mal, daß es auf die. Körperschwingungen der Androiden justiert ist."
    „Das heißt, die Schwarzhäutigen können ungehindert passieren, während wir keine Möglichkeit haben ..."
    „Eine Möglichkeit, Energiefelder wie diese zu durchbrechen, gibt es immer."
    Nachdenklich kaute Jon auf seiner Unterlippe. „Das Problem ist nur, daß dieses Prallfeld sich umpolt und eine hochenergetische und tödliche Sperre bildet, sobald ein - ich will mal sagen, unautorisiertes - Objekt sich nähert."
    „Wie lange?" fragte Fee.
    Der Chef der Ortung der GOOD HOPE III zuckte mit den Achseln. „Wie ich schon sagte: eine schwer zu erfassende Struktur."
    Unablässig sicherte die Kommandantin nach allen Seiten, während die Männer ihre Meßgeräte an verschiedenen Punkten aufbauten. Kein Androide erschien, um sie anzugreifen; die Kuppeln wirkten verlassen und spiegelten nur den hellen Morgenhimmel wider.
    Fee Kellinds Ungeduld wuchs mit jeder Minute. „Wir knacken das Ding. Ich gehe hier nicht weg, bevor wir wissen, weshalb unsere Gefährten sterben mußten. Und falls Shabazza damit zu tun hat, nehmen wir es eben mit ihm persönlich auf."
    Cavalieri wiegte nachdenklich den Kopf, sagte aber nichts dazu. Es war unmöglich, sich dem Prallfeld weiter als bis auf ungefähr zwei Schritte zu nähern, ohne daß es seine Struktur veränderte. Deshalb gab es nur zwei Möglichkeiten, den Durchbruch zu schaffen: Entweder sie nahmen das Feld bis zu seiner Überladung unter massiven Beschuß, oder sie versuchten eine Neutralisation durch Frequenzüberlappung. Da die Kapazität der Handfeuerwaffen selbst bei Punktbeschuß nicht ausreichte, den Schutzschirm zu schwächen, blieb nur die umständlichere und zeitaufwendige Frequenzmodulation.
    Trotz der zum Einsatz gelangenden swoonschen Mikrotechnik benötigte Cavalieri über eine halbe Stunde, um einen ersten Ansatzpunkt zu finden. Mehrmals hatte er das Gefühl, daß die Frequenz in dem Moment abwanderte, in dem er glaubte, am Ziel zu sein. „Mit den in DaGlausch zur Verfügung stehenden Mitteln könnten wir den Schirm 'kaum beeinflussen", sagte Kormani. „Weder die Kre'Painer noch sonst eines der uns inzwischen bekannten Völker wären in der Lage, die Station zu betreten."
    „Und bis wir es schaffen, sind wir alt und grau." Fee Kellind seufzte ergeben. Ihr dauerte das alles schon zu lange.
    Immer wieder suchte sie den Himmel nach der GOOD HOPE III ab. Aber was sollte sich während der letzten Stunden geändert haben?
    Da die Funkstörung weiterhin Bestand hatte, traf das wohl auch auf den Ortungsschutz über dem Gebirge zu. Der Kugelraumer mochte senkrecht über ihnen stehen und nichts anderes in den Holos haben als kahlen, unberührten Fels.
    Endlich meldete Cavalieri den ersten Erfolg.
    Danach ging es Schlag auf Schlag, ein milchigtrüber Schleier schien sich über der mittleren Kuppel zu manifestieren. Die Frequenzüberlappung driftete in einen für menschliche. Augen gerade noch wahrnehmbaren Bereich.
    Die besonders kurzwellige Struktur des Prallfelds wurde von drei faustgroßen Projektoren galaktischer Technik überlagert.
    Ihre Energie bezogen sie aus miniaturisierten Kernzerfallsbatterien, deren Leistungen ausgereicht hätten, eine terranische Kleinstadt für einen Tag zu versorgen.
    Kopfschüttelnd beobachtete Jon die
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