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1928 - Unheimliche Korrago

Titel: 1928 - Unheimliche Korrago
Autoren: Unbekannt
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Kapazitätsanzeige. „Das Feld entzieht uns mehr Energie, als ich befürchtet hatte", sagte er. „Wie lange?"
    „Fünf bis sechs Stunden."
    Fee grinste schräg. „Bis dahin haben wir uns längst drinnen umgeschaut. Oder gibt es irgendwelche Zweifel?"
    Für die Feinabstimmung reichte die Leistung des Optikmonitors nicht mehr aus. Üblicherweise war die Überspielung auf das Helmdisplay eines SERUNS vorgesehen, und der Pikosyn übernahm die Feinsteuerung, aber selbst die letzten Schutzanzüge in den Staufächern des Gleiters waren zerstört worden. „Laß mich das machen." Ursa Kormani schob Jon einfach zur Seite, als er eines der Meßgeräte öffnete, um den Wiedergabemodus zu verändern. „Für etwas muß mein Unfall schließlich gut gewesen sein." Er deutete auf seine Facettenaugen und grinste herausfordernd. „Wetten, daß du meine Sehschärfe nicht auf die Reihe bekommst?"
    Kurz darauf hatte Ursa das Holoprogramm aktiviert, das den Energieverbrauch nur unwesentlich erhöhte, aber in einer Bildkugel von einem halben Meter Durchmesser alle Details projizierte.
    Der vermeintliche Nebelschleier über dem geöffneten Zugangsschott zur mittleren Kuppel wurde dichter, je deutlicher die Frequenzen sich überlappten, und er löste sich jäh auf, als die Wellenamplituden sich endlich gegenpolig vereinten.
    Jon deutete mit einer knappen Geste an, daß der Weg frei war. Dennoch kamen Fee Kellind und Ursa Kormani nur bis zum Innenschott.
    Es ließ sich nicht öffnen, und auch der Impulsgeber versagte diesmal.
    Sie brauchten nicht lange zu suchen, um die in der Wand verborgenen Sensoren aufzuspüren, die offenbar auf die Zellschwingungen der Androiden reagierten.
    Ohne ihre SERUNS und ohne Individualschutzschirme hieß es, vorsichtiger zu sein: Sobald ein möglicherweise verborgenes Abwehrgeschütz zu feuern begann, würde von ihnen nicht sehr viel übrigbleiben. Trotzdem begannen die beiden, mit nadelfein gebündelten Impulsstrahlen ein Stück der Wandverkleidung herauszuschneiden.
    Die reflektierende Hitze wurde schier unerträglich, und bis sie endlich den Zugang öffnen konnten, waren erneut eineinhalb Stunden vergangen. „Immerhin dürfen wir sicher sein, daß sich keine Androiden mehr in der Station aufhalten", stellte Fee fest. „Sie hätten uns längst angegriffen."
    Dennoch hielten sie ihre Waffen schußbereit, während sie weiter vordrangen. Nach dem Innenschott folgte ein kurzer Korridor, der sich übergangslos zu einer größeren Halle öffnete.
    Licht fiel durch das transparente Kuppeldach herein, das von außen nur als spiegelnde Fläche erschien. Vermutlich gab es auch eine künstliche Beleuchtung, die während der Nachtphase aktiviert wurde. Die Bildschirmgalerien an den Wänden zeigten die unmittelbare Umgebung der Station, doch nur wenige Monitoren waren aktiviert.
    Nichts erschien ungewöhnlich oder allzu fremdartig. So oder ähnlich waren auch vorgeschobene Außenposten der Milchstraßenvölker konstruiert. Meist handelte es sich dabei um wissenschaftliche Stationen, von denen aus die Erforschung unbekannter Sonnensysteme geleitet wurde und die oft über Jahre oder gar Jahrzehnte hinweg Bestand hatten.
    Die Luftzusammensetzung war nicht völlig mit der des Planeten identisch, aber das betraf vor allem die Spuren von Methan und die Edelgase, die in der Atmosphäre Kre'Pains mit einem höheren Prozentsatz vertreten waren. Andererseits wies die Station mehr Wasserdampf auf, auch das eher aufgrund der Besonderheiten dieser Welt und nicht geeignet, Rückschlüsse auf die Erbauer der Anlage zu ziehen.
    Symbole und Beschriftungen gab es nur wenige, auf keinen Fall handelte es sich dabei um Elemente der Umgangssprache Glausching. „Und wennschon", wandte Kormani ein. „Nimm einen altterranischen Dialekt wie Chinesisch, Englisch oder Arabisch, die dort verwendeten Schriftzeichen haben mit Interkosmo ebenfalls herzlich wenig gemeinsam."
    Der Durchgang zu den anderen Kuppeln gestaltete sich unproblematisch. Die Quartiere der Besatzung waren hier untergebracht, ebenso technische Anlagen, deren Sinn und Zeck auf den ersten Blick verborgen blieben.
    Manches wirkte fremdartig, und es bedurfte wohl eines größeren Zeitaufwandes, die Funktionen herauszufinden - anderes wiederum wirkte vertraut, als handele es sich um die Abwandlung galaktischer Produkte. „Staffage", stellte Fee Kellind nach einer Weile enttäuscht fest. „Das alles wirkt zwar imposant, aber sagt mir, welcher Zweck damit verfolgt wird - wieso
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