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1925 - Fremde über Alashan

Titel: 1925 - Fremde über Alashan
Autoren: Unbekannt
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in der Nähe operierenden Schiff. Ein solches - genauer gesagt: zwei - wurde auf jeden Fall gebraucht, um das Heimatsystem zu erreichen. Der Hyperfunksender der ROPICA reichte allenfalls 700 Lichtjahre weit.
    Hilfe von der Basis aber würde bedeuten, daß er, Braxen, sich zu rechtfertigen hatte. Er würde nicht im Triumph zurückkehren, sondern als Verlierer. Ihm würde man nicht nur zur Last legen, daß er die Basis nicht gleich informiert hatte, sondern auch den Verlust eines kostbaren Schlachtschiffs und dessen Besatzung verschuldet zu haben. Er konnte sich gut vorstellen, was ihm dann bevorstand.
    Die Exekution!
    Er war im Grunde jetzt schon so gut wie tot. Entweder er wurde daheim hingerichtet, oder er starb hier im brennenden Wrack. Er konnte es sich aussuchen.
    „Aufgeben?" rief er laut aus. „Nicht, solange ich lebe! Makknarn, was ist mit den Beibooten?
    Ist wenigstens eines noch heil, mit dem wir fliehen könnten?"
    Eine passende Geschichte würde ihm schon einfallen. Natürlich! Er mußte etwas erfinden, das ihn wieder zum Helden machte. Zeugen seiner Eigenmächtigkeit gab es so gut wie keine mehr, und die Überlebenden standen entweder treu zu ihm, oder er sorgte dafür, daß sie den Mund nie wieder aufmachten.
    Er konnte zum Beispiel sagen, daß er gerade zufällig im Sektor des Thorrtimer-Systems gewesen sei, als er den Peilimpuls empfing. Wer wollte ihm beweisen, daß er ihn mit der KOMPANIE zusammengebracht hatte? Er konnte aussagen, dem Impuls erst einmal auf eigene Faust nachgegangen zu sein, um dann - natürlich - die Heimatbasis zu verständigen.
    „Makknarn!" herrschte er den Funker an. „Ich habe dich etwas gefragt!"
    „Ich bekomme keine Verbindung zu den Hangars", rechtfertigte sich der Angesprochene. „Das gesamte Bordkommunikationssystem ist zusammengebrochen. Wir müssen davon ausgehen, daß keines unserer zwanzig Beiboote mehr flugtüchtig ist."
    „Davon will ich mich selbst überzeugen! Du kommst mit mir. Krahkor bleibt in der Zentrale.
    Wenn etwas vorfällt, verständigen wir uns über den Helmfunk."
    „Ja, großer Braxen", bestätigte Krahkor.
    Der Kommandant überprüfte seine Waffe und die Sauerstoffversorgung seines Druckhelms. In der Zentrale herrschte noch relativ gute Luft, aber schon hinter dem nächsten Schott konnte sich das ändern. Braxen hatte keine Lust, durch giftige Dämpfe zu sterben oder in eine Flammenrohe hineinzulaufen.
    Das Schiff lag auf der Seite, doch bisher funktionierte die künstliche Schwerkraft noch, so daß unten unten und oben oben blieb - jedenfalls in diesem Bereich.
    Die Beiboothangars lagen nur wenige Decks unterhalb der Zentrale, was Braxens Hoffnung nährte, mindestens eines der Boote flugfähig vorzufinden.
    Er öffnete Schleuse um Schleuse, immer auf eine Feuerwand gefaßt. Der Schutzschirm seines Anzugs war eingeschaltet. Die Detektoren maßen ein gewisses Maß an Radioaktivität an. Makknarn folgte ihm wie ein Schatten und einige Männer auch, die den Absturz ebenfalls überlebt hatten. Fast in jedem Raum und auf jedem Korridor stießen sie auf das gleiche Bild.
    Der Boden war von Toten oder Verletzten bedeckt, um die sich kaum jemand kümmerte. Medo-Roboter schienen nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Dazwischen standen oder saßen die noch einmal Davongekommenen, die meisten mit leeren Augen.
    Der zentrale Antigravlift funktionierte nicht mehr. Braxen und seine Begleiter mußten an Sprossen hinabsteigen. Tiefer unter ihnen loderte ein Höllenfeuer, doch so weit mußten sie nicht. Allerdings hätten Rauch und Hitze sie jetzt schon umgebracht, wenn sie ohne Schutzmontur unterwegs gewesen wären.
    „Hier müssen wir raus!" schrie Braxen und schwang sich aus dem Schacht. Der Ringkorridor war von Rauch und Ruß erfüllt. Man sah keine zehn Meter weit. Braxen aber kannte auch diesen Teil seines Schiffs wie seine Westentasche. Zielsicher führte er seine Begleiter zu einem der Hangars, dessen Schott sich auf seine Identifizierung hin öffnete.
    Vor ihm schlugen Flammen in die Höhe und leckten an der Decke. Die vier im Hangar stehenden Boote - kleinere Walzen - standen in Flammen und würden nie wieder in den Weltraum hinausschießen.
    Braxen spürte Wut in sich aufsteigen, Wut auf ein Schicksal, das er seiner Meinung nach nicht verdient hatte. Wieder erfolgte eine Explosion, diesmal ganz nahe. Aber der Kommandant war noch nicht bereit aufzugeben. Erst wollte er alle fünf Hangars gesehen haben.
    Bei den beiden nächsten zeigte sich ihm das
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