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1922 - Die Solmothen

Titel: 1922 - Die Solmothen
Autoren: Unbekannt
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Außenseiter messen. Haß wird sich letzten Endes immer selbst zur Strecke bringen, und aufbauen kann man nur auf dem, was Liebe und Harmonie geschaffen haben. Wir freuen uns, daß die Terraner das Geschehene wiedergutmachen wollen, soweit es in ihrer Macht steht, und ihre Verantwortung uns gegenüber akzeptieren, wie wir in Zukunft unsere Verantwortung ihnen gegenüber akzeptieren werden. Sie können die Toten unseres Volkes nicht wieder lebendig machen, aber verhindern, daß es weitere Tote gibt."
    Er drehte sich wieder zu dem Monitor um, auf dem die Insel und das Raumschiff zu sehen waren, und tat. worum Samuel ihn gebeten hatte. „Ich taufe dich auf den Namen PERLAMARIN I", sagte er. Die Mitglieder der Delegation der Galaktiker klatschten „Und nun", fuhr Battanboo fort. „möchte ich unseren Freund Samuel Artinagho bitten, mich ein letztes Mal in unsere Korallenburg zu begleiten."
    Auch darum hatte Samuel ihn gebeten, und deshalb hatte er keine Galauniform angelegt, wie es eigentlich dem Protokoll entsprach, sondern einen Taucheranzug.
    Im Energieschirm entstand eine Strukturlücke, und Samuel ließ sich ins Wasser fallen.
     
    *
     
    „Ich begreife nicht", sagte Samuel Artinagho gedankenverloren, „wie es passieren konnte. Michunda Nicholls muß seine Kollegen bestochen oder am Gewinn beteiligt haben Sie haben die Logbücher ihres Schiffes gefälscht. Jedenfalls verschwieg die komplette Mannschaft, daß es auf Zyan intelligentes Leben gab."
    Sie waren noch ein ganzes Stück von der Korallenburg entfernt und schwammen ganz gemächlich, ließen sich viel Zeit. Battanboo hatte schon oft mit dem Sicherheitskommissar darüber gesprochen, kannte schon längst sämtliche Hintergründe. Er hatte jedoch den Eindruck, daß Samuel die Geschehnisse noch immer nicht verarbeitet hatte und an diesem seinem letzten Tag auf Zyan eine Art Absolution von Battanboo erhoffte.
    Die der Solmothe ihm gern geben wollte, falls er es konnte.
    Was auch immer damals geschehen war, Nicholls war es gelungen, den Behörden gegenüber zu verheimlichen, daß die Solmothen auf natürliche Weise den nun als Perlamarin bekannten Edelstein erzeugten. Er hatte die Perlamarine verkauft, die er erschlichen oder geraubt hatte, mit dem Ertrag ein Raumschiff gekauft und skrupellose Taucher angeheuert, die nicht davor zurückschreckten, den Solmothen ihre Prunkstücke gewaltsam wegzunehmen, ihre Weidegründe zu plündern und schließlich sogar grausame Gemetzel anzurichten.
    Battanboo schwieg, ließ den Terraner sprechen.
    „Hätten die Galactic Guardians nicht mitgemischt, wäre vielleicht euer ganzes Volk ausgerottet worden. Ich verstehe einfach nicht, wie es geschehen konnte."
    Der Solmothe wußte, daß die Galactic Guardians sich in den Wirren der MonosÄra als Söldner an schutzsuchende Bürger verdingt und sich danach zu einer mächtigen Verbrecherorganisation entwickelt hatten, die sich auf Schutzgelderpressung und Morde spezialisierte. Sie fanden durch gezielte Aktionen heraus, woher die Perlamarine stammten, für die in der Galaxis mittlerweile sagenhafte Preise gezahlt wurden - etwa 100.000 Galax pro Karat -, versuchten, das Geschäft selbst zu machen, und zwangen Nicholls, für sie zu arbeiten.
    Allerdings hatte ein unsterblicher Terraner namens Ronald Tekener sich in die Organisation eingeschlichen, auf diese Weise erfahren, daß auf Zyan systematischer Massenmord an einer bislang unbekannten Spezies betrieben wurde, und sofort gehandelt.
    Die Terraner hatten den Planeten mit Raumschiffen überwacht und Samuel Artinagho als Sicherheitskommissar eingesetzt, der den Schutz der Welt gewährleisten sollte. Artinagho hatte mit aller gebotenen Härte eingegriffen und den Planeten von Eindringlingen gesäubert. Diese hatten allerdings auch verhältnismäßig schnell aufgegeben, als sie erfuhren, daß sämtliche von ihm eingesetzten Kampfroboter vom Typ GLADIATOR darauf programmiert waren, bei Gegenwehr mit Waffengewalt nicht mit Paralysatoren, sondern mit Desintegratoren vorzugehen.
    Vielleicht, so überlegte Battanboo, hatte Samuel sich auch dieses harte Durchgreifen nicht verzeihen können. Sie hatten oft darüber gesprochen. Aber welche Wahl hatte er gehabt?
    Als hätte der Mensch seine Gedanken gelesen, fragte er: „Sag mir. Battanboo, habe ich wirklich richtig gehandelt?"
    „Du konntest nicht anders vorgehen", bestätigte der Solmothe. „Du wolltest und mußtest verhindern, daß noch mehr von uns sterben. Jeder weitere tote Solmothe
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