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1915 - Herrin der Träume

Titel: 1915 - Herrin der Träume
Autoren: Unbekannt
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schnelleren Antrieben, leistungsstärkeren Schutzschirmen und durchschlagskräftigen Waffen. Ein Volk, das vor zweitausend Jahren technologisch unterentwickelt gewesen war, konnte in dieser Zeitspanne zu einer galaktischen Großmacht heranwachsen, vor allem dann, wenn eventuelle Konkurrenten mit dem Entwicklungstempo dieser Spezies nicht mithalten konnten „Berichte, Pahdan-Ba!" befahl Gucky, einen freundlichen Tonfall anschlagend, begleitet von einer einladenden Geste in Richtung auf die Sitzpolster. „Ich biete dir sogar eine Erfrischung an."
    Pahdan-Ba antwortete mit einer schwachen Geste der Ablehnung, während er sich in gebührendem Abstand von Gucky auf den Polstern niederließ.
    „Ich bin bereits mit allem Nötigen versorgt worden, bevor ich gestartet bin", gestand er.
    Aha, offenbar hatte man auf zwyridischer Seite bereits dazugelernt. Die Ernährungsund Trinkgewohnheiten der Zwyrider nämlich waren von einer Beschaffenheit, die anderen Völkern Puydors Ekelkrämpfe oder noch heftigere Gefühlsaufwallungen bescherte.
    Die echsenhaften Rawwen hatten es zuerst gar nicht glauben wollen, als sie erfuhren, daß die Zwyrider auf ihrem Planeten eine massenhaft auftretende Art von kleinen Sal,.
    n kannten - und bei ihren Mn lebend verspeisten, als Delikatesse und gastronomischen Höhepunkt des Mahles.
    „Dann berichte!" forderte Gucky den Zwyrider auf. der sich unter den Blicken der Flaggoffiziere sichtlich unbehaglich zu fühlen schien. „Was ist damals geschehen?
    Erzähle mir alles, Laß keine Einzelheiten aus!"
    „Aus jener Zeit", räumte der Botschafter verlegen ein, „existieren keine wirklichen Dokumente mehr. Nur mündliche Überlieferung. Legenden, Mythen, Sagen. Was daran wahr ist? Wir wissen es nicht. Immerhin heißt es darin, daß unser Volk eines Tages Besuch von den Sternen bekommen haben soll. Ein Raumschiff ist auf unserer Welt gelandet, vor mehr als zwei Jahrtausenden. Damals lagen einige unserer Stämme noch in dauerndem Streit miteinander, aber die Fremden haben dann Frieden gestiftet unter den Zwyridern."
    Gucky hörte ihm aufmerksam zu.
    Frieden gestiftet, nun ja, das war eine Frage der Definition und der Wortwahl. Welche Macht trat schon an und verkündete allenthalben, daß sie ihr Ziel darin sehe. sich andere Völker untertänig und dienstbar zu machen und bereit, zur Erreichung dieses Zieles bedenkenlos und ohne Rücksichtnahme jede Gewalt zu gebrauchen? Nein, auch in solchen Fälle wurde immer von „Befrieden" und ähnlich großartigen Absichten geredet, und sei es auch nur, das eigene Gemüt zu beruhigen. Gucky hatte schon etliche solcher Fälle in Puydor erlebt, und es hatte ihn immer wieder amüsiert, mit wieviel Erbitterung sich diese Friedensstifter dagegen zu wehren versucht hatten, daß Jii'Nevever endlich mit solchen Absichten wirklich Ernst machte und Puydor den wahren Frieden brachte.
    „Und dann?"
    „Die Fremden haben uns unterwiesen und viele wichtige und nützliche Dinge gelehrt, und wir haben viel von ihnen gelernt. Dann aber sind sie eines Tages abgeflogen, sie haben unser Volk und unsere Welt verlassen. Sie sind niemals zurückgekehrt."
    „Wie haben sie ausgesehen?" wollte Gucky wissen. „Es gibt viele Völker in Puydor, wie ihr wißt. Aus welchem dieser Völker stammten die Fremden?"
    Der Botschafter zögerte einen Augenblick.
    „Man sagt, es seien Riesen gewesen. Irgendwie uns Zwyridern ähnlich, aber nicht so lsehr. Plumper als wir, klobiger, aber damals waren wir auch viel kleiner als heutzutage.
    Genauere Überlieferungen gibt es nicht, aber wir sind sicher, daß es sich bei den Fremden um keines der vielen Völker handelt, die du bereits kennst und dem Frieden der Träumerin von Puydor zugeführt hast. Wir wissen nicht mehr, wie sie ausgesehen haben, aber sie haben etwas zurückgelassen auf unserer Welt, und wir haben dieses Erbe als unser Heiligtum verwahrt und geschützt."
    „Das war klug von euch", räumte Gucky ein. „Und nun? Wie kann ich euch helfen? Welchen Rat könnte ich euch geben?"
    „Nun", sagte der Zwyrider langsam. „Du bist ein weitgereister General, du kennst die meisten Völker dieser Galaxis. Vielleicht hast du sogar diese Fremden schon getroffen und kennst ihre Technik. Wenn du dir das Heiligtum einmal ansiehst, wirst du vielleicht wissen, wer die Fremden gewesen sind."
    „Und dann?"
    „Nun, da wir inzwischen auch unter dem Schutz der erhabenen Jii'Nevever stehen, könnten wir versuchen, dieses Volk zu finden, um uns bei ihm für
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