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1910 - Gestrandet auf Thorrim

Titel: 1910 - Gestrandet auf Thorrim
Autoren: Unbekannt
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des Dscherro verfehlten ihn um zehn Zentimeter. Bortusch konnte den eigenen Schwung nicht mehr abfangen und fiel in den Sessel, in dem Saedelaere vor Sekunden noch gesessen hatte.
    Alaska hantierte bereits am Ausstieg. Der Sicherungsbolzen war verrutscht, und bis er ihn freibekam, war Bortusch bereits heran. Er brüllte auf und blieb stehen. Langsam hob er das Bein zum tödlichen Tritt.
    „Fang auf!" sagte Alaska und warf ihm sein Taschentuch entgegen.
    Der Dscherro hielt es für eine Waffe und wich aus. Er verschwand in die Deckung der Sessel.
    „Ein Fetzen Stoff!" schrie er auf. „Du hältst mich zum Narren. Aber nicht mehr lange."
    Er riß einen der Sessel ab und schlug auf den Terraner ein. Alaska kauerte sich zusammen, wehrte mit dem linken Arm den Sessel ab und schob mit dem rechten die Tür auf.
    Ein heftiger Schlag erschütterte die Schourcht. Der Treff er saß im Heck. Die Wucht des Treffers riß das Fahrzeug herum und trieb es zum Dachrand hinüber. Das Wimmern der drei Dscherro übertönte das Jaulen des Metalls auf dem Untergrund. Grüne Flüssigkeit spritzte gegen die Decke und verschmierte die wenigen noch heil gebliebenen Fenster.
    Ein zweiter Schuß saß direkt vorn am Bug. Ein Teil der Steueranlagen verglühte, und heiße Dämpfe trieben nach hinten. Das Deflektorfeld fiel in sich zusammen.
    Bortusch schrie übergangslos wie am Spieß. Er ließ den Sessel fallen und wälzte sich am Boden.
    Alaska nutzte die Gunst des Augenblicks. Er zwängte sich zwischen den Lehnen hindurch nach hinten und riß Benjameen von Jacinta an sich. Über den sich windenden Dscherro hinweg rannte er zur halb offenen Tür. Bortuschs Haut schlug Blasen. Sie platzte an mehreren Stellen auf, und mitten in dem fetten Bauch steckte ein Stück Metall. Es schnitt durch die Bewegungen des Dscherro immer tiefer in den Körper hinein. Die Augen Bortuschs traten unnatürlich weit aus dem Kopf. Er versuchte, die Arme nach Alaska auszustrecken.
    Die Schourcht kippte zur Seite weg und neigte sich über den Dachrand.
    Mit einem Satz hechtete Alaska aus der Tür hinaus. Den jungen Arkoniden hielt er mit beiden Armen an sich gepreßt. Die beiden Körper stürzten nach unten in die Straßenschlucht.
    Das ist das Ende, durchzuckte es Saedelaere. Sein Vorhaben, das Fahrzeug um jeden Preis verlassen zu wollen, erwies sich als tödlicher Fehler. Seine Körpermuskulatur versteifte sich, und angesichts des Aufpralls und des nahen Todes fühlte er sich übergangslos federleicht. Die Zeit schien sich zu dehnen und die Strecke bis hinab zum Boden sich ins Unendliche zu verlängern.
    Der freie Fall verlangsamte sich und hörte einen Augenblick später ganz auf. Die beiden Körper hingen reglos in der Luft, während die Schourcht mit den vier Dscherro unten am Boden zerschellte.
    Alaska fiel ein Stein vom Herzen. Dankbar nahm er zur Kenntnis, daß sich die Bewegung umkehrte und es aufwärts ging. Die dunkle Unterseite einer Space-Jet tauchte in seinem Blickfeld auf. Der Zugstrahl holte sie durch die Bodenschleuse herein und beförderte sie hinauf bis in die Kanzel. Kräftige Männerhände griffen zu und nahmen ihm den bewusstlosen Arkoniden ab. Andere zogen ihn aus dem Schacht und reichten ihn weiter bis hinüber zu den Sesseln, Alaska hielt die Luft an. Gia de Moleon flog den Diskus persönlich. Sie drehte den Sessel herum und musterte den Ankömmling.
    „Du bist verletzt", stellte sie fest. „Du brauchst einen Medoroboter. Wir haben mehrere an Bord."
    „Kümmert euch um Benjameen!" stieß Alaska hervor. „Er darf nicht sterben."
    „Keine Sorge. Wir haben ihn bereits gescannt, als er noch im Fahrzeug der Dscherro lag. Du hast das einzig Richtige gemacht und dieses Ding verlassen. Wie heißt es noch?"
    „Schourcht. Was ist mit den vier Dscherro?"
    „Sie haben den Absturz nicht überlebt. Die Leiche des fünften ist von den Thorrimern entdeckt und beseitigt worden. Der Planet ist jetzt eine dscherrofreie Zone."
    Alaska wollte ihr unter Vorbehalt zustimmen, aber eine plötzliche Schwäche übermannte ihn. Vor seinen Augen wurde es schwarz. Seine Knie gaben nach, und er stürzte nach vorn in die Arme Gia de Moleons. Danach war nichts mehr. Der Terraner hatte das Bewußtsein verloren.
    Medoroboter versorgten die beiden Bewußtlosen. Ein erster Befund ergab, daß sich Alaska dank seines Aktivators in relativ guter Verfassung befand. Anders sah es mit Benjameen von Jacinta aus.
    Seine Verletzungen erforderten eine Operation und eine stationäre
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