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1910 - Gestrandet auf Thorrim

Titel: 1910 - Gestrandet auf Thorrim
Autoren: Unbekannt
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Unterlegene. Bortusch ließ los und stieß ihn von sich. Aus dem Augenwinkel lief grünes Blut und trocknete rasch ein.
    „Noch ein falsches Wort von dir Kertogg, und ich töte dich!"
    Bortusch verschwand wieder im Innern der Schourcht. Kertogg folgte ihm.
    Alaska nutzte die Augenblicke, in denen er unbeobachtet war. Geduckt huschte er nach vorn zum Rand des Lagers. Ein windschiefes Tor trennte das Areal von der Gasse mitten in der Stadt.
    Zwischen den Paletten und Containern lagen Reste von Metallbändern herum. Saedelaere zog das Tor ein Stück nach innen und ritzte hastig und möglichst geräuschlos eine Botschaft in Terranisch in die Außenseite des Tors.
    „Benjameen braucht Hilfe!"
    Er schob das Tor in seine ursprüngliche Lage zurück und kehrte sofort in die Nähe der Schourcht zurück. Der junge Arkonide seufzte im Schlaf, und Alaska legte sich neben ihn. Der Boden war nicht übermäßig kühl, gerade so viel, um einen geschundenen Körper zu erfrischen und die Schmerzen zu lindern.
    Augenblicke später sprang einer der Dscherro mit einem Fluch aus dem Fahrzeug und starrte in seine Richtung.
    „Das ist dein Glück", hörte er Bortusch sagen. „Der Wind hat mir deinen Blutgeruch hereingetragen. Ich dachte schon, du wolltest fliehen. Merk dir eines: Wenn du uns verrätst, töte ich deinen Begleiter. Ich werde ihm bei vollem Bewußtsein den Kopf abreißen und diesen durch die Barriere werfen."
    „Das magst du immerhin tun", sagte Alaska undeutlich und tat, als sei er bereits am Einschlafen.
    „Bis morgen."
    Unter halb geschlossenen Lidern beobachtete er wie Bortusch noch eine ganze Weile dastand und ihn anstarrte. Zu gern hätte der Terraner gewußt, was im Kopf dieses Wesens vorging. Leider war er kein Telepath, und Gucky war seit einem halben Jahr zusammen mit Icho Tolot verschwunden.
    Seit dem Notruf aus Fornax hatte man nie wieder etwas von ihnen gehört. Es war nicht sicher, ob die beiden so unterschiedlichen Wesen überhaupt noch lebten.
    Nach einer Weile verschwand der Dscherro wieder im Innern des Fahrzeugs, und ein anderer mit einem gewundenen Horn legte sich unter den Eingang und schärfte mit einem Messer die Krallen.
    Von drinnen ertönte bald das schreckliche, markerschütternde Schnarchen der vier anderen.
    Alaska jubelte innerlich. Den Lärm hörte man garantiert zweihundert Meter weit. Irgendwann mußte jemand darauf aufmerksam werden.
    Als habe er seine Gedanken gelesen, erhob sich der Wächter und schloß die Tür. Anschließend setzte er sich neben der Schourcht in den Wind.
     
    *
     
    Irgendwann gegen Morgen schreckte der Terraner aus dem Schlaf empor. In der Schourcht krachte es mehrfach. Kunststoff splitterte, und ein unterdrückter Aufschrei setzte dem Lärm vorerst ein Ende.
    Sekunden später öffnete sich die Tür, und zwei Dscherro rollten heraus ins Freie. Sie hielten sich eng umschlungen. Stumm und verbissen rangen sie miteinander. Der Terraner erkannte, daß es sich um Bortusch und den Dscherro namens Kertogg handelte. Die muskulösen Körper blähten sich unter der Anstrengung auf. Die Hautschuppen richteten sich auf, als wollten sie dem Gegner persönlich Widerstand leisten.
    Mindestens zehn Minuten rangen die beiden auf diese Weise miteinander. Nach und nach krochen auch die anderen drei Gehörnten aus dem Fahrzeug und reihten sich stumm an der Außenwand entlang auf. Mit grimmigen Mienen und gesenkten Hörnern verfolgten sie die Auseinandersetzung.
    Keiner ließ erkennen, wem von den beiden Kontrahenten er den Sieg gönnte.
    Eine halbe Stunde dauerte die Kraftprobe, ohne daß einer der beiden Gegner eine Schwäche zeigte. Alaska wußte nichts über die Kampfrituale der Barbaren. Vielleicht hielten sie sich zehn Stunden umklammert oder zehn Tage.
    Irgendwann, nachdem es richtig hell geworden war, richtete er sich auf und kümmerte sich um seinen arkonidischen Freund. Benjameen schlief noch immer tief und fest. Sein Atem ging gleichmäßig, und sein Puls war normal. Nur die Körpertemperatur zeigte an, daß der Junge im Wundfieber lag und dringend einen Arzt benötigte.
    Plötzlich stieß Bortusch einen Schrei aus. Er ließ sich nach hinten fallen und riß Kertogg mit sich.
    Die beiden Kerle überschlugen sich, und irgendwie gelang es dem Anführer der Gruppe, etwas aus einer seiner Taschen fallen zu lassen. Es glitzerte gefährlich, und im nächsten Augenblick rollten die Dscherro darüber hinweg und kamen seitlich an der Schourcht zu liegen.
    Kertogg zischte wie eine
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