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1910 - Gestrandet auf Thorrim

Titel: 1910 - Gestrandet auf Thorrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein großes Fenster nach außen simulierte, aktivierte jedoch sofort seine automatische Abdunkelung.
    Mit einem kurzen Befehl rief Gia de Moleon die Bildschirme der Außenbeobachtung auf Weitwinkeloptik. Der TLD-Tower erstreckte sich Hunderte von Metern nach unten; die Optik des Zimmers erweckte jedoch den Eindruck, man säße im achtzigsten Stockwerk eines Wolkenkratzers.
    Alaska Saedelaere und der junge Arkonide Benjameen von Jacinta erhoben sich ebenfalls.
    „Unter diesen Umständen ist es ratsam, wenn wir einen Gleiter nehmen und Terrania verlassen", sagte Saedelaere. „Draußen in der Wüste sind wir vor Überraschungen einigermaßen sicher. Und vor allem können wir dem durchgedrehten Scanner und den Faktordampf-Barrieren ausweichen."
    „Ich begleite dich." Der junge Arkonide bewegte sich in Richtung Tür.
    „Das Bollwerk spielt endgültig verrückt", murmelte die TLD-Chefin. „Der Scanner tanzt wild über die Erdoberfläche. Hier, schaut euch das an." Sie deutete auf den oberen Teil der wandgroßen Bildfläche. „Allein in Asien sind gleichzeitig vierzig Faktorelemente entstanden. Kaum materialisiert, verschwinden sie wieder. Wenn es nicht gelingt, das Heliotische Bollwerk abzuschalten, ist alles zu spät."
    „Achtung, es kommt zu energetischen Schwankungen", verkündete eine Syntronstimme im TLD-Tower. „Alle Transmitterverbindungen sind abgeschaltet. Es herrscht Startverbot für jede Art von Fahrzeugen. SERUNS mit Gravopaks sind vorerst noch erlaubt."
    „Es wird wohl nichts mehr." Alaska strich flüchtig über den Kragenwulst, zu dem sich der Symbiont vor geraumer Zeit zusammengerollt hatte. Er blickte Benjameen durchdringend an. „Du kannst die Tür wieder zumachen."
    Das Flackern des überdimensionalen Scheinwerfer-Kegels erlosch. Für ein paar Augenblicke leuchtete der blaue Himmel über Terrania - ein trügerischer Himmel, wie den Menschen der Erde immer deutlicher bewußt wurde.
    Benjameen trat neben Alaska. Gemeinsam starrten sie auf den Bildschirm, der Terrania City aus der Wolkenkratzer-Perspektive zeigte, während sich Gia de Moleon einen Überblick über die Entwicklung verschaffte.
    „Da!" stieß der junge Arkonide plötzlich hervor. „Es geht wieder los."
    Übergangslos wich das azurne Blau der Erdatmosphäre dem statischen Grau einer Faktordampf-Barriere.
    „Kein Grund zur Beunruhigung", hörten sie die TLD-Chefin sagen. „Nach den bisherigen Auswertungen wird sich die Barriere nach wenigen Sekunden oder spätestens in ein paar Minuten wieder auflösen."
    Saedelaere verließ seinen Platz und kehrte zu der Sitzgruppe zurück. Fünf Minuten hatten sie erst zusammengesessen. Davor hatte die Entwicklung der Lage in Terrania die ganze Aufmerksamkeit der Chefin des Terranischen Liga-Dienstes in Anspruch genommen.
    Der Symbiont um seinen Nacken krümmte sich plötzlich zusammen. Gleichzeitig verspürte Alaska ein leichtes Ziehen in seinem Körper. Es dauerte nur einen Sekundenbruchteil. Danach war alles wie gewohnt.
    „Das Ziehen, habt ihr es auch bemerkt?" fragte er.
    Gia de Moleon schüttelte den Kopf, aber Benjameen von Jacinta nickte. „Ich habe eine Gänsehaut davon bekommen."
    Das Phänomen war bekannt, seit die erste Delegation unter Leitung Myles Kantors von Kenteullen zurückgekehrt war.
    Das Gesicht des relativ unsterblichen Terraners verfinsterte sich.
    „Kummerogs Haut hat auf den Vorgang reagiert. Wenn mich nicht alles täuscht, sind wir ausgetauscht worden. Syntron, wie hoch ist die Schwerkraft?"
    „Sie liegt unter einem Gravo, pendelt sich aber gerade ein."
    Der Terraner starrte wieder auf den Bildschirm. Das Licht hinter der Barriere schimmerte leicht gelb. Hätte es rötlich geschimmert, wäre Alaska sicher gewesen, wo sie herausgekommen waren.
    „Es ist nicht Kenteullen", sagte er. „Die Farbe der Sonne stimmt nicht. Aber wir sind auf alle Fälle ins Reich der Nonggo gelangt."
    Gia runzelte die Stirn. „Bist du ganz sicher?"
    „Es gibt derzeit nur die Austauschmöglichkeit zwischen dem Bollwerk über Trokan und dem der Nonggo über Kenteullen. Eine andere Variante ist technisch nicht machbar. Du kennst doch die Daten, die Zygonod und Galtarrad geliefert haben."
    „Natürlich. Und ich denke, du hast recht."
    Der Syntron meldete, daß sich die Schwerkraft bei 0,92 Gravos eingependelt hatte. Das entsprach eindeutig nicht Kenteullen, denn dort herrschten 0,7 Gravos.
    Die TLD-Chefin aktivierte weitere Einrichtungen ihres Syntrons. Auf der unteren Hälfte der

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