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1910 - Gestrandet auf Thorrim

Titel: 1910 - Gestrandet auf Thorrim
Autoren: Unbekannt
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dem Kopf blasen?"
    „Nein. Tu es nicht!" brüllte Bortusch hastig.
    Es war nicht auszudenken, was aus ihrem Beutezug wurde, wenn sie überhaupt keinen Ansprechpartner mehr besaßen. Einen, der ihre Befehle entgegennahm und sich darum kümmerte, daß ihre Wünsche peinlich genau in Erfüllung gingen. Ohne den Statthalter fühlte sich mit Sicherheit keiner der Thorrimer zuständig. Die Zahl der unaufgeforderten Lieferungen würde extrem zunehmen und jeden Dscherro zur Verzweiflung treiben.
    Der Beutezug auf Thorrim machte wirklich keinen Spaß. Am besten war es, sie verschwanden so schnell wie möglich von hier.
    „Ich reiße dem Kerl jetzt den Kopf ab. Er hat mich nicht gegrüßt", knurrte Fellokk.
    „Ich befehle dir ihn in Ruhe zu lassen!" tobte Bortusch, sprang auf und rannte zum Gleiter. Er riß das Mikrofon des Funkgeräts an sich und beschimpfte den Artgenossen.
    „Ich werde Poulones Bericht erstatten. Er wird dich bei vollem Bewußtsein tranchieren und deinen Kopf an die Außenwand der Burg nageln. Das bereitet ja keine Probleme, denn es ist kein Gehirn drin."
    Fellokk brüllte, als habe jemand ihn von unten bis oben aufgespießt.
    „Ich werde dich töten", keuchte er. „Du wirst noch um Gnade winseln."
    .Bortusch lachte. „Dazu wird es nicht kommen, junger Narr."
    Der Dscherro keuchte vor Wut, aber der Chresch hoch über den Dächern drehte ab und verschwand in Richtung Gousharan.
    Bortusch verschränkte die Arme und starrte der schwarzen Gestalt entgegen, die im Dauerlauf die Gasse heraufkam und vor ihm stehenblieb.
    „Es wurde aber auch Zeit", empfing ihn der Krieger. „Wozu bist du Statthalter wenn du dich nicht in deinem Palast befindest?"
    „Es gibt viel zu tun", erklärte Jar Makromeer. „Hör mir mal zu, Dscherro! Wir sitzen alle in einem Boot. Wenn das riesige Ding da oben im All zu euch gehört, warum benutzt ihr es dann nicht?"
    „Das geht dich überhaupt nichts an. Nimm deine Gedanken weg vom Heliotischen Bollwerk. Wir verlangen, daß du innerhalb von drei Tagen folgende Forderungen erfüllst: Das Volk von Thorrim liefert uns dreihundert Personengleiter aus, ferner alle Energiestationen des planetaren Funknetzes.
    Darüber hinaus verlangen wir daß ihr, alle in den Bergen versteckten Raumschiffe zu euren Raumhäfen bringt. Ferner benötigen wir pro Tag hundert Tonnen der besten Nahrungsmittel, die auf Thorrim produziert werden."
    Der Statthalter ließ nicht erkennen, ob ihn die Eröffnung schockierte oder nicht. Er verbeugte sich zum Zeichen der Zustimmung.
    „Ich werde mich umgehend daranmachen, daß eure Wünsche pünktlich erfüllt werden. Aber was wird aus dem Bollwerk, wie du es nennst?"
    „Was soll aus ihm werden?"
    „Es verstärkt seine Energieemissionen. Wenn es mehrere Tage so weitergeht, dann wird es die Strahlung der Sonne übertreffen. Sage mir Dscherro, wird unser Planet untergehen?"
    „Wir sind nicht gekommen, um euer Volk oder eure Welt untergehen zu lassen", erwiderte Bortusch verunsichert und starrte seine Begleiter an. Sie wußten ebensowenig wie er wovon der Thorrimer sprach. „Wer schlachtet schon den Mauster, den er melken will? Eure Zivilisation wird sich rasch erholen, und irgendwann kehren wir zurück. Dies ist jetzt unser Jagdrevier. Sag es allen Horden, die nach uns kommen und glauben, sie könnten uns die Beute abjagen."
    „Wir werden tun, was du befiehlst."
    „Natürlich werdet ihr das tun", brüllte Bortusch ihn an. „Und wenn jemand fragt, dann antwortet gefälligst, daß Bortusch es gesagt hat, der Vertraute von Taka Poulones."
    Er winkte seinen Artgenossen. Sie sprangen auf, schubsten den Statthalter zur Seite und rannten auf dem schnellsten Weg zum Gleiter. Bortusch schaltete die Anlagen der Schourcht ein. Sekunden nur brauchte er, um sich über die Lage im Thorrtimer-System in Kenntnis zu setzen.
    „Hölle und Verdammnis!" brüllte er. „Was hat uns der Ungehörnte da geschickt?"
    Es gab keinen Zweifel. Das Heliotische Bollwerk spielte verrückt.
     
    *
     
    Draußen vor der Stadt rauschte und donnerte es. Erste Sturmböen fegten heran und heulten durch die schmalen Gassen und Schluchten Zortengaams. Bortusch jagte die Schourcht beinahe senkrecht in die Luft über der Stadt. Aus fiebrigen Augen musterte er den Horizont. Noch verdeckten ein paar Gebäude die Sicht, aber dann geriet die GOUSHARAN in sein Blickfeld.
    Die Burg bebte und wackelte. Die fünfundfünfzig Raumschiffe auf den Plattformen sowie in direkter Nähe spien Feuer und rasten in
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