Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1907 - Paradoxzeit

Titel: 1907 - Paradoxzeit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unterstützen."
    „Das klingt überaus vielversprechend", sagte Julian Tifflor. „Doch ist das keine Begründung dafür, Raggo Sovvs Box nicht zu öffnen. Im Gegenteil, ich fände es als wichtige Vorbereitung für dieses Unternehmen, den Inhalt zu erforschen."
    „Das finden Tolotos und ich auch", stimmte Gucky zu. „Was meinst du, Mike?"
    „Die Boxen könnten gegen fremden Zugriff abgesichert sein", gab Michael Rhodan zu bedenken.
    Doch es klang lahm, so als hätte er schon längst nachgegeben und stimme den Freunden innerlich zu, ohne dies jedoch zugeben zu können.
     
    *
     
    Gucky und Julian Tifflor übernahmen die Aufgabe, mit Hilfe ihrer Pikosyns Raggo Sovvs Info-Box zu untersuchen. Icho Tolot, der nicht mehr im Besitz seines SERUNS war, wurde mehr oder weniger zum Zuschauen verdammt. Sein Planhirn konnte höchstens als zusätzlicher Rechner eingesetzt werden. Michael Rhodan hatte sich, als wolle er sich von dieser Aktion deutlich distanzieren, irgendwohin zurückgezogen.
    Bisher war fast nichts über die Beschaffenheit der Info-Boxen bekannt, weil die Zellaktivatorträger es aus Furcht vor Beschädigung nicht gewagt hatten, sich intensiver mit ihnen zu beschäftigen. Doch bei dieser verwaisten Box war übertriebene Rücksichtnahme wohl nicht vonnöten.
    Gucky und Julian Tifflor versuchten zuerst, die Box mit den Ortungsgeräten ihrer SERUNS zu analysieren und zu durchleuchten. Dabei stellte sich erfreulicherweise heraus, daß Tifflors Pikosyn alle Systeme hatte reparieren können, so daß sie -wieder voll funktionsfähig waren. Die Untersuchung der Box erbrachte dagegen keine Ergebnisse.
    Die Massetaster zeigten völlig irreale Werte an, indem sie die Box als Vollmetallgebilde aus einer unbekannten Legierung bezeichneten. Die Energietaster dagegen wiesen mehrere Strahlungsquellen aus, wenn auch relativ schwache, die ständig ihre Intensität und Frequenz sowie ihre Positionen innerhalb der winzigen Box zu wechseln schienen. „Es ist unglaublich, was für ein komplexes Gebilde dieses verhältnismäßig winzige Ding doch ist", stellte Julian Tifflor staunend fest. „Sein Innenleben erweckt den Eindruck eines viel größeren Volumens, als es die Außenmaße zulassen. Dabei besitzt es keinerlei fünfdimensionale Komponenten - zumindest ist mit den SERUN-Tastern keine Hyperstrahlung nachzuweisen."
    Auch Gucky kam zu demselben Schluß.
    Allerdings glaubte er, hinter den schwankenden Feldstärken und wechselnden Frequenzen eine gewisse Methodik zu erkennen. „Piko, versuch einmal, den Algorithmus herauszufinden, dem die Impuls und Frequenzwechsel gehorchen!" trug er seinem SERUN-Rechner auf.
    Es dauerte nicht lange, bis der Pikosyn zu einem Ergebnis gekommen war. Es war enttäuschend. „Einen solchen Algorithmus gibt es nicht", urteilte der Pikosyn. „Es kann nur so sein, daß die Vorgänge innerhalb des untersuchten Objekts willkürlich ablaufen."
    „Könnte ein Zufallsgenerator dafür verantwortlich sein, Piko?" regte Gucky an. „Auch ein Zufallsgenerator gehorcht gewissermaßen einem Algorithmus. Dafür gibt es jedoch keinerlei Anzeichen."
    Icho Tolot hatte dem bisher schweigend zugehört. Jetzt sagte der Haluter: „Die bisherigen Ergebnisse zeigen, daß die Informationen in der Box noch völlig ungeordnet sind. Es muß demnach einen Schalter geben, der sie durch einen bestimmten Vorgang in die richtige Reihenfolge bringt. Nach einem solchen Auslöser müßt ihr suchen."
    „Wie denn, wo in der Box ein regelrechtes energetisches Chaos herrscht?" fragte Gucky angriffslustig. „Indem ihr anhand der energetischen Wechselwirkungen eine Art Schaltplan erstellt", antwortete Icho Tolot, als sei das die einfachste Sache der Welt „Das mach du uns erst einmal vor, du neunmalkluger Haluter!" schimpfte Gucky. „Vielleicht könntest du solche komplizierten Berechnungen mit deinem Planhirn schaffen, der Pikosyn ist damit jedoch überfordert. Da reicht nicht einmal der Grips eines Ilts aus!"
    „Mit den bescheidenen Mitteln unserer SERUNS kommen wir so wirklich nicht weiter", stimmte Julian Tifflor dem Mausbiber zu. „Die Info-Box hält uns regelrecht zum Narren. Wir könnten natürlich durch willkürliche Eingriffe Reaktionen provozieren, doch wären diese ebenfalls unkontrollierbar und könnten die Info-Box womöglich zerstören, was aber nicht Sinn der Sache wäre." Gucky baute sich mit in die Hüften gestemmten Armen vor Icho Tolot auf und sah herausfordernd zu ihm in schwindelerregende Höhen auf.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher