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1903 - Bebenalarm

Titel: 1903 - Bebenalarm
Autoren: Unbekannt
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Stich? Waren sie zu leichtsinnig geworden, zu arrogant in ihrer Gewißheit, immer die Sieger zu sein?
    „Kurs errechnet!" schrie Treul plötzlich mit dünner Stimme.
     
    *
     
    Obwohl Surt sich tapfer und gelassen gab, konnte Tebb spüren, wie sehr ihn die Umstellung mitnahm. Der Hormonhaushalt ihres Mannes war bereits ziemlich durcheinandergekommen, und Tebb hoffte, genügend Kräuter bevorratet zu haben, die einen raschen Ausgleich herbeiführen sollten.
    Für diese Nacht hatte sie, um Surt den Wechsel zu erleichtern, zwei Sandkuhlen nach draußen gebracht, um die Wirkung der Solarzellen zu testen - und es funktionierte. Sie aktivierten sich zum angegebenen Zeitpunkt und erwärmten den Sand, so daß Tebb pünktlich nach Sonnenaufgang erwachte, kurz vor Surt.
    Einige Angehörige, die bei ihr geblieben waren, kamen wohl gerade in dem Bunker zu sich und wunderten sich wahrscheinlich für einen Moment über die ungewohnte Umgebung - bis ihnen wieder alles einfiel.
    Tebb sah sofort, daß die Welt sich verändert hatte, obwohl es noch nicht deutlich zu sehen war - doch irgendwie war der Himmel anders. Sie spürte, daß die Bewegungen ihr anfangs leichter fielen, nur um ihr dann mühsamer, schwerer vorzukommen.
    Es war keine Frage, daß sie sofort wieder die Raumanzüge anlegen mußten; zudem war es ziemlich kühl, im Gegensatz zu dem glühenden Vortag. Surt würde sich schon daran gewöhnen, von nun an mit diesem Schutz herumlaufen zu müssen.
    Es konnte nicht mehr lange dauern, bis das erste stärkere Beben einsetzte und die Stürme kamen. Der Himmel veränderte sich jetzt deutlich, ebenso die Sonne.
    Tebb schloß die Nickhaut, um die Sonne besser beobachten zu können, und sie spürte unter dem Anzug einen kalten Schauer über ihre Lederhaut streichen.
    Surt hatte sich inzwischen ebenfalls hochgerappelt und schaute staunend um sich; er mußte die Phänomene viel intensiver empfinden als sie. Vielleicht ahnte er rechtzeitig ein schweres Beben voraus.
    „Es ist soweit", sagte sie leise. „Hast du Angst?"
    „Natürlich nicht, ich bin ein Mann", antwortete er.
    Aber Tebb verspürte ebenfalls keine Furcht. Einen Moment lang wunderte sie sich darüber, dann erschien es ihr ganz normal. Ein tiefer Friede erfüllte sie.
    „Ein großer Sturm wird kommen", fügte Surt hinzu und deutete nach Norden. Dort war der Himmel sehr viel dunkler als anderswo.
    „Ich weiß", sagte sie.
    Sie half ihm, seinen Anzug zu schließen. „Wir sollten jetzt lieber hineingehen", meinte sie. „Es kann nicht mehr lange dauern."
    Sie war sicher, daß in Quarantimo-Stadt niemand mehr oberirdisch unterwegs war. Sie empfand Bedauern für die Nomaden, die dort draußen in der Wüste vermutlich elend umkamen. Aber hier hatte es keinen Platz mehr für sie gegeben. Tebb hoffte, daß sie nicht leiden mußten.
    „Denkst du, der Sturm wird lange anhalten?" fragte sie Surt.
    „O ja", antwortete er. Er stützte sich auf sie, um aufrecht gehen zu können. „Die Luft singt davon, und ich kann überhaupt keine Tiere mehr spüren. Sie haben sich alle ganz tief vergraben und schlafen schon. Das sollten wir auch tun, liebe Tebb."
    Beutezüge Alle atmeten auf, als die DRYTORN in einigen Kilometern Höhe über sie hinwegzog, fort vom Raumhafen, auf die entfernten Lager zu.
    „Sie läßt wirklich nichts aus", meinte Tautmo Aagenfelt. „Hoffentlich ist sie nicht vorzeitig vollgeladen ..."
    „Sie wird sich bis zum Stehkragen beladen und nichts auslassen", sagte Bull.
    „Vielleicht sollten wir doch versuchen, sie vorher abzufangen", schlug Poulton Kreyn vor, dem die Warterei nicht gefiel. „Mit den Gleitern sind wir doch schnell vor Ort!"
    „Wir wissen nicht, wie schnell sich die Situation ändert", lehnte Rhodan ab. „Nach alldem, was uns bereits passiert ist, will ich wirklich kein unnötiges Risiko mehr eingehen!"
    Tatsächlich nahmen die Phänomene rasch an Heftigkeit zu, die nächsten, weitgehend harmlosen Erdbeben setzten ein, ebenso kam ein heftiger Wind auf. Die SERUNS zeigten zeitweise schon Ausfallerscheinungen, und selbst der Ertruser gab jetzt zu, daß es vielleicht doch besser war zu warten.
    Soweit sie den Ortungssystemen noch trauen konnten, blieb die DRYTORN ohnehin nie lange an einem Ort. Es wäre unmöglich gewesen, sie rechtzeitig einzuholen. Anscheinend schleuste Kobb Taphirtel zuerst ihre Angehörigen aus, um sie dann zusammen mit den Waren wieder einzusammeln.
    „Sie wird vor allem an technischer Ausrüstung interessiert sein, um sich
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