Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1894 - Das vergessene Volk

Titel: 1894 - Das vergessene Volk
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Shaogen-Sternlicht uns wieder leuchten wird."
    „Ich wünschte, ich könnte ebenso sicher sein", murmelte jemand aus dem Hintergrund.
    „Wir haben nichts zu verlieren", fügte Siebenton hinzu. „Sollte Perry Rhodan uns angreifen wollen, braucht er nur seine Flotte zu rufen. Das Himmelreich ist durch die Angriffe des Traal zerrissen genug. Doch er hat eine Mission zu erfüllen und auch ich. Seine Kenntnis über die Baolin kann nicht zufällig sein."
    Damit war alles gesagt, und die Ratgeber zogen sich - unruhig, aber gehorsam - zurück. Für alle Fälle postierten sie Wachen in der Nähe des Archivs. Ansonsten vertrauten sie auf Siebentons ungewöhnliche Geistesgaben; einen Seelenhirten wie ihn hatte es wahrscheinlich nie zuvor gegeben; zumindest war kein vergleichbarer Mönch in der Geschichtsschreibung erwähnt.
    Siebenton hatte seine Qualitäten als Seelenhirte bewiesen. Vielleicht war es tatsächlich an der Zeit, mit den Traditionen zu brechen, da das Göttliche sie verlassen hatte.
     
    *
     
    „Nun bin ich gespannt", äußerte sich Reginald Bull, nachdem Siebenton die Tür geöffnet hatte und als erster eingetreten war. Die beiden Swoons folgten als nächste, Mondra Diamond ging als letzte, nachdem sie sich nach allen Seiten umgesehen hatte.
    Die runde Kammer durchmaß nur sieben Meter. Bis in zwei Meter Höhe waren die Wände mit Speicherkristallen in beschrifteten Halterungen bedeckt. Es gab nur einen einzigen Hocker vor einem Tisch, auf dem sich ein Lesegerät befand.
    Das einzig Auffällige in diesem spartanischen Raum bildete eine viereckige gelbe Säule von einem Meter zwanzig Höhe, mit einer Menge Kipp- und Sensorschaltern und einem acht mal acht Zentimeter großen Display. Dieses Display war dunkel.
    „Ist das nicht ein wenig ... hm ... mickrig?" äußerte sich Tautmo Aagenfelt vorsichtig.
    Von einem jahrtausendealten Archiv konnte man sich eigentlich mehr erwarten. Auch Perry Rhodan machte ein enttäuschtes Gesicht.
    „Es hat seine Zwecke stets erfüllt", belehrte Siebenton den Hyperphysiker. „In einer großen Galaxis wie Himmelreich gibt es stets vordringliche Aufgaben. Zwar habe ich mich hierher immer wieder zurückgezogen.
    Aber ich habe mich dennoch viel zu selten hier aufgehalten."
    „Aber das sind doch viel zu wenige Daten!" protestierte Reginald Bull. „Eure Geschichsschreibung reicht doch zwanzigtausend Jahre zurück!"
    „Ich weiß, und dennoch wird hier alles verzeichnet sein. Ich habe bisher auf alle Fragen eine Antwort gefunden."
    Rhodan deutete auf das Schaltpult. „Was hat das für eine Bedeutung?"
    Seine Augen weiteten sich leicht, als er Siebentons Antwort hörte: „Ich weiß es nicht. Die Bedienungsweise ist irgendwann einmal verlorengegangen. Ich habe selbst auch noch keine Zeit gehabt, mich eingehend damit zu befassen."
    „Gibt es vielleicht irgendwelche Hohlräume, wo sich der Rest befindet?" wollte Reginald Bull mit leiser Hoffnung wissen.
    Doch auch er wurde enttäuscht. „Nein. Es existiert nur diese eine Kammer."
    Bull seufzte. „Na dann ... machen wir uns mal an die Arbeit."
     
    4.
     
    Kolkenhain, Keudins Aufzeichnungen Die Lage wird immer ernster. Meine arme kleine Prurro, sie ist so sehr von Nasenschmerzen gequält, daß sie kaum mehr denken kann. Ich habe mich inzwischen daran gewöhnt, denn in meinem Alter verfällt der Körper ohnehin langsam, und man wacht jeden Tag mit einem anderen kleinen Leid auf. Außerdem nimmt man viel weniger zu sich.
    Aber für die Kinder ist der Mangel natürlich fatal, und wenn wir nicht bald Hilfe bekommen, werden wir die Letzten unseres Volkes sein, und es wird keinen mehr nach uns geben.
    Es hat auch wieder einige Opfer gegeben. Der Shh’taterone geht um.
    „Diese alte Kindermär", hat Prurro zu mir gesagt.
    „Kindermär hin oder her, halte weiterhin dein Heim verschlossen, ob du nun anwesend bist oder nicht", habe ich sie ermahnt.
    „Wozu sollte das gut sein? Niemand hat den Shh’taterone je gesehen."
    „Natürlich nicht. Er wird für uns erst in der Wärme unseres Heims sichtbar, Kind. Und wenn du ihn siehst, ist es zu spät. Er saugt dich aus, alles aus dir, bis nichts mehr übrigbleibt. Auch das TodErleben ist dir dann verwehrt."
    „Ist das denn heute noch schlimm, Vater? Das Shaogen-Sternlicht ist ohnehin erloschen, und wir treiben alle ins Nichts davon."
    Es ist schwierig, jemandem etwas begreiflich zu machen, woran er nicht glaubt. Prurro kann sich unter dem Shh’taterone nichts vorstellen, denn man sieht ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher