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1894 - Das vergessene Volk

Titel: 1894 - Das vergessene Volk
Autoren: Unbekannt
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waren.
    Trotzdem hatte er es trotz seines Alters und seiner schweren Verletzungen geschafft, sich zu Reginald Bull durchzukämpfen und sich dadurch seinen Platz als Pilot in diesem Schiff zu erobern. Er besaß Qualitäten, gewiß.
    Aber was die menschlichsoziale Komponente betraf, benahm er sich wie ein ostogreanisches ZackenWildschwein. Nur besaßen die keine Intelligenz, was man für sie als Entschuldigung nennen konnte.
    „Paß bloß auf!" zischte sie.! „Du hast einmal versucht, mich zu töten ..."
    „Ja, und ich werde es jederzeit wieder versuchen. Also, sieh dich lieber vor und geh mir nicht auf die Nerven, kapiert?" Er spie vor ihr auf den Boden, verfehlte ihre Stiefelspitzen nur um Haaresbreite. Ein brauner Fleck bildete sich.
    „Nein, du hörst mir zu!" schrie Mondra und hielt die geballte Hand hoch.
    Natürlich konnte sie ihn nicht damit schlagen, außer sie wollte sich das Handgelenk brechen. Aber die Geste war trotzdem unmißverständlich.
    „Du hast dich entweder meinen oder Perry Rhodans Befehlen zu fügen, ganz gleich, was geschieht!" rief sie. „Ich werde nie wieder deine Impertinenz dulden, deine Alleingänge, deine Aggressivität! ‘Wir sind ohnehin nur wenige Leute, und daher ist es um so wichtiger, daß wir ein Team bilden!"
    „Bitte, sollten wir nicht ...", meldete sich ein zaghaftes Stimmchen zu Wort Treul, der damit bewundernswerten Mut bewies. Immerhin war das gurkenförmige, vierarmige Wesen nicht länger als 30 Zentimeter und emotional das pure Gegenteil eines Ertrusers.
    Kreyn befand es jedoch nicht für nötig, seine Aufmerksamkeit auf diesen für ihn unbedeutenden Winzling zu richten.
    „Schnauze, Gurke!" schnaubte er nur.
    Treul zuckte unter dieser Beleidigung zusammen, hielt es jedoch wohl für besser, sich nicht weiter einzumischen. Der Disput zwischen den beiden war nicht mehr aufzuhalten - wenigstens hatte er es versucht.
    Als Poulton Kreyn den Fuß zum nächsten Schritt hob, wich Mondra nicht zurück, sondern deutete auf ihren Halskragen. „Vergiß es, Fettsack, heute habe ich meinen SERUN parat. Noch einmal kommst du mir nicht so nahe, das kann ich dir versprechen."
    „Dann solltest du den SERUN nie mehr ausziehen, denn ich werde tun, was ich geschworen habe", knurrte der alternde Ertruser. „Dein wackelnder Hintern kann mich nicht milde stimmen, du billiges Miststück!
    Du bist mir im Weg, und ich werde dich beiseite schaffen, sobald sich die richtige Gelegenheit ergibt."
    Kreyn jaulte überrascht auf, als die Frau plötzlich ihren Kombistrahler zog und einen fein dosierten ParalysatorSchuß auf ihn abgab. Er war zudem nur auf schwach eingestellt und hinterließ bei dem Ertruser kaum mehr als ein taubes Gefühl auf der Haut. Als einziger hatte er seinen flexiblen Anzug sofort nach der Flucht der Traal-Schiffe abgelegt; einmal mehr ein Affront gegen alle Bestimmungen.
    Die übrigen Anwesenden krochen noch mehr in sich zusammen; keiner schien mehr an einem tödlichen Ausgang zu zweifeln.
    „Was du kannst, kann ich auch", sagte Mondra Diamond kalt. „Glaub nur nicht, daß ich irgendeine Scheu davor hätte, dich kaltzumachen, wenn du mich angreifst. Das würde alle hier an Bord nur freuen, und wir könnten die Unsterblichen sehr viel besser unterstützen. Also überleg dir in Zukunft vorher, was du tust. Du hast hier keinen einzigen Freund." Sie machte eine Pause und fügte dann in ätzendem Tonfall hinzu: „Eine ziemlich traurige Bilanz für einen .Mann deines Alters. Wahrscheinlich war das vorher auch schon so, und du frißt deshalb derart übermäßig, bis du eines Tages platzt falls wir dich jemals wieder an die Vorräte lassen."
    Poulton Kreyn musterte sie, in seinen Augen stand blanker Haß. Sie erwiderte den Blick gelassen, denn sie empfand dasselbe.
    Für einen Moment herrschte lastende Stille in der Zentrale der KAURRANG. Die beiden Menschen fochten einen stummen Kampf.
    Dann sah der Ertruser wohl ein, daß die Terranerin die Vorteile auf ihrer Seite hatte. Er stieß einen verächtlichen Laut aus, packte seinen Anzug, den er vorher achtlos zu Boden geworfen hatte, und verließ wortlos die Zentrale.
     
    *
     
    Tautmo Aagenfelt schaute Kreyn hinterher und schüttelte sich. „Was für ein Mistkerl", kommentierte er.
    Der Physiker zitterte am ganzen Leib, bemühte sich jedoch, es zu unterdrücken. Er wollte sich eicht unnötig vor Mondra demütigen. Er war hoffnungslos verliebt in sie und konnte nicht aufgeben, obwohl sie ihm schon vor einiger Zeit klipp und klar
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