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1894 - Das vergessene Volk

Titel: 1894 - Das vergessene Volk
Autoren: Unbekannt
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so glücklich, daß es meiner Tochter wieder gutgeht. Sie ist gesund und munter, und sie hat eine Menge gelernt. Ihre Augen sind groß und staunend, und ich denke, daß das nur gut sein kann. Ihre Kinder werden viel von ihr lernen können, denn ich hinterlasse ihr nicht nur meine, sondern auch die Aufzeichnungen aller Vorsteher vor mir. Ich denke, sie wird eine gute Vorsteherin. Und es spielt dabei keine Rolle, ob sie dazu geboren ist und sehr lange lebt oder nicht. Es kommt darauf an, das Beste daraus zu machen und dafür zu sorgen, daß es allen gutgeht.
    Das bringt mich zum Seelenhirten. Wir sind alle sehr durcheinander über den Vorschlag, den er uns gemacht hat.
    Um ehrlich zu sein: Meine Entscheidung ist schon gefallen. Ich mag alt sein, aber warum sollte ich nicht versuchen, meine letzten Jahre auf unserer Ursprungswelt zu verbringen? Vielleicht ist es dort wirklich so schön, wie Siebenton sagt. Und es wäre doch wunderbar, wenn unser kleines Volk noch ein paar Jahrtausende weiterbestehen würde. Nicht, weil wir von großer Bedeutung sind. Nein, sondern weil wir so sind, wie wir sind.
    Wir können die Erinnerung an die Anfänge der Mönche in Shaogen-Himmelreich mitnehmen ‘und bewahren.
    Für irgend jemanden in ferner Zukunft, der gerne wissen möchte, was vor seiner Zeit gewesen ist.
    Sicher werde ich Kolkenhain vermissen. Gerade weil diese Welt so elend ist, haben wir gelernt, sie zu akzeptieren und mit ihr zu leben. Dazu gehört selbst, der Shh’taterone. Ihn werde ich auch vermissen. Er ist bereits geflohen, ich habe ihn nichtmehr klagen gehört.
    Aber ich werde meine Artgenossen nicht zu einer Entscheidung zwingen. Siebenton hat gesagt, daß wir Zeit hätten, und das glaube ich ihm. Er wird uns nicht vergessen.
    Sie sollen sich also zuerst alle richtig erholen. Die letzten Jahre abklingen lassen. Und dann über die Zukunft nachdenken. Das ist nicht das Schlechteste.
     
    *
     
    Nachtrag: Ich habe plötzlich abbrechen müssen, denn Siebenton ist zurückgekehrt.
    Er war sehr aufgeregt. Zuerst sagte er mir, daß ich mir keine Sorgen machen müsse, einige Mönche seien schon mit unserer Betreuung beauftragt. Unsere Heimat existiere immer noch und sei gut bewohnbar.
    Einer Umsiedelung stünde also nichts im Wege.
    Dann aber hatte er seinen Freunden etwas zu berichten, was alle ebenfalls in große Aufregung versetzte; darum will ich es hier wörtlich niederschreiben (und damit für heute Schluß machen, denn ich bin müde von all der Aufregung): „Ich habe die Koordinaten von KONNEX Aüberprüft", sagte Siebenton. „Ihr werdet es nicht glauben - aber sie sind identisch mit GK 876, dem Hauptquartier des Traal!"
     
    ENDE
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