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1894 - Das vergessene Volk

Titel: 1894 - Das vergessene Volk
Autoren: Unbekannt
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sollte ihm auch etwas geboten werden.
    Staunend hörten die Taniten zu; ein kleiner Kreis von Zwergen bildete sich.
    „Weil Keudin alles genau aufgezeichnet hatte, wußten wir, was wir tun mußten", schloß Siebenton seine Ausführungen.
    „Ich bin froh, daß ich das Richtige getan habe", murmelte der Vorsteher. „Ich war mir nicht mehr sicher, denn die Mangelerscheinungen beeinträchtigten uns schon ziemlich. Aber irgendwie war mir das auch ein Halt, eine Hoffnung und ich habe recht behalten. Siehst du nun, Prurro, daß nicht alles sinnlos sein muß, was ich mache, nur weil ich an etwas glaube?"
    „Tut mir leid, Vater", sagte die junge Tanitin beschämt.
    „Ich weiß, wie euch zumute ist", meinte Siebenton sanft. „Das Erlöschen des Sternlichts ‘ist für uns alle ein schrecklicher Verlust. Aber wir müssen lernen, mit den geänderten Umständen zu leben. Und wie du richtig gesagt hast, Keudin: Unser Glaube besteht fort. Was immer auch geschehen sein mag, das Göttliche ist immer noch um uns. Wir werden lernen müssen, es -wieder zu spüren, vielleicht auf eine andere Weise."
    Keudins Stimme klang fröhlich: „D aß der Glaube noch besteht, beweist deine Anwesenheit, Seelenhirte. Nach all der langen Zeit wissen wir, daß wir doch nicht vergessen sind. Etwas ganz Besonderes ist es natürlich für uns, nun zum ersten Mal Kontakt zu anderen Intelligenzen zu bekommen. Du kannst dich davon überzeugen, daß wir die Archive gut behütet und bewahrt haben."
    „Das ist allerdings ein wichtiger Grund, weswegen ich gekommen bin."
    „Selbstverständlich. Weswegen denn sonst? Etwa, um den letzten Rest eines unwichtigen Volkes zu besuchen?" Keudin lachte. „Wir brauchen uns nichts vorzumachen, Siebenton. Wir wissen, daß wir nicht zur Schaffung von Mythen beigetragen haben. Doch wir haben eine gute Aufgabe gefunden, der wir gerecht werden konnten und wollten. Wir haben uns niemals beklagt und ein gutes Auskommen gehabt. Wir sind es zufrieden.
    Wenn die Seelenhirten wieder zu uns kommen, hat die konstante Ausübung unserer Pflicht wenigstens einen Sinn gehabt."
     
    *
     
    „Diese kleinen Wesen sind bewundernswert", sagte Reginald Bull leise zu Perry Rhodan, als sie dem Seelenhirten und dem Vorsteher zu den Pyramiden folgten. „Die erste Begegnung war eine ziemlich ergreifende Szene, und ich bin jetzt noch ganz gerührt. Um so mehr, als sich dieses Völkchen als äußerst realitätsbezogen und voller Humor erweist. Desto tragischer erscheinen die jüngsten Ereignisse."
    „Ja", stimmte Perry Rhodan zu. „Siebenton tut mir leid, er muß sich schrecklich fühlen. Er weiß natürlich, daß ihn keine wirkliche Schuld trifft, aber er fühlt sich verantwortlich."
    „Weder Keudin noch die anderen scheinen ihm irgend etwas vorzuwerfen, im Gegenteil, sie sind glücklich, gerade rechtzeitig gerettet worden zu sein, und das allein zählt für sie. Alles andere werden sie schnell verarbeiten, dessen bin ich sicher. Sie wissen jetzt auch, daß sie von nun an keine Not mehr zu leiden haben. Es ist faszinierend, wie schnell dieses Gemüse geholfen hat."
    „Auch die Mangelerscheinungen haben sich schnell gelegt, wenn du dich an die Anzeichen für eine Rückbildung der Nase erinnerst. Und ich sage dir noch was, Bully: Selbst wenn wir mit den Archiven eine Pleite erleben sollten, so bin ich doch froh. Immerhin haben wir den Untergang eines Volkes verhindert,, und das ist doch eine ganze Menge, findest du nicht?"
    Bull lächelte. „Dann sind wenigstens wir mal die Retter des Universums, nicht immer nur ein gewisser vorwitziger kleiner Kerl mit Rattenfell und Biberschwanz."
    Rhodan seufzte. „Ja, der Kleine fehlt mir genauso wie dir. Ich denke auch oft an Mike. Ich könnte manchmal besser schlafen, wenn ich sicher wüßte, daß es ihnen gutgeht. Sie sind schon so lange fort ..." ‘ „Na ja, wir bummeln doch auch dauernd von Galaxis zu Galaxis. Sie haben eben kein Passantum, um hin und wieder auf Trokan aufzutauchen, nur um zu vermelden, daß alles in Ordnung ist. Sie sind beide steinalt, Perry, und sollten inzwischen gut auf sich selbst aufpassen können. Außerdem ist unser gutmütiger Tolotos bei Gucky, die beiden sind ein unschlagbares Gespann. Und Tiff sorgt für Mike." ‘ „Du weißt, was ich meine, Bully. Die Unsterblichkeit macht uns leichtsinnig. Uns wurde erst jetzt wieder vor Augen geführt, wie schnell es auch mit uns vorbei sein kann."
    Das Lächeln erlosch auf Bulls Gesicht. „Ich weiß, wen du meinst. Es ist
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