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1885 - Zwischen den SphÀrenrÀdern

Titel: 1885 - Zwischen den SphÀrenrÀdern
Autoren: Unbekannt
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solchen Eingreifen autorisiert.
    Dazu aber - Down Kempesch Kort wurde sich der giftigen Ironie des Schicksals bewußt - war ein neuronischer Kontakt vonnöten. Und der war zu diesem Zeitpunkt nahezu ausgeschlossen, denn das System war hochgradig gestört.
    Down Kempesch Kort hatte nicht die geringste Ahnung, was der Grund für dieses völlige Versagen der Neuronen war. Seltsamerweise arbeitete das System nach wie vor, es funktionierte noch - aber es war kein sinnvoller Kontakt mehr damit möglich..
    Was immer es an Daten und Befehlsimpulsen gab - noch waren Zehntausende von halbirren Nonggo mit dem Netz verbunden -, wurde kreuz und quer durch das Netz geschickt, sinnlos und ohne Ziel.
    Steuerimpulse, die für die Klimatisierung bestimmt waren, landeten in Anlagen zur Fertigung von Lebensmitteln, wo sie entweder nicht verstanden und ignoriert würden oder zu absurden Pannen führten.
    Down Kempesch Kort identifizierte sich und versuchte, auf die Steuerung der Schaltzentrale einzuwirken. Fehler. Er wurde aus dem Netz hinausgeworfen. Ein erneuter Versuch. Abermals ohne Erfolg.
    Wenn man sich des neuronischen Netzes bediente, mußte man sich konzentrieren können, um das System nicht durch gedankliche Abschweifungen zu irritieren. Genau das aber fiel Down Kempesch Kort außerordentlich schwer. Sein Atem hatte sich allmählich verlangsamt; die heftigen Atemstöße waren wohl mehr eine Folge der Anstrengung als eine Konsequenz der entweichenden Atmosphäre. Aber jetzt wurde die Luft allmählich doch sehr dünn, und dem Nonggo fiel es schwer, nicht an diese Tatsache zu denken.
    Konzentrieren ... und sich ins Netz einklinken. Erneute Identifizierung. Zurückweisung.
    Wieder von vorn ... und noch einmal.
    Mit äußerster Mühe hinderte sich Down Kempesch Kort daran, in Jubelrufe auszubrechen, als er den Kontakt bekam, den er brauchte. Nur für ein paar Sekundenbruchteile funktionierte die Verbindung, dann wurde sie gewaltsam getrennt.
    Aber die Zeit hatte gereicht. Eine glatte Fläche auf dem breiten Instrumentenpult, ein Stück, rechts von Down Kempesch Kort, öffnete sich und gab eine Reihe von Schaltern und Instrumenten frei.
    Ein kurzer Blick zu Orientierung ...
    Arbeitete ein Nonggo mit kompliziertem Gerät und mit Hilfe des neuronischen Netzes; hatte er jederzeit auch den Zugriff auf eine Gebrauchsbeschreibung des jeweiligen Gerätes, so ausführlich, wie er es nach seinem persönlichen Bedürfnis brauchte die Möglichkeiten reichten von komplexen Ablaufdiagrammen für Experten bis hin zu Schrittfür-Schritt-Anleitungen für absolute Laien.
    Das stand Down Kempesch Kort jetzt nicht zur Verfügung. Hastig überflog er die Aufschriften auf den schmalen Schildern neben, unter oder über den zahlreichen Instrumenten. Schließlich fand er, was er suchte.
    Ein seltsamer Gedanke. In diesem Augenblick hing wahrscheinlich das Schicksal des gesamten KenteullenRades und dessen kompletter Bevölkerung an einem einzigen Handgriff, den Down Kempesch Kort ausführte ...
    Er schaltete die neuronische Kontrolle über diesen Schaltraum ab. Jetzt unterstand dieser Raum samt allen von dort aus gesteuerten Einrichtungen ausschließlich ihm. Das Chaos im neuronischen Netz hatte auf die Funktionen keinerlei Einfluß mehr.
    Der nächste Schritt ...
    Er schaltete die Schutzschirme über dem Rad erneut ein. Sie bauten sich, wie die Anzeige bewies, sehr rasch wieder auf. Jetzt konnte die Atmosphäre nicht länger entweichen, und die Selbstregelung der Anlage sorgte dafür, daß der Luftdruck recht bald halbwegs normal wurde.
    Das Kenteullen-Rad war vorerst gerettet. Aber vor was? Vor wem? Was war die Ursache für diese Katastrophe?
    Eine Erklärung war naheliegend es war die Explosion des hiesigen Heliotischen Bollwerks, die sämtliche Neuronen des Teuller-Systems zum Absturz gebracht hatte.
    Aber Down Kempesch Kort hatte an dieser These seine Zweifel. Denn er erinnerte sich - schließlich hatte er die Ereignisse dieser Tage selbst erlebt ...
     
    2.
     
    Galaxis Norrowwon, ca. 1219 NGZ Wie es seiner Gewohnheit und seinem Auftrag entsprach, versuchte der KONT, die Kommunikation mit seinem Gegenüber zu analysieren. Die Ergebnisse waren für den KONT außerordentlich verwirrend.
    Da war zunächst einmal die sehr befremdliche Tatsache, daß sich sein Gegenüber in der Kommunikation einer Sprache bediente, die der KONT sehr wohl verstand - von der er allerdings nicht wußte, woher und wieso. Er hatte keinerlei Mühe, jedes Wort zu verstehen, aber
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