Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1884 - Botschaft des KONT

Titel: 1884 - Botschaft des KONT
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Einen Vorschlag, der uns gemäß ist, der nicht aggressiv ist und uns Möglichkeiten offenläßt."
    „Und was sollte das sein?"
    „Ein allgemeines Gebet zum Guten Geist", antwortete Hynpha Klaf. „Dafür habe ich meine Vorbereitungen bereits getroffen und auch die Zustimmung der meisten Mitglieder des Hohen Rates eingeholt.
    Wir werden warten, bis das fremde Schiff noch näher gekommen ist, dann wird sich das ganze Volk der Blautiden im Gebet vereinigen und eine Botschaft an die Fremden senden. Sie werden dann wissen, wie es um uns bestellt ist ..."
    „Also eine förmliche Aufforderung, uns zu überfallen und unseren Planeten zu besetzen!"
    Hynpha Klaf sah ihn eindringlich an.
    „Einen bewaffneten Angriff werde ich nicht dulden", sagte sie scharf. „Niemals!"
    Tanlee Phoc setzte ein überlegenes Lächeln auf. „Sag das denen da draußen", schlug er vor.
     
    4.
     
    Der Zeitpunkt war gekommen ...
    Der KONT senkte sich auf den Planeten hinab. Der Abstand zwischen ihm und der Oberfläche betrug nur knapp eintausend Kilometer. Noch konnten die Blautiden ihren Besucher aus dem All mit bloßem Auge nicht erkennen, aber das würde sich sehr bald ändern.
    Der KONT hatte sich dafür entschieden, den Anflug bei Nacht vorzunehmen. Die Dunkelheit machte nach seinen Erfahrungen die Gemüter der Besuchten offener, bereiter für das Wunder dieser Begegnung. Das galt allerdings nur dann, wenn wie in diesem Fall - das neu entdeckte Volk bisher keinen Kontakt zu anderen Intelligenzen aufgenommen hatte. Raumerfahrenen Völkern pflegte sich der KONT anders zu nähern, offener und rascher. Aber in Fällen wie den Blautiden war es ratsam, die Begegnung langsam ablaufen zu lassen, die Lebewesen Schritt für Schritt vorzubereiten und, wenn irgend möglich, ein eindrucksvolles Spektakel daraus zu machen.
    Dabei verbot sich jede Eile oder Hektik, die nur zu Fehlreaktionen, Mißverständnissen und Pannen führen konnten. Den Planetenbewohnern mußte Zeit gegeben werden, sich auf das völlig Neue vorzubereiten; ein Weltbild ließ sich nicht binnen weniger Minuten umstülpen oder gar auf den Kopf stellen. Das erzeugte nur Angst, Schrecken und Verwirrung, nicht selten regelrechte Panik. Der geringste Fehler bei der Annäherung konnte zu Mißtrauen führen, dem größten Übel bei der Kommunikation.
    Der KONT ertastete mit seinen Mitteln das Magnetfeld des Planeten; es war für seine Zwecke ausreichend kräftig, daher zögerte der KONT nicht, in das Magnetfeld von Blauty einzugreifen.
    Von irgendwo aus dem Dunkel der Nacht breiteten sich jetzt in der Atmosphäre des Planeten irisierende Farbschleier aus, die in allen Farben des Regenbogens funkelten und langsam über das dunkle Land wehten.
    Leuchterscheinungen dieser Art waren den Blautiden sicherlich vertraut; normalerweise wurden sie von besonders heftigen Eruptionen der eigenen Sonne hervorgerufen, die einen Teilchenschauer in das Magnetfeld prasseln ließen - die meist fahlen, grünlich schimmernden Leuchtfahnen am Himmel waren dann die natürliche Folge.
    In diesem Fall aber begnügte sich der KONT nicht damit, normale Ionenschleier auftauchen zu lassen.
    Er gestaltete sie farblich, er verstärkte ihre Intensität, und er ließ die Leuchterscheinungen sich nach seinen eigenen Vorstellungen bewegen und tanzen.
    Der KONT wußte, daß die Blautiden über Herzen verfügten, die das Blut durch den Körper pumpten. Er wußte auch, daß diese Herzen im Durchschnitt 32mal pro Minute schlugen; dieser Wert gab seiner Darbietung den Takt vor. Ein langsamerer Ablauf hätte die Blautiden verwirrt, ein höherer Takt sie nur nervös und reizbar gemacht.
    Langsam und geduldig, mit immer neuen Farbillusionen, bereitete der KONT die Begegnung vor. Der Bereich, in dem seine Darbietung zu bestaunen war, umfaßte nur einen kleinen Teil des Planeten, hauptsächlich den großen Südkontinent, wo die meisten Blautiden lebten. Wahrscheinlich waren jetzt alle Blautiden in diesem Gebiet auf den Beinen, hatten die Köpfe nach oben gekehrt und betrachteten erschüttert und ehrfurchtsvoll das Erscheinen des KONT Der KONT wußte, daß er sich bei seiner Ankunft langsam auf den Sitz der planetaren Regierung hinabsenkte.
    Gefühle waren nicht die Stärke des KONT; er konnte sie erkennen, verstehen und interpretieren, aber er vermochte sie nicht nachzuempfinden. Es genügte ihm, die Reaktionen der Kontakteten zu beobachten und zu registrieren - wie in diesem Fall.
    Es war so, wie er es sich ausgerechnet und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher