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1882 - Die 48 Stunden von Terrania

Titel: 1882 - Die 48 Stunden von Terrania
Autoren: Unbekannt
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und trieben sie voran.
    Mit Renould Arrachen an der Spitze bewegte sich die Kolonne voran, direkt auf den riesigen Paratronschirm zu, der sich am Ende der Straße über dem HQ-Hanse erhob.
     
    *
     
    Wegen der gefährlichen Störungen der Transmitterverbindung hatte Cistolo Khan die PAPERMOON nicht .verlassen, um sich in dieser kritischen Stunde nach Terrania City ins HQ-Hanse zu begeben und die Verteidigungsschlacht von dort aus zu leiten. Er blieb in der Zentrale des riesigen Raumschiffs.
    Über Syntron stand er mit vielen Städten der Erde in Verbindung. Von überall forderte er militärische Unterstützung an.
    Die ganze Welt nahm Anteil an dem Kampf gegen die Dscherro und nicht nur sie. Im ganzen Solsystem und auf den meisten Planeten der Milchstraße verfolgte man, was auf der Erde geschah.
    Bei allen zivilisierten Nationen war man sich einig.
    Die Dscherro hätten trotz ihrer waffentechnischen Überlegenheit vor allem auf dem Gebiet der schutzschirmbrechenden Waffen keine Chance gehabt, wenn sie nicht Hunderttausende von Geiseln in ihrer Hand gehabt hätten.
    Die Geiseln war ihre Trumpfkarte, und sie spielten sie eiskalt aus, um die Menschen der Erde in die Knie zu zwingen.
    Niemals zuvor hatte man sich einem derartigen Problem gegenübergesehen.
    Paola Daschmagan wandte sich über Syntron an Cistolo Khan und machte ihn auf eine Menschenkolonne aufmerksam, die sich dem HQ-Hanse näherte.
    „Es sind Zehntausende", stellte die Erste Terranerin fest. „Willst du die alle opfern, nur um das HQ-Hanse zu verteidigen?"
    „Natürlich nicht", erwiderte er. „Aber wo siehst du einen Ausweg?"
    „In der Kapitulation. Wir übergeben das HQ-Hanse unter der Bedingung, daß wir diesen Stadtteil räumen und mit Mann und Maus abziehen können. Soll doch die ganze Technik, sollen alle Kunstschätze, die es hier gibt, soll doch alles, was wertvoll ist, in ihre Hände fallen. Sachen kann man ersetzen, Menschenleben nicht."
    „Also gut", lenkte Cistolo Khan ein. „Wir haben die Kämpfe ohnehin eingestellt, wo dies möglich war, da die Dscherro sich eine Pause gegönnt haben und nur noch sporadisch angreifen."
    „Gib endlich auf!"
    „Ich biete ihnen Verhandlungen an. Du hast recht. Wir können nicht zulassen, daß noch mehr Menschen ermordet werden."
     
    *
     
    „Du wirst tun, was ich von dir verlange; oder ich stelle dich zu den Gefangenen in die erste Reihe", sagte Taka Fellokk. „Ist es. nicht dein Beruf, Sensationsberichte zu liefern? Hier hast du eine Chance, die nie wiederkommt. Also an die Arbeit!"
    Zwei Dscherro begleiteten die Journalistin und brachten sie zu einem erbeuteten Antigravgleiter.
    Die Kameras liefen auch jetzt. Sie hatten dokumentiert, was der Ober. kommandierende der Dscherro verlangt hatte.
    Katie Joanne beugte sich seinem Willen und seiner Gewalt. Sie wußte, daß es keinen Ausweg für sie gab, und in gewisser Weise gab sie ihm recht.
    Es war eine letzte Chance.
    Jedoch nicht für einen Sensationsbericht, sondern die Chance, der Weltöffentlichkeit nochmals in nicht mehr zu überbietender Deutlichkeit zu zeigen, mit was für Bestien man es zu tun hatte!
    Sie hoffte, daß der Bericht sich gegen die Dscherro wenden würde.
    Die Wachen begleiteten sie mit zwei Chreschen. Sie blieben hautnah bei ihr, als sie in die Häuserschlucht flog, in der sich Zehntausende von Geiseln unter den Hieben der Neuropeitschen auf den Paratronschirm zubewegten.
    Katie Joanne flog bis an die Spitze der Kolonne, und schnell machte sie Renould Arrachen aus, der in der ersten Reihe marschierte.
    Die Kameras liefen, und sie führte sie an die Menschen heran, um Porträts von ihnen zu machen, die eindringlicher als in dieser Situation nicht sein konnten. Damit erfüllte sie genau den Auftrag, den Taka Fellokk ihr erteilt hatte.
    Die Geiseln waren ausnahmslos gezeichnet von den Qualen, die sie erlitten hatten. Einige konnten sich kaum noch auf den Beinen halten und wurden von den anderen gestützt.
    Renould Arrachen hatte sich mittlerweile von den Peitschenschlägen erholt. Kerzengerade und mit versteinertem Gesicht schritt er neben. den anderen her, sichtlich bemüht, ihnen Mut zu machen.
    Katie Joanne hätte ihm gern ein Signal gegeben, daß sie in seiner Nähe war und daß sie mit ihm fühlte, doch das konnte sie nicht. Taka Fellokk hatte ihr unter Androhung der Todesstrafe verboten, Kontakt mit den Geiseln aufzunehmen.
    „Was hat der Mistkerl vor?" fragte Astra Hossaiini über Funk.
    „Er will HQ-Hanse zwingen, die
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