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1882 - Die 48 Stunden von Terrania

Titel: 1882 - Die 48 Stunden von Terrania
Autoren: Unbekannt
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wobei er wiederum einen terranischen Translator benutzte, um sich verständlich zu machen.
    „Hohes Tier oder nicht - das ist unwesentlich", bemühte sich der Polizeichef von Terrania City um Ruhe. Er war kalt und beherrscht. Wenn er irgendwo tief in seinem Inneren Gefühle entwickelte, so war es ihm äußerlich nicht anzusehen. „Die Position spielt für uns Menschen der Erde nur eine untergeordnete Rolle."
    Taka Fellokk wandte sich einem der vielen Holos zu und machte Renould Arrachen auf eine Szene aufmerksam, in der deutlich wurde, wie die 5-D-Eiser auf die Schutzschirme der LFT wirkten.
    Große Löcher bildeten sich, durch die Roboter und Dscherro vorstießen und ihre Gegner niedermachten.
    „Die Kämpfe sollen ein Ende haben", erklärte der Oberkommandierende der Dscherro. „Ich verlange die Kapitulation. Sofort. Es sind genügend Leben vernichtet worden."
    „Darüber kann ich nicht entscheiden."
    „Du wirst dich an die Führer in der Zentrale wenden und ihnen die Kapitulation befehlen."
    „Nein!"
    „Deine Weigerung bedeutet den Tod - für dich und viele andere."
    „Ihr werdet diesen Kampf nicht gewinnen. Auf keinen Fall. Terra ist zu stark für euch. Daran ändern auch die vielen Geiseln nichts, die ihr in eure Hand gebracht habt."
    Taka Fellokk schien mit einer Weigerung gerechnet zu haben. Er veränderte sein Verhalten nicht, zeigte keine Enttäuschung.
    „Noch einmal - sorge für die Kapitulation!"
    „Nein!" blieb der Polizeichef bei seiner Haltung.
    „Du änderst deine Meinung nicht?"
    „Auf keinen Fall."
    „Auch wenn es dein Tod ist?"
    „Wir müssen alle einmal sterben. Die einen früher, die anderen später. Wenn es soweit ist, dann soll es ein ehrenhafter Tod sein. Meine persönliche Ehre bedeudet mir mehr als das Leben. Ich werde mein Volk nicht verraten. Niemals."
    Taka Fellokk gab seinen Helfern ein Handzeichen, und sie führten Renould Arrachen ab.
    In der Tür blieb der Polizeichef stehen und drehte sich noch einmal um.
    „Du wirst mich nicht töten", sagte er voraus. „Es wäre eine Dummheit, die das Faß zum Überlaufen bringen würde. Damit würdest du deinen eigenen Untergang einleiten."
    „Das laß meine Sorge ein", entgegnete Takä Fellokk.
    Zwei Dscherro führten Renould Arrachen aus dem Gebäude und flogen ihn mit einer Schourcht einige Straßenzüge weiter bis in eine Straßenschlucht, in der Tausende von Menschen eine schier endlose Kolonne bildeten.
    Es waren alles Geiseln.
    Dscherrb bewachten sie. Wo jemand auszubrechen versuchte, schlugen sie mit der Neuropeitsche zu.
    Renould Arrachen hörte die Schreie der Gequälten, und er war nahe daran, sich die Ohren zuzuhalten.
    „Bestien!" beschimpfte er seine Begleiter. „Ihr seid Bestien, weit entfernt von jedem zivilisierten Wesen."
    Sie verstanden ihn nicht einmal.
    Grinsend zeigten sich ihm ihre gewaltigen Zähne.
    Die Krieger flogen mit ihm bis an die Spitze der Kolonne. Hier landeten sie und übergaben ihn an andere Dscherro, die ihn in die erste Reihe einer aus etwa fünfzig Menschen bestehenden Kette stellten.
    „Was haben sie mit uns vor?" fragte eine grauhaarige Frau, die den Polizeichef in ihm erkannte.
    Hilfesuchend blickte sie ihn an.
    „Tut mir leid. Ich weiß es nicht", antwortete er.
    Ein Mann zu seiner Rechten wandte sich ihm zu, doch nun sprangen die Dscherro heran und schwangen ihre Neuropeitschen. Einer von ihnen traf Renould Arrachen.
    Ihm war, als rase ein Stromstoß durch seine Nervenbahnen. Seine Muskeln verkrampften sich so sehr, daß er sich nicht mehr aufrecht halten konnte und zu Boden stürzte.
    Doch die Dscherro ließen nicht zu, daß er liegenblieb, um sich zu erholen. Mit weiteren Schlägen trieben sie ihn hoch. Seine Muskeln zuckten unkontrolliert.
    Als die Dscherro ihn endlich in Ruhe ließen, war der Polizeichef so erschöpft, daß er nicht mehr stehen konnte. Er wäre erneut hingefallen, wenn die anderen Gefangenen ihn nicht gestützt hätten.
    „Diese Teufel!" stöhnte einer der Männer hinter ihm. „Sie sind Sadisten, denen es die allergrößte Freude macht, uns zu quälen."
    „Sie werden dafür bezahlen", versprach Renould Arrachen. „Verlaßt euch drauf."
    Befehle Ballten durch die Häuserschlucht auf die aus vielen Tausenden bestehende Menschenmenge herab. Es waren Befehle in der Sprache der Dscherro, und keine der Geiseln verstand sie.
    Dennoch erfaßten sie, was von ihnen verlangt wurde, denn die Dscherro stürzten sich brüllend und ihre Neuropeitschen schwingend auf sie
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