Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1882 - Die 48 Stunden von Terrania

Titel: 1882 - Die 48 Stunden von Terrania
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
befanden sich in einer Höhe von etwa 3000 Metern.
    Roboter der Dscherro von unterschiedlichster Form trieben die Geiseln mit brutaler Gewalt über die Kante der Plattform hinaus.
    Die Geiseln wehrten sich. Kämpften mit bloßen Händen gegen ihre Peiniger. Doch sie hatten keine Chance. Nach und nach stürzten etwa 300 Menschen in die tödliche Tiefe.
    Cistolo Khan war erschüttert. Er wollte nicht glauben, was in den Holo-Würfeln zu sehen war. Sein menschlicher Verstand wehrte sich gegen die Tatsache, daß die Gehörnten zu solchen Mitteln griffen.
    Für ihn war es unmöglich, daß die Dscherro 300 Menschen ermordeten, um dadurch den Abbruch des Angriffs zu erzwingen!
    Tausende von TARA-V-UH-Robotern rückten auf ihren Antrigravfeldern gegen die Burg vor. Ihnen folgten Spezialeinheiten der terranischen Defensivkräfte.
    Die Funkleitzentrale meldete sich. „Ein Dscherro will dich sprechen!"
    „Durchstellen!" forderte Khan.
    In einem der Monitoren änderte sich das Bild. Das Gesicht eines Dscherro erschien, eines Mannes mit schweren Augenlidern und mit den längsten unteren Reißzähnen, die der LFT-Kommissar je bei einem Vertreter dieses Volkes gesehen hatte. Sie ragten wie geschliffene Messer aus seinen Lippen hervor.
    „Ich bin Tschoch", stellte der Dscherro sich vor. Dabei bediente er sich eines terranischen Translators und eines Funkgerätes, Apparaturen, die er irgendwo in Terrania erbeutet hatte. „Ich bin Serofe für das Kriegshandwerk. Bei euch würde man mich wohl einen Kriegsminister nennen."
    Die Art, wie er sich verhielt und wie er die Geräte bediente, bewies, wie schnell die Dscherro lernten.
    „Hört auf damit, die Geiseln zu töten!" forderte der LFT-Kommissar. „Sofort! Das muß ein Ende haben."
    Der Dscherro tat, als habe er ihn nicht gehört.
    „Ich verlange, daß der Angriff auf die Burg Gousharan unverzüglich abgebrochen wird."
    „Und wenn wir dieser Forderung nicht nachkommen?"
    „Dann wirst du ein Blutbad ohnegleichen zu verantworten haben. Sieh genau hin!"
    Auf den Monitoren konnte Cistolo Khan verfolgen, daß Tausende von Gefangenen mit Neuropeitschen auf die Vorsprünge der Burg hinausgetrieben wurden.
    „Nein!" rief er. „Schluß damit!"
    Eine junge Frau kam aus der Nachrichtenabteilung herüber. Sie war bleich bis an die Lippen, und sie hatte sichtlich Mühe, ihre Tränen zurückzuhalten.
    „Gerade eben kam eine Mikrosonde durch die Faktordampf-Barriere", berichtete sie. „Wir haben es gleich ausgewertet." Die Stimme der jungen Terranerin zitterte. „In Garnaru sind 500 Galaktiker ohne jeden Grund von den Dscherro hingerichtet worden. Auf offener Straße."
    Der von ihr erwähnte Stadtteil von Terrania wurde hauptsächlich von Nicht-Terranern bewohnt.
    Der LFT-Kommissar sah keinen Ausweg mehr. Hätte er früher von dem ungeheuerlichen Vorgang erfahren, hätte er alles unternommen, um die Hinrichtungen zu verhindern, doch dazu hatten ihm die Dscherro keine Chance eingeräumt. Sie hatten mit unvorstellbarer Härte zugeschlagen, um deutlich zu machen, wozu sie fähig waren.
    Nun blieb ihm nichts anderes übrig, als dafür zu sorgen, daß es nicht noch mehr Unschuldige traf.
    „Wir brechen ab", befahl er. „Feuer einstellen! Sofort!"
    Damit war der Sturm auf die Burg der Dscherro zu Ende. Das Dauerfeuer aus den Energiegeschützen erlosch. Roboter und Spezialeinheiten zogen sich zurück.
    Cistolo Khan war sich dessen bewußt, daß er mit seiner Entscheidung den Dscherro die Möglichkeit gab, sich noch weiter in Terrania auszubreiten. Sie, würden jetzt weitere Gefangene in die Burg verschleppen, doch er hatte keine andere Wahl.
    Die Dscherro hatten die besseren Trümpfe in der Hand.
     
    *
     
    „Jetzt?" Verständnislos schüttelte Owen Talcris den Kopf.
    „Kannst du dir vorstellen, daß ich etwas anderes im Kopf habe, als ausgerechnet meiner solchen Situation Interviews für die Presse zu geben?"
    Er wußte nicht, wie er Katie Joanne einstufen sollte. Die Journalistin war ihm bekannt. Wie viele andere auch in Terrania hatte er ihre Reportage vom vorangegangenen Tag gesehen, die sie schlagartig in großen Teilen der bewohnten Milchstraße berühmt gemacht hatte. Andernfalls hätte er sie wohl kommentarlos abgewiesen.
    „Ich habe nur wenige Fragen", versicherte sie. „Vor allem interessiert mich, welche Verbindung es zwischen dir und dem Arkoniden Asman von Kynor gibt."
    „Gar keine", antwortete er unwirsch. „Ich kenne den Mann überhaupt nicht."
    Die Reporterin hatte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher